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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Umbau und Erweiterung der Feuer- und Rettungswache

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

e4 Architekten

Architektur

MARTINKO Ingenieurbüro

sonstige Fachplanung

RTS Ingenieurbüro GbR

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Bei der Findung eines Konzeptes standen folgende Aspekte im Vordergrund:
1.) Die Alarmausfahrten von RW+FW sollen nicht wie bisher über die Wohnstraße am Steinkamp, sondern beide direkt über die Mühlenstraße
erfolgen. Zum einem ist hierdurch im Alarmfall eine direktere Verkehrsführung gegeben, außerdem wird der hintere Wohnbereich vor allem
akustisch entlastet.
2.) FW und RW sind so angeordnet, dass die separate Funktionalität beider Bereiche gewährleistet ist.
3.) Das Gebäude soll einen klar erkennbaren Haupteingang bekommen. Von hier aus werden die separat funktionierenden Bereiche der FW+RW
erschlossen.
4.) Optimierung des gesamten Verkehrsflusses im Einsatzfall vom Erreichen des Gebäudes mit dem PKW über die Umkleidekabinen bis zur Ausfahrt
der Rettungsfahrzeuge.

Das Plangebiet wird geprägt durch das angrenzende Wohngebiet im Westen, das südlich angrenzende Ärztehaus bzw. Autohaus an der Ecke Steinkamp Mühlenstraße, die östlich gegenüberliegende relativ offene Bebauung entlang der Mühlenstraße mit seinen Wohn- und Geschäftshäusern und die nördlich liegende Fläche mit seinem Verbraucherzentrum.
Durch sein Volumen und seine Kompaktheit, stellt die neue Feuer- und Rettungswache, szusammen mit dem Autohaus, den größten Baukörper im unmittelbaren städtebaulichen Kontext dar. Durch die Gliederung der Fassade mittels Vor- und Rücksprünge passt sich das Gebäude den Dimensionen der umgebenden Gebäudestruktur an. Ein Rückversatz des Gebäudes an der Mühlenstraße erlaubt es einen großen Ahornbaum in das Gebäude- bzw. Fassadenkonzept zu integrieren. Die Feuer- und Rettungswache wird sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts in seiner Form und Anordnung gleichermaßen wahrgenommen. Stadteinwärts prägt das Bild der Fahrzeughallen die Nordansicht und das neues Gesicht entlang der Mühlenstraße. Stadtauswärts ist aus städtebaulicher Sicht die Ecke der Feuer- Rettungswache mit dem gemeinsamen Schriftzug (Logo) prägend.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem zweigeschossigen Neubau mit roter Verblendfassade leistet der Verfasser einen städtebaulich und architektonisch hochwertigen Beitrag. Der angenehm gegliederte Baukörper fügt sich angemessen in die überwiegend zweigeschossige Bebauung der Umgebung ein. Der vorhandene Ahorn wird hierbei geschickt integriert.
Formensprache und Gliederung des Gebäudes entsprechen der Funktionalität und Zweckmäßigkeit und zeigen ein angemessenes Erscheinungsbild. Die jeweils getrennten Alarmausfahrten der Feuerwehr und Rettungswache erfolgen über die Mühlen-straße. Wegen der hohen Rückstaugefahr und aufgrund des oftmals hohen Fuß- und Radverkehrs wird die Erschließung an dieser Stelle jedoch kritisch bewertet. Die verkehrlichen Abläufe auf den beiden Alarmhöfen sind zu knapp bemessen und lassen Schwierigkeiten im Zu-, Abgangs- und Rangierverkehr erwarten. Die Alarmparkplätze sind gut angeordnet.
Die bauliche Trennung von Feuerwehr und Rettungswache mit einem gemeinsamen Haupteingang ist gut gelungen.
Allerdings sind beide Alarmhöfe von den jeweiligen Einsatzzentralen nicht einsehbar.
Die Funktionsabläufe in der Rettungswache sind weitestgehend akzeptabel gelöst.
Bemängelt werden hingegen im Bereich der Feuerwache innenliegende Räume, die Organisation der Schwarz/weiß Bereiche sowie die Anlieferungsmöglichkeiten.
Der hochwertige architektonische und städtebauliche Beitrag wird anerkannt, leidet jedoch unter wesentlichen Mängeln - vor allem in der äußeren verkehrlichen Erschließung.