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Award / Auszeichnung | 07/2015

Heinrich-und-Georg-Metzendorf-Preis für Baukultur

Lernzentrum Liebfrauenschule

DE-64625 Bensheim

1. Preis

Hille Tesch Architekten + Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Ziel der Planung ist eine sensible, aber selbstbewusste Integration des Lernzentrums in die bestehende Situation der Liebfrauenschule und der Topographie mit den denkmalgeschützten Mauern. Die neue zweigeschossige Bebauung erhält die bestehenden Blicke im Ensemble der umliegenden Gebäude.

Die skulpturale Komposition des neuen Baukörpers bildet spannungsreiche Innenräume, Zwischenräume und Raumzusammenhänge und inszeniert die Blicke auf St. Georg und die Klosterkirche.
Das neue Gebäude spannt sich städtebaulich zwischen den beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Wegen zwischen Liebfrauenschule und St. Georg auf und entwickelt seine Formensprache aus den Raumkanten des heterogenen Umfelds.

Unter der Aufnahme des Höhenversprungs an der denkmalgeschützten Mauer entwickelt sich eine selbstverständliche Zugangssituation über beide Niveaus des Schulhofes.
Der Liebfrauenschule zugewandt befindet sich der Hauptzugang in der Zwischenebene des neuen Lernzentrums. Über eine offene Treppenanlage erreichen die Schülerinnen entweder den auf dem unteren Schulhofbereich liegenden Kunstbereich oder im Obergeschoss die Mediathek.

Während sich die Kunsträume mit dem dazwischengeschalteten Vorbereitungsraum direkt auf die angrenzenden Außenräume orientieren schwebt die Mediathek darüber und öffnet sich zu den Blickpunkten des Umfeldes und bildet einen Rückzugsort zum Lesen und Lernen.

Dadurch ergeben sich eindeutige und für die Benutzer klar ablesbare Raumorganisationen, die eine leichte Orientierung bei vielfältiger Nutzungsoption ermöglichen. Die gewählte Raumorganisation bildet im Innenraum eine klare Zuordnung und kurze Wege, bietet eine räumliche Gliederung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche mit offenen Blickbeziehungen.

Dialektisch spielt die neue Erschließung mit der denkmalgeschützten Mauer und führt zu einer Inszenierung der Ein- und Ausblicke und deren besondere Erhaltung durch Integration.
Alle drei Ebenen werden über den zentral liegenden Aufzug barrierefrei erreicht.

Wege- und Freiflächenkonzept

Der freiraumplanerische Entwurf nimmt in sensibler Weise die gestalterischen Anregungen aus dem Bestand sowie die prägende Wirkung der Mauerscheiben in sein Konzept auf. Mit dem kompakten Erdgeschoss im südlichen Baufenster wird der bestehende Pausenhof nur gering angetastet und der Verlust an Pausenhoffläche im verträglichen Rahmen.
Eine neue Rampe verbindet im Aussenbereich die beiden Ebenen des Schulhofes barrierefrei.

Während der obere Schulhof mit der auskragenden Mediathek eine überdachte Pausenfläche erhält öffnet sich der südliche Kunstraum in den bestehenden Baumhain vor St. Georg.

Die historische Hofanlage mit den Mauerresten wird entlang der Vorgaben des Auslobers in eine harmonische Gesamtgestaltung überführt und funktional über die neue Wegeführung mit Treppen und Rampe integriert und erlebbar gemacht.Entlang der Mauerscheiben laden zurückhaltend gestaltete Sitzplätze mit unterbrochenen Sitzterrassen zum Aufenthalt ein.