Hans Sauer Preis 2014 - RE:GENERATIONEN. RE:GENERATIV.

Städtebauliches Konzept

Im Nord-Osten Wiens entstand im Rahmen des Entwicklungsgebiet Neu-Stadlau das generationengemischte Wohnquartier Oase22. Das auf dem Europan 9- Wettbewerbsbeitrag von studio uek basierende Projekt wurde durch drei Architekten-Bauträger-Teams umgesetzt. Auf einer Grundstücksfläche von 25.774m² entstanden bis Mitte 2013 insgesamt 319 geförderte Wohnungen, ein geriatrisches Tageszentrum sowie eine Vielzahl an gemeinschaftlichen Einrichtungen. Das Wohnprojekt reagiert in seiner Idee und Konfiguration auf die Insularität der Peripherie. Die mäandrierende Bebauung folgt weitgehend der Arealskontur und wird durch Fugenbereiche unterbrochen, die Durchblicke und Durchwegungen für PassantInnen und BewohnerInnen zulassen. Durch das stellenweise Abrücken der Bebauung von den Grundstücksgrenzen eröffnen sich außenseitig neue Platzsituationen während der innenliegende, gemeinschaftliche Gartenhof in atmosphärisch unterschiedliche Bereiche gegliedert wird. Ein über alle Dächer führender Weg, der die einzelnen Bauteile durch Brücken verbindet, eröffnet eine zweite Ebene an gemeinschaftlicher Nutzung. Dieser „Skywalk“ ist für alle BewohnerInnen frei zugänglich und verbindet Dachterrassen, Pflanzbeete und Gemeinschaftsräume. Ab dem Zeitpunkt der Besiedelung wird eine begleitende Moderation durch ein Team von NachbarschaftskuratorInnen bereitgestellt, das die Kontinuität des sozialen Prozesses, der partizipativen Aneignung und der Nachbarschaftsentwicklung unterstützt.

Bauteil studio uek

Der süd-westliche Projektteil der OASE 22 eröffnet den Zugang zum Projekt über die Adelheid-Popp-Gasse. Über eine Vorplatzsituation führt ein großer zweigeschoßiger Durchbruch zum innenliegenden Gartenhof. Drei weitere Fugenbereiche trennen die einzelnen Baukörper, dienen der Erschließung bzw. Durchwegung im Erdgeschoßbereich und sind Träger gemeinschaftlicher Funktionen. In den beiden obersten Geschoßen der Fugen befinden sich die Waschküchen sowie in Sichtverbindung dazu die Kinderspiel- und Gemeinschaftsräume. Jedes Haus verfügt über eine an die Fuge gekoppelte Dachterrasse, die mit bepflanzbaren Hochbeeten ausgestattet und an den verbindenden Dachweg angeschlossen ist. In der Erdgeschoßzone befindet sich das geriatrische Tageszentrum, das Hausbetreuungszentrum sowie der große Spiel- und Festraum mit angeschlossenem Stützpunkt der Nachbarschaftskuratoren.
Eine Vielzahl an individuellen Wohnungen wird durch eine Kombinatorik ermöglicht. Jede Wohneinheit verfügt über einen privaten Freibereich. Unterschiedliche Kombinationswohnungen können ge- oder entkoppelt werden (z.B. Wohnen mit Oma, Wohnen mit Youngster, Senioren-WG).
Die 30 betreubaren Wohnungen sind barrierefrei ausgestattet und werden vorwiegend durch den im zweiten Obergeschoß gelegenen Wohngang erschlossen (und verteilen sich demnach horizontal auf den westlichen Projektteil). Alle betreubaren Wohnungen verfügen über zugeordnete Einlagerungsräume am Geschoß.

Bauherr: Gesiba Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft, Architektur: studio uek architektur mit Pesendorfer ZT GmbH, Landschaftsplanung: rajek barosch landschaftsarchitektur, Ausführung: Porr Bau GmbH, 171 Wohnungen (davon 30 betreubare Wohnungen), 1 geriatrisches Tageszentrum, BGF a (Innenräume ohne UG) 19.462m², Grundstück: 13.595m², Baukosten: ca. 21.500.000€