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Award / Auszeichnung | 10/2015

Constructive Alps 2015 - Internationaler Preis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen

Kindergarten Wallenmahd

AT-6850 Dornbirn, Bachmähdle 11

Nominierung

Johannes Kaufmann und Partner

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kindergärten, Vorschulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Städtebau
In dem stark zersiedelten Gebiet bildet der zweigeschossige Neubau durch seine Größe ein Bindeglied zwischen dem dreigeschossigen Schulbau und der umgebenden, kleinteiligen Siedlungsstruktur. Der Baukörper besteht im Grunde aus zwei Quadern die zueinander verschoben sind. Dadurch ist es möglich einen respektvollen Abstand zu den Klassenzimmern der Schule zu wahren, gleichzeitig entsteht ein gefasster Außenraum mit definiertem Eingang.

Erschließung
Der Vorplatz des Kindergartens ist direkt angegliedert an einen öffentlichen Fuß- und Radweg, der auch als Zugang für die Kinder und Eltern aus den umliegenden Siedlungsgebieten dient. Der Weg verläuft in der Mitte zwischen Volksschule und Kindergarten, führt am geplanten Neubau von Bibliothek und Tagesbetreuung vorbei bis zur Bachmähdlestraße. Hier ist die Schnittstelle zwischen fußläufigen und motorisierten Verkehr, sowie die Anbindung an den Vorplatz der Volksschule und somit auch an die Parkplätze für Besucher und Kindergartenpersonal. Die Essensanlieferung erfolgt ebenfalls über den Weg, am Vorplatz des Kindergartens besteht eine Wendemöglichkeit. Mit der Positionierung des Weges im Anschlussbereich zur Bachmähdlestraße kann im Zuge einer genaueren Planung auf die geplante Schulerweiterung reagiert werden.

Gebäudestruktur
Den zweigeschossigen Kindergarten betritt man über den eingezogenen Eingangsbereich, an dem unmittelbar die vertikale Erschließung angebunden ist. An diesem zentralen Knotenpunkt ist der Gruppentrakt mit dem Allgemeinbereich (Bewegung, Essen, Personal) verbunden. Die Gruppen organisieren sich um den zentralen Garderobenbereich, von dem aus der Gruppenraum, der Ausweichraum sowie der überdachte Außenbereich erreichbar sind. Über außen liegende Stiegen im Bereich der Überdachung wird auch den Gruppen im Obergeschoss der direkte Gartenzugang ermöglicht. Die Gruppenräume sind zu den überdachten Außenbereichen großzügig verglast, mit den gegenüberliegenden Oberlichtern wird eine angenehme Belichtungssituation geschaffen.

Bauweise Konstruktion
Der Kindergartenneubau wird komplett in Holzbauweise und Passivhaustechnologie errichtet, wobei Holzoberflächen sichtbar ausgeführt werden. Die homogenen Wand- und Deckenelemente aus Massivholz, lediglich verbunden mit eingetriebenen Hartholzdübeln, ermöglichen tragende Wände und Decken rein aus dem ökologischen Baustoff Holz. Die Decken selbst sind in Massivholz-Beton-Verbundbauweise ausgeführt, was optimale Eigenschaften bezüglich Statik und Bauphysik garantiert.

Fassade Dach
Die Außenwände sind im Grunde wie folgt aufgebaut: thermische, tragende Außenwand und vorgesetzter Fassadenschirm. Die vertikalen Fichtenleisten mit großzügigem Fugenanteil geben der Fassaden eine Tiefenwirkung. Die Brüstung vor dem Gruppenraum im Obergeschoss, sowie die Verkleidung der außen liegenden Stiegenhäuser wird mit horizontalen Leisten, in größtmöglichem Abstand realisiert, um möglichst viel Transparenz zu erzielen. Die eigentliche Außenwand ist im wesentlichen zweischichtig konstruiert. Außen die hoch wärmegedämmte Ebene mit Holzfaserdämmplatten, innen die tragende und sichtbare Massivholzwand. Das Dach ist im Grunde gleich konstruiert wie die Geschossdecken, jedoch in hoch wärmegedämmter Ausführung, sowie extensiver Dachbegrünung.

Haustechnik Lüftung
Der kompakte Neubau ist mit dem Ziel eines Passivhauses konzipiert. Neben hoch gedämmten Außenbauteilen (Holzfaserplatten), sowie Dreischeibenisolierverglasung ist auch eine kontrollierte Be- und Entlüftung vorgesehen. Die Lüftung erfolgt zentral über Kompaktgeräte mit Wärmerückgewinnung. In Kombination mit einer Fußbodenheizung ermöglicht dies eine Einzelraumtemperaturregelung der Zimmer.

Freiraum
Den Gruppenräumen vorgelagert befindet sich die Freifläche des Kindergartens. Großzügige Spielflächen durchsetzt mit schattenspendenden Bäumen bieten kinderfreundliche Spielvariationen. Das Thema des klassischen Zaunes soll sich auf ein Mindestmaß reduzieren – keine Maschendrahtzäune stattdessen wechseln sich verzinkte Spanndrahtspaliere mit halbimmergrünen Ligusterhecken ab. Der Vorplatz des Kindergartens wird neben Fußweg und Volksschule des weiteren durch Raum bildende Elemente, Bepflanzungen, Außenmöblierungen gegenüber den umliegenden Freiflächen beschrieben und gestaltet. Die befestigten Oberflächen werden versickerungsfähig ausgebildet.