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Award / Auszeichnung | 09/2015

BDA-Preis Schleswig-Holstein 2015

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Kultur Gut Hasselburg // Sanierung und Umbau des Torhaus

DE-23730 Altenkrempe

Preis

G2 Landschaft PartG mbB

Landschaftsarchitektur

BIWERMAU Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 06/2013

Projektbeschreibung

Gut Hasselburg liegt in der Gemeinde Altenkrempe im Kreis Ostholstein. Wenige spätbarocke Güter in Schleswig-Holstein sind bis in die heutige Zeit hinein so komplettt erhalten wie das Gut Hasselburg. Die Anlage wurde 2010 von der Stahlberg Stiftung erworben, um sie aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und den sich abzeichnenden Verfall aufzuhalten. Gut Hasselburg ist ein imposantes Gesamtensemble, das den Besucher auf eine kleine Zeitreise einlädt. Im Westen begrenzt das Herrenhaus aus dem Jahr 1710 das Ensemble, welches sich zusammen mit zwei Kavaliershäusern um den Ehrenhof gruppiert. Durch eine Lindenreihe und einen Wassergraben wird dieser repräsentative Wohnbereich vom ehemaligen Wirtschaftsbereich getrennt, der nach heutigen Maßstäben nicht weniger imposant wirkt: zwei 70m lange Scheunen und ein prächtiges Torhaus aus dem Jahre 1768, das den Auftakt bildet. Während Herrenhaus und Kavaliershäuser von den ersten Schritten der Umgestaltung nur marginal betroffen sind, baut die Kulturstiftung die sich um den Wirtschaftshof gruppierenden Gebäude komplett um. Die mächtige Reetdachscheune im Norden bietet komfortablen Raum für Theater- und Konzertveranstaltungen. Das spätbarocke Torhaus mit der zentralen Durchfahrt erfährt mit einer Vielzahl von modernen Ferien- und Künstlerwohnungen eine Neuinterpretation ebenso wie das Kuhhaus im Süden, das zukünftig verschiedene Museen beherbergen wird.
Dem Torhaus östlich vorgelagert ist ein von Mauern umgebener Garten, der den Besucher von Altenkrempe kommend empfängt. Eine Lindenallee mit Bäumen aus dem 18. Jahrhundert wird im Zuge der Maßnahme von der Gemeinde auf Grundlage eines Gestaltungskonzeptes saniert und durch Neupflanzungen ergänzt.
Ebenso wie bei dem respektvollen Umgang mit der denkmalgeschützten Architektur unterwirft sich die Gestaltung der Außenanlagen dem gestalterischen Duktus der barocken Anlage. Die große zentrale Hoffläche wird vollkommen frei von zusätzlichen Einbauten gehalten. Die Pflasterflächen entlang der Gebäude und im Bereich der Zufahrt werden in dem historisch verwandten Feldstein hergestellt und erhalten zugunsten einer bessere Begehbarkeit klare Bänderungen aus großformatigen Betonplatten. Die vorhandene Rasenfläche der ehemaligen Wirtschaftsflächen für Erntearbeiten wird grundsätzlich erhalten, aber in ihrer Form klarer gefasst. Es wird bewusst auf die Gestaltsprache formaler Gartenanlagen verzichtet, da die Veränderungen der neuen Nutzung entsprechen und somit Ausdruck der Jetztzeit sind.
Das Torhaus erhält auf der hofabgewandten Gartenseite Austritte auf kleine Kiesterrassen. Diese bewusst informell gehaltenen Öffnungen respektieren den vorhandenen, sehr markanten Feldsteinsockel des Torhauses. Die vorgelagerten Stufen sind aus dem gleichen klaren Betonstein wie die Platten im Innenhof und werden lediglich vor die Fassade gestellt, ohne den Kontakt mit dieser zu suchen. Alt und Neu stehen bewusst nebeneinander. Von den Terrassen lässt sich der Blick in den Obstgarten genießen, der von mannshohen Klinkermauern gefasst wird.
Die nur temporär bei Veranstaltungen genutzten Stellplätze für die Besucher der Anlage wurden in Schotterrasen hergestellt. Die parallel zur Allee außerhalb der Hofanlage erstellten Stellplätze fügen sich so an den vielen Tagen der Nichtnutzung harmonisch in die umgebende Agrarlandschaft ein.



TORHAUS GUT HASSELBURG
BDA-Preis 2015
"Das Torhaus ist Auftakt und Visitenkarte eines bemerkenswerten Gutshofes mit prächtigem barocken Herrenhaus, einer großartigen reetgedeckten Scheune und umfangreichen Stallungen, der von einer Stiftung mit erheblichem Aufwand als kulturelles Zentrum entwickelt wurde. Das repräsentative Torhaus mit zwei Seitenflügeln, selbst im Habitus eines Barockschlosses auftretend, wurde von den Architekten mit unterschiedlichen, dem KulturGut-Betrieb dienlichen Nutzungen gefüllt.
Dass der Denkmalschutz dabei absolute Priorität hatte, ist verständlich, doch wie die Architekten mit der intensiven Präsenz der Historie umgegangen sind, wie sie sich auf möglichst kleine Interventionen beschränkten, wie neue Elemente, Fenster, Einbaumöbel und Treppen bis hin zu den kleinsten Details, auf Putz geführte Leitungen, Lichtschalter, Türbeschläge etc., eigene Qualität entwickeln und sich trotzdem einfügen, ist zu bewundern. Der von höchster Präzision und mit großer Liebe zum Detail geprägte Innenausbau lebt von der selbstbewussten Kraft der sich um die Sache bemühenden, hochwertigen Gestaltung, die so auf jegliche Effekthascherei verzichten kann. Der formal angemessene Innenausbau und die schlichte, aber durchaus werthaltige Ausstattung der Zimmer lassen erkennen, dass nicht unerhebliche Mittel für diese Aufgabe zur Verfügung standen, die Bauherr und Architekten für ein hervorragendes architektonisches Ergebnis zu nutzen wussten."
(Jury BDA-Preis 2015 // Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband Schleswig-Holstein)
Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Lageplan Kultur Gut Hasselburg

Lageplan Kultur Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg

Torhaus Gut Hasselburg