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Award / Auszeichnung | 07/2006

Beispielhaftes Bauen im Landkreis Esslingen 2001-2006

Sanierung & Erweiterung Stadthalle Nürtingen

Auszeichnung

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

Erläuterungstext

1955 als Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs gekürt, wurde die Stadthalle, mit ihrer ‚klosterartig’ introvertierten Architektursprache, der räumliche Sonderbaustein im Stadtzentrum Nürtingen. Eine vollständige Neuordnung der innen- und außenräumlichen Zusammenhänge war notwendig, um die Stadthalle im Stadtzentrum wieder zu reaktivieren.
Die Erweiterung, die innenräumliche Umgestaltung und das Farb- und Oberflächenkonzept der „neuen“ Stadthalle berücksichtigen einerseits den hohen architektonischen Anspruch des Bestands, andererseits öffnet sich der Neubau stadträumlich zur Stadtmitte und wird technisch und funktional für eine zukunftsorientierte Nutzung aufgerüstet.
Dafür wurden nahezu alle Grundrisse der Stadthalle umgearbeitet. Die ehemals räumlich getrennten Foyers wurden zu offenen, kommunikativen Raumfolgen verbunden, welche die diversen Säle einschließen. Der zurückgebaute „Gartensaal“ wurde durch den Neubau „Panoramasaal“ ersetzt.
Verwaltungsbereiche, Garderoben und Ausgabetheken sowie die WC-Anlagen wurden behutsam in die umgestalteten Räumlichkeiten integriert.

Eine Cateringküche im 2.UG ersetzt das ehemalige Pächterrestaurant.

Konzeptionelles Ziel war es, eine eindeutige Adresse mit einer klaren einladenden Eingangssituation in Richtung Stadtzentrum zu schaffen.
Eine Glasfuge trennt und verbindet den Neubau mit dem Bestand und ermöglicht die eigenständige Architektursprache des Neubaus mit seiner Rundung zum Saalbau und seinem in Richtung Stadtzentrum weit auskragenden Dach.

Die formale Kraft des bestehenden Saalbaus bleibt erhalten, das Neue fügt sich mit großer Selbstverständlichkeit zum Bestand.

Der Haupteingang im Erdgeschoß nimmt die Besucher auf und leitet sie über ein großzügiges unteres Foyer in die einzelnen Bereiche.

Die in der Glasfuge untergebrachte Haupterschließung ermöglicht eine gute Orientierung im Gebäude.
Interessante Einblicke in den gesamten Neubaubereich beleben die Stadt.

Die Wandflächen des Foyers wurden mit eine einheitlichen Putzoberfläche versehen. Durch den Einsatz von Farben, Polychrom oder aus der Graupalette werden Bereiche definiert und gestaltet. Ein aufregendes „Pfizergelb“ harmoniert mit dem „gebrannten Schatten“, einem tiefen, erdigen Anthrazit aus der KT Palette von Le Corbusier.

In den Sälen wurden überwiegend die Farbtöne Hellgrau bis Anthrazit eingesetzt. In Verbindung mit edlem Kirschholz auf Wand und Boden sowie einem partiellen tiefen Rot aus der Corbusier-Palette ergibt sich eine festliche Grundstimmung.

Die Erweiterung und Ertüchtigung der Stadthalle ist für Nürtingen stadträumlich und in bezug auf die Funktion dieses Gebäudes von besonderer Bedeutung.
Die Stadthalle präsentiert sich heute als modernes, hoch flexibles Kultur-, Kongreß- und Tagungszentrum im Herzen der Stadt.

Ein Farb- und Materialkonzept verknüpft die Neu- und Altbaubereiche nahtlos miteinander, ohne den Charme des „alten Hauses“ zu negieren.