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Award / Auszeichnung | 03/2015

7. Vorarlberger Hypo Bauherrenpreis 2015

Werkraum Bregenzerwald

AT-6866 Andelsbuch, Hof 800

Auszeichnung Jury-Kategorie Initiative

Atelier Peter Zumthor & Partner

Architektur

merz kley partner

Bauingenieurwesen

Werkraum Bregenzerwald

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

2008 erhielt der renommierte Schweizer Architekt Peter Zumthor den direkten Auftrag zum Entwurf eines Hauses für den Werkraum Bregenzerwald. Peter Zumthor ist nicht nur ein international bekannter, sondern auch ein dem Handwerk außerordentlich verbundener Architekt.

Die Handwerker aus dem Bregenzerwald hat er beim Bau des Kunsthauses Bregenz (1990–1997) kennengelernt. Seither arbeitet er eng mit Betrieben der Talschaft zusammen. 2006 war er Juryvorsitzender des Wettbewerbs „Handwerk+Form“. Mit dem Kunsthaus in Bregenz hat Peter Zumthor für das Land Vorarlberg und die zeitgenössische Kunst einen Ort geschaffen, der weltweit Anerkennung findet. Für die Kultur des Handwerks setzt er mit dem Werkraum Haus nun ein markantes Zeichen im Bregenzerwald.

Der visionäre Entwurf beruht auf zwei Grundgedanken. Einerseits dient das besondere Gebäude als Versammlungsort und andererseits als große Vitrine – als Schaufenster zur Handwerkskultur im Bregenzerwald. Ausdruck dieser Idee sind ein weit ausladendes Dach aus Holz und eine Fassade aus Glas. Die Trennung zwischen Innen und Außen ist aufgehoben, die Landschaft fließt durch das Haus hindurch.

Das Gebäude wurde von den Werkraum-Handwerkern gebaut und ist eine Bühne für das Handwerk mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Die offene und flexibel bespielbare Halle bietet auf 700 Quadratmetern ausreichend Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen.


Das Handwerk des Bregenzerwaldes macht über Grenzen hinweg auf sich aufmerksam. Parallel zur neuen Architektur Vorarlbergs hat es zu einer unverwechselbaren Handschrift gefunden. Die Arbeiten des Werkraums sind international präsent, die innovativen Handwerker im In- und Ausland gefragt. Mit dem Werkraum Bregenzerwald haben sie sich seit vielen Jahren eine Plattform geschaffen. Diese wirkt nach außen mit Ausstellungen, Wettbewerben, Vorträgen, und nach innen mit Entwicklungsarbeit und Nachwuchspflege. Heute ist das neue Handwerk ein Wirtschaftsfaktor - mit eigenem Haus.

Im Werkraum sind 80 Meisterbetriebe aus dem Bregenzerwald zusammen geschlossen. Die Mitglieder sind klassische Handwerksbetriebe, mittelständische, in der Regel familiengeführte Unternehmen, manche mit einer reichen Tradition.

Der Werkraum Bregenzerwald weiß um die besondere Handwerkskultur des Landes und bekennt sich entschieden zum Handwerk. Im Zentrum steht das Werk: immer ein Ganzes, Kopf und Hand, Vergangenheit und Zukunft, Herstellung und Gestaltung.

So verfügt der Werkraum über gestalterische Kompetenz, Bildung und Selbstbildung. Die Begegnung mit professionellen Gestaltern – Architekten, Designern, Künstlern – geschieht auf Augenhöhe. Mit dem Wettbewerb „Handwerk+Form“ wurde dafür in zwei Jahrzehnten ein einzigartiges Instrument geschaffen.

Die Ziele des Werkraums Bregenzerwald sind die Präsentation und Vermittlung der Leistungen seiner Mitglieder, die Förderung der Baukultur im Zusammenwirken mit Architekten sowie die Steigerung gestalterischer Kompetenz und handwerklicher Qualität unter bevorzugter Einbindung der Jugend.

Beurteilung durch das Preisgericht

Lokale Handwerker geben ihrem Werk einen Raum. Selbstbewusst und mit hoher Vermittlungsqualität. Ein großes Dach, eine Vitrine, ein neuer Typus. Präzise im Detail, das Beste ist gut genug.

Dass die Aussteller auch die Handwerker des Werkraums waren, dass die gemeinsame Erfahrung, etwas anderes zu realisieren, auch Erziehung war, macht die Sache so
selbsterklärend und sympathisch. Aus einer Berliner Perspektive mag man sich wundern, hier Mies van der Rohe’s Neue Nationalgalerie in Holz nachgeschöpft zu finden, aber vielleicht will der Werkraum ja genau das sein – eine ‚Neue Galerie‘ der Nation Handwerk.