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Award / Auszeichnung | 03/2015

7. Vorarlberger Hypo Bauherrenpreis 2015

Schaufelschluchtbrücke

AT-6850 Dornbirn, Ebniterstraße

Preis Jury-Kategorie Objekt, Kategorie „Freiräume“

Marte.Marte Architekten

Architektur

M+G Ingenieure

Tragwerksplanung

Stadt Dornbirn

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Der Weg in das Bergdorf Ebnit führt direkt aus dem Stadtgefüge von Dornbirn in eine steile, von Felstunneln, Galerien und verschiedensten Brückenbauten geprägten Bergstraße. Die Schaufelschluchtbrücke ist eine von drei größeren Brücken. Der Typologie der Schanerlochbrücke folgend, ist auch die Schaufeschluchtbrücke ein Brückentragwerk in Bogenform.

Das Tragwerk der Brücke reagiert auf die Besonderheiten der extremen Berglandschaft. Massiv auf dem bestehenden Felsrücken aufgesetzt, entwickelt sich eine halbe Bogenbrücke in Richtung der Felswand. Die Möglichkeiten des Stahlbetons nutzend, wurde der auskragende Halbbogen auf ein statisches Minimum reduziert und zusätzlich einer Verwindung unterzogen. Diese reagiert auf den in einer Krümmung wegziehenden Straßenverlauf und wird so zur betonierten Skulptur. Formvollendete Ingenieur- und Gestalterleistung präzise eingespannt in das umliegende Naturspektakel.

Stützweite:16,50m
Gesamtbreite:5,00m bis 6,50m
Lichte Fahrbahnbreite:mind. 4,20m
Stahlbetonbogen:Mindeststärke 50cm
Gründung: unmittelbar auf dem anstehenden, gut tragfähigen Fels
Baukosten:ca. 450.000€
Planungsbeginn:2011
Baubeginn: 2012
Fertigstellung: 2012

Beurteilung durch das Preisgericht

Die extreme Landschaft im alpinen Raum stellt für Bauwerke unterschiedlichster
Funktionen eine große Herausforderung dar. Besonders Ingenieur- und Verkehrswegebauten stehen häufig im Kontrast zu natürlichen Bedingungen und kulturtechnischen Reaktionen.

Die Schaufelschluchtbrücke ist ein wunderbares Beispiel, wie selbstverständlich und selbstbewusst ein Bauwerk in die Landschaft integriert werden kann, ohne es dabei zu
verstecken. Der skulpturale Entwurf erkennt die räumlich und phänomenologisch maßgeblichen Parameter und stellt sich den Rahmenbedingungen einer komplexen Topografie. Damit schließt das Projekt an eine traditionelle Haltung alpiner Ingenieurbauten an, welche eine morphogenetische Annäherung verfolgten.

Die komplexe Landschaft im Allgemeinen und die Schaufelschlucht im Besonderen verfügen über eine beeindruckende räumliche und ästhetische Qualität.

Der asymmetrische Bogen, die leichte Verwindung und die grundrissliche Krümmung verweben das System Straße mit der Struktur der Landschaft. Diese präzise formulierte
Architektur wird so dem anspruchsvollen Kontext gerecht. Die Brückentrilogie ins Ebnit unterstreicht, wie erfolgreich, auch bei klassischen Ingenieurbauten, ein gestalterisch
bewusster Umgang mit der Landschaft ist.