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Award / Auszeichnung | 07/2015

BDA Preis Niedersachsen 2015

Technikzentrale - E.ON Avacon

DE-38226 Salzgitter, Joachim-Campe-Straße 14

Auszeichnung

bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb

Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

H&P Bauingenieure GmbH & Co. KG

Bauingenieurwesen

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    8.436m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Das Verwaltungsgebäude der e.on Avacon in Salzgitter-Lebenstedt
Das Gebäude liegt im Zentrum von Salzgitter-Lebenstedt. Es definiert mit seiner Lage den städtischen Raum um das Rathaus am Ende der zentralen Einkaufszone neu und markiert gleichzeitig den Übergang vom Stadtzentrums in einen Grünzug, der sich bis an den Stadtrand erstreckt. Landschaftsgestaltung und Architektur gehen hier eine Einheit ein.
Am Ende des Grünzuges wird die Rasenfläche auf eine höhere Ebene geführt, die den Park erweitert. Darunter ist eine Parkgarage für PKW der Mitarbeiter von e.on-Avacon und der Stadt untergebracht, die vor allem im Rathaus beschäftigt sind. Durch ihre offenen Struktur erhält die Garage soviel Tageslicht, dass sie auch Bäume aufnehmen kann, die den auf ihrem Dach angelegten Park prägen. Damit konnte der Übergang zum Grünzug attraktiv gestaltet und die erforderlichen Stellplätze stadträumlich verträglich bereitgestellt werden. Gleichzeitig bestimmt der künstliche Geländeversprung auch die Architektur des Gebäudes. Städtebaulich bietet er ihm einen gestalterischen Rückhalt und fasst außerdem den städtischen Raum zwischen dem E.on Avacon-Bau und dem Rathaus. Architektonisch prägt er auch den Eingangsbereich des neuen Verwaltungsgebäudes.
Die Eingangshalle hat zwei Ebenen. Der in Stein und Holz gefasste untere Bereich empfängt Mitarbeiter und Besucher in einer ruhigen, hellen Atmosphäre und gibt ihm die Möglichkeit zur Orientierung. Den höher gelegenen Zugangsbereich zu den Büros dominiert ein großes Pflanzenbeet, das sich wiederum auf gleicher Ebene mit dem Parks befindet.
Das Erdgeschoss nimmt außer dem Empfang, den Übergang von der Parkgarage und den Zugang zu den Büros, Konferenzräume und das Mitarbeiterrestaurant auf. Dessen Außenterrasse liegt wiederum auf der Parkebene und ist von der Strasse schützend abgehoben. Außen und Innen korrespondieren im Erdgeschoss des Gebäudes in räumlichen Bezügen, aber auch durch eine sorgfältige Materialwahl: Die geschosshohe Verglasung der Außenwände ermöglicht weitreichende Durch- und Überblicke, Treppen sind Außen und Innen parallel geführt und unterscheiden sich lediglich in der Materialwahl. Ähnliches gilt für die Bodenbeläge.
Die Büros sind in jeweils vier etwa 400 Quadratmeter große Einheiten in den beiden Obergeschossen aufgeteilt, die über zwei Treppenhäuser erschlossen werden. Die Etagen sind nach dem Prinzip eines Kombibüros aufgeteilt: Den Mitarbeitern stehen einzelne, verschließbare, aber transparente Büros zur Verfügung. In den breiten Mittelzonen sind Bereiche für kurze Zusammenkünfte, Pausen und Besprechungen eingerichtet. Hier gibt es außerdem Kopiergeräte und die zentrale Aktenverwahrung. Die geräumigen Teeküchen sind jeweils so konzipiert, dass Einblicke in den inneren Hof des Gebäudes möglich sind. Aus den Einzelbüros ergeben sich sowohl Einblicke in den zentralen Bereich des Kombibüros als auch kontemplative Ausblicke entweder in den Innenhof oder durch die großen Fenster nach draußen in die Stadt. Zum Sonnenschutz sind davor von außen geschosshohe Elemente aus Streckmetall angebracht worden, die von innen für die jeweilige Nutzung optimal eingestellt werden können, so dass die Sonne nicht blenden kann, aber ein weiter Ausblick möglich ist. Außen unterstützen diese variablen Fassadenelemente, die allein an den Obergeschossen angebracht sind, den solitären Charakter des Gebäudes – am Tage! Des Nachts löst das von innen nach außen dringende Licht diese Wirkung spielerisch auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine künstliche Landschaft bildet das Fundament für eine darüber schwebende Verwaltungsarchitektur. Überzeugend ist die gekonnte Einbindung des dreigeschossigen flach gelagerten Verwaltungsmonolithen in den übergeordneten Landschaftszusammenhang, der sich von der Fußgängerzone in Salzgitter bis zum Salzgittersee erstreckt. Dabei wird die überformte Landschaft öffentlich erfahrbar, auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Überformung janusköpfig ist: unter dem künstlichen grünen Plateau werden geschickt die Stellplätze für 300 Autos untergebracht und zu einer öffentlich begehbaren Landschaftsskulptur überformt. Der Verwaltungsbau überzeugt durch seine großzügige räumliche Wirkung in der zur Erschließung dienenden Innenhalle. Das Arbeitsplatzkonzept ist mit den klassischen Kombibüros eher konventionell; weniger konventionell ist das wechselnde Gesicht der Architektur, die sich im Laufe der Tageszeiten mit einem sich öffnenden oder schließenden vertikalen „Lamellengesicht“ ständig verändern kann: ein dynamisches, bewegliches Sonnenschutzkonzept aus Kupferlamellen verleiht der Verwaltungszentrale eine unaufgeregte, noble Eleganz.