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Offener Wettbewerb | 05/2015

Neubau Tagesbetreuung Sömmerliwiese

situation

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Potz Holzöpfel und Zipfelkappe

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

Keller I Branzanti

Architektur

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Umgebung

Das Hortgebäude teilt den Aussenraum in einen nördlichen Hofbereich und einen südlichen Gartenbereich.

Die Kinder kommen auf der Nordseite des Gebäudes an und finden hier die Eingänge zur Ihrer Horteinheit. Vom Schulhaus Feldli über den Malvenweg führt eine Treppe zum Hof hinunter. Velounterstand, Parkplätze und Anlieferung werden über die Schönaustrasse erreicht. Der Hof ist Spielplatz und Aufenthaltsbereich für alle. Dank zweiter Tore lässt er sich abschliessen. Hartflächen bieten sich als Fahrstrecken an, die Kiesflächen bieten Möglichkeiten für Spielgeräte und Sandkasten für die kleineren Kinder. Zum bestehenden Kindergarten entsteht mittels Hecken eine offene Grenze, so dass die Hofatmosphäre von den prägnanten bestehenden Bäumen profitieren kann und der Raum durchgängig und grossszügig wird.

Das Gebäude nimmt mit den Vor- und Rücksprüngen der einzelnen Horteinheiten Kontakt zum grossartigen Freiraum der Sömmerliwiese auf, die im Süden sanft abfallend anschliesst. Die Horteinheiten setzen sich auf dieser Seite in Gartennischen fort, die einen durchlässigen Filter zwischen Gebäude und öffentlicher Spielwiese bilden. Von den Fenstern aus geht der Blick in die Weite der Wiese. Die Kinder erreichen ihre Gartennische über eine gedeckte Terrasse und eine breite Treppe, die auch zum Sitzen und Spielen dient. Hecken fassen einen Kiesplatz und ein Stück Rasen ein, die mit einem kleinen Baum und einem Blumen- und Gemüsebeet einen Gartenraum bilden, von dem die Kinder direkt auf die Sömmerliwiese laufen können. Die Bäume (Mehlbeere und Oxelbeere) binden das neue Gebäude in den Bestand ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die einzelne Horteinheit prägt den Massstab von «Potz Holzöpfel und Zipfelkappe» sowohl städtebaulich als auch betrieblich. Die Typologie der benachbarten Reihenhäuser wird für den Neubau der Tagesbetreuung adaptiert. Das hat viele Vorteile.
So webt der zweigeschossige Baukörper das Muster des Sömmerliquartiers auf selbstverständliche Weise weiter und fächert den Aussenraum durch die Vor- und Rücksprünge spielerisch auf. Die einzelnen Einheiten sind für die Kinder gut ablesbar.
Damit wird ihnen die Orientierung und Identifikation erleichtert.
Bereits mit der ersten Etappe entsteht im Zusammenspiel mit dem Kindergarten ein schön gestalteter Hof. Die Kinder des Quartiers treffen dort aus allen Himmelsrichtungen zusammen und gehen dann in ihren Hort oder den Kindergarten. Die Anlieferung für die Küche, welche im Obergeschoss des Kopfgebäudes untergebracht ist, erfolgt von der Schönaustrasse her ebenfalls über diesen Hof.
Dort wäre eine Entflechtung betrieblich aber auch in Hinblick auf die eher abweisend gestaltete Südostfassade wünschbar. Überhaupt stellt sich die Frage, ob nicht beim Kopfbau und am nordwestlichen Ende des Gebäudes vom starren Reihenhausprinzip abgerückt werden könnte. Das würde beiden Giebelfassaden gut tun und den offenen Charakter der Institution besser abbilden.
Die Horteinheiten sind funktional gut und räumlich schön konzipiert. Über einen gedeckten Eingangsbereich erreicht man eine zweigeschossige Halle. Im Erdgeschoss befinden sich die Garderobe und je ein Themen- und ein Bewegungsraum. Der Themenraum ist in der Gebäudemitte allerdings nicht allzu gut belichtet. Über eine Treppe in der Eingangshalle gelangt man direkt ins Obergeschoss zu den Gruppenräumen. Dort sind die Horteinheiten miteinander verbunden. Das vereinfacht die Verteilung des Essens und ermöglich die Interaktion zwischen den Hortgruppen.
Im Schnitt ergeben die vorgeschlagenen versetzten Giebeldächer im Obergeschoss attraktive Raumhöhen und gut belichtete Erschliessungszonen. Mit der einheitlichen Materialisierung der Dacheindeckung und der Fassadenverkleidung des Obergeschosses in Welleternit wird das Volumen des Gebäudes in der Horizontalen gebrochen. Dies gelingt vor allem bei den schön ausformulierten Längsfassaden. Die angestrebte Analogie zur «Zipfelkappe» erscheint aber vor allem in den Giebelfassaden formal aufgesetzt und unnötig.
«Potz Holzöpfel und Zipfelkappe» präsentiert in den Ansätzen einen guten Beitrag, schafft es aber in der konkreten Ausformulierung nicht, einen überzeugendes Gebäude für die Tagesbetreuung Sömmerli zu prägen.