Errichtung eines Seniorenhauses

Städtebauliches Konzept:
Die kleinteilige Struktur der Baukörper setzt die Idee der fränkisch/böhmischen Hausland-schaft konsequent um und fügt sich nahezu unauffällig in den Ort ein. Eine eigene, neue Adresse wird durch das „Dorf im Dorf“ nicht geschaffen. Leider werden auch die Baukörper durch die zahlreichen kleinen Anbauten verunklärt. Der südöstliche Baukörper (eine einzelne Wohnung Servicewohnen) ist nicht wirtschaftlich und aus städtebaulicher Sicht entbehrlich.

Der Eingang zum Quartier liegt richtig, wird aber durch das große Vordach überbetont. Die Zuordnung von Tagespflege und Treffpunkt Hohenberg zu Yamakawa-Platz und Kirschbaumwiese ist stimmig und schafft in diesen Bereichen eine Aufenthaltsqualität. Bemerkenswert ist die Idee des Bouleplatzes. Die geschlossenen Fassaden zum Yamakawa-Platz sind nicht nachvollziehbar. Positiv ist zu bemerken, dass Blickachsen in die Stadt bewusst aufgenommen wurden.

Der Umgang mit dem Gelände (Topographie) ist jedoch nicht überzeugend gelöst. Die Böschung im Süden des Grundstücks scheint nicht ausreichend. Die Barrierefreiheit der Außenanlagen ist daher schwer zu beurteilen.

Architektonische Qualität:
Die Dächer in Form von steilen Satteldächern entsprechen der städtebaulichen Idee, die Nutzung der großen Dachräume ist jedoch fraglich. Die Unterbringung von Wärmepumpen wird lediglich vorgeschlagen und wäre im Detail zu prüfen. Die steilen Dächer lassen zudem befürchten, dass die Terrassen im Servicewohnen-Bereich nachmittags beschattet werden. Die durch die Dächer geschaffenen Raumvolumen verursachen Kosten deren Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt wird, ein Mehrwert ist nicht erkennbar.

Grundrisse:
Die aus der städtebaulichen Struktur entwickelten Grundrisse mit Terrassen zu Kirschgärten, überwiegend zur Westseite orientiert, überzeugen. Insbesondere in den Wohn- Essbereichen des Servicewohnens wären Öffnungen bzw. Fenster nach Osten wünschenswert. Auch die Erschließungswege im Bereich des Servicewohnens sind zu überdenken.