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Award / Auszeichnung | 08/2015

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2015

Wasservorhang r + b

Wasservorhang r + b

Katholische Propsteikirche St. Trinitatis

DE-04107 Leipzig, Nonnenmühlgasse 2

Preis

Schulz und Schulz

Architektur

Kath. Propsteipfarrei St.Trinitatis

Bauherren

Jorge Pardo Sculpture

Kunst

Falk Haberkorn

Kunst

Seeberger Friedl Planungsgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

MLT Medien Licht Technik Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

r+b landschaft s architektur

Landschaftsarchitektur

ANDRES + PARTNER PartmbB für Lichtplanung

Lichtplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

ee concept gmbh

Bauphysik, Energieplanung

Brandschutz Consult Ingenieurgesellschaft mbH Leipzig

Brandschutzplanung

Lumen 3 Lichtplanung

sonstige Fachplanung

BESCO: Berliner Steincontor GmbH

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2011
    Fertigstellung: 05/2015

Beurteilung durch das Preisgericht

Papst Franziskus mochte das wohl eher als Metapher für die Beziehung der Katholischen Kirche zu ihren Gläubigen gemeint haben in seiner Grußbotschaft zur Kirchweihe, als er übermittelte, „die neue Kirche wird kein Solitär in einer fremden Umgebung bleiben. Sie streckt ihre Arme der Stadt entgegen und gibt sich ihr als Geschenk“. Doch taugt das Bild gleichermaßen als stadträumliche und figürliche Beschreibung des Bauwerks, das aus Sicht der Jury in der Tat ein enormer Gewinn für die geschundene stadträumliche Situation zwischen Neuem Rathaus und Wilhelm-Leuschner-Platz ist.

Entstanden ist eine kraftvolle Skulptur, die in die bisherige Leere wahrnehmbare Raumkanten zeichnet und in ihrer expressiven Höhenentwicklung mit der Bebauung auf der anderen Seite des Martin-Luther-Rings kommuniziert. Durch das Bespielen des gesamten dreieckigen Grundstücks entsteht eine sehr flächige Gebäudekonfiguration, in deren Mitte ein Hof eingeschrieben ist, kontemplativer Rückzugsort wie verbindendes Element gleichermaßen, indem er Wegebeziehungen und kanalisierte Blickbeziehungen zwischen der Ringbebauung und dem dahinter liegenden gründerzeitlichen Wohnviertel herstellt. Kritisch wird gesehen, dass der im Innern als introvertierter Ort des Innehaltens angelegte, hoch aufragende Kirchenraum leider im stadträumlichen Kontext abweisend geschlossen wirkt. Besonders zu würdigen ist das umfassende Nachhaltigkeitskonzept: neben einem sehr hohen Energiestandard sowie der gelungenen gestalterischen Einbindung von Solartechnik in Kirchendach und südlicher Kirchturmfassade besticht auch die sehr hohe Lebensdauer der Fassade aus regionalem Rochlitzer Porphyr im Verbund mit Schaumglasdämmung.

Seine Stärken hat das Gebäude im überzeugenden Übergang von Innen- zu Außenraum. Der bereits beschriebene Pfarrhof, oszillierend zwischen Innen und Außen, findet seine Entsprechung im Kirchenraum. Zurückhaltend in der architektonischen Formensprache, wird die Verbindung des hohen lichten Innenraums nach außen inszeniert: Ein schmales Glasband im Dach für Licht von oben bzw. die Öffnung nach oben, ein Band im Erdgeschoss als Verbindung zur Straße, zur Kirchengemeinde, der ausgestreckte Arm eben, auch wenn die künstlerische Ausgestaltung des Kirchenfensters von Falk Haberkorn leider die Verbindung eher stört. Ganz anders das künstlerische Werk von Jorge Pardo, das die liturgischen Orte in eine farbige Ornamentik taucht und dem schlichten Ort gegenüberstellt.

Insgesamt erzeugt das Gebäude starke Bilder als architektonische Entsprechung von Spiritualität, umtost von Stadt.
Katholische Propsteikirche St. Trinitatis (Schulz und Schulz)

Katholische Propsteikirche St. Trinitatis (Schulz und Schulz)

Natursteineinfassung Brunnen

Natursteineinfassung Brunnen

Katholische Propsteikirche St. Trinitatis

Katholische Propsteikirche St. Trinitatis

Innenhof

Innenhof