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Award / Auszeichnung | 11/2015

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015 | „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ im Wohnungsbau

Studentenwohnanlage Siegmunds Hof, Haus für urbane Gartenfreunde

DE-10555 Berlin, Siegmunds Hof 13

Preis

Studentenwerk Berlin

Bauherren

Baupiloten BDA

Architektur

Baupiloten BDA

Architektur

Grohe Deutschland Vertriebs GmbH

Hersteller

Planungsteam Energie + Bauen

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Haus 13 stellt den ersten Bauabschnitt der Masterplanung für das Studentenwohnheim Siegmunds Hof dar. Grundlage des Entwurfs ist ein weitreichender Partizipationsprozess.

Siegmunds Hof Haus 13 „Haus für urbane Gartenfreunde“
Ein Plus an Qualität wird in Haus 13 durch eine sorgsame Anpassung und Ausdifferenzierung der privaten und gemeinschaftlichen Bereiche geschaffen. Die Einzelzimmer im Erdgeschoss (10,5m²) werden exemplarisch beibehalten, aber mit Gemeinschaftsterrassen oder einer direkten Verbindung in den neugestalteten Außenbereich erweitert. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit anzupflanzen, zu gärtnern und sich selbst zu versorgen. In den oberen Geschossen werden 2-3 Zimmer zu überschaubaren Wohneinheiten mit neuen integrierten Bädern für 1-2 Studierende zusammengelegt. Die 7 unterschiedlichen Zimmergrößen und -typen garantieren eine gute Durchmischung und Einbindung der Bewohner.

Die Küchen werden zum „Herz“ des gemeinschaftlichen Alltags erweitert und umgestaltet. Für eine bessere Belichtung der Küchen- und Gemeinschaftsbereiche werden die funktionalen Bestandsoberlichter entlang der Nordostfassade mit großen Holzfenstern ergänzt, die den Blick auf das Freiluftwohnzimmer und den Sportplatz freigeben. Das neue Energiekonzept beinhaltet die denkmalgerechte energetische Teilsanierung der Fassaden sowie die Erneuerung der Haustechnik mit Solarthermie und Grauwassernutzung. Alle neuen Elemente heben sich bewusst vom Bestand ab, ohne den Charakter des Hauses zu beeinträchtigen.

Eine gezielte Aufwertung der Außenanlagen war wichtiger Bestandteil des Entwurfs. Neue Programme und Funktionen wurden angesiedelt, um den vorhandenen ungenutzten Außenraum zu rekultivieren und die Qualität des Ortes – eine Mischung aus Leben in der Großstadt und ruhigem, erholsamen Leben auf dem Land – zu reaktivieren. Der Stadtplatz vor Haus 13 fungiert als verbindender Ort für die gesamte Anlage und öffnet das Studentenwohnheim zur Stadt hin. Auf der ruhigeren Rückseite von Haus 13 befinden sich das „Freiluftwohnzimmer“ und der Sportplatz. Große, langestreckte „Sitzsteine“ und Terrassen werden von Sonnenanbeter und Sportfans gleichermaßen benutzt. Überdimensionierte „Wohnzimmerleuchten“ geben dem Außenraum hier das richtige Ambiente für ein Sommerpicknick in der Dämmerung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der erste Abschnitt der denkmalgeschützten Studentenwohnanlage Siegmunds Hof, Anfang der 1960er Jahre von den Architekten Peter Poelzig und Klaus Ernst erbaut, wurde sorgfältig modernisiert und gestalterisch aufgewertet. Das ‘Haus für urbane Gartenfreunde’ ist eines von drei gleichen Studentenwohnheimen innerhalb der Anlage, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten umgebaut wurden.
Wie nahezu alle Anlagen aus dieser Zeit bestand das Wohnheim aus für heutige Nutzungsansprüche zu kleinen Zimmern. Sie wurden in Zweier- und Dreiergruppen zusammengelegt, mit Sanitärzellen versehen und differenziert zu Einzel-, Zweier- und Pärchenapartements umgestaltet. Alle Etagen erhielten neue, großzügigere Gemeinschaftsküchen.
In einem umfangreichen Partizipationsprozess mit Studierenden und den Architekten, entstanden vielfaltige Wohnformen mit neuen Grundrissen sowie ein differenziert gestaltetes Wohnumfeld. Die Aufwertung der Außenanlagen war ein wichtiger Bestandteil des Entwurfs. Neue Funktionen wurden angesiedelt, um den vorhandenen ungenutzten Außenraum zu rekultivieren: Vor dem Gebäude entstand ein ‘Stadtplatz’ als zentraler Mittelpunkt der Anlage.
Große Sitzschollen laden zum Verweilen ein. Auf der Rückseite des Gebäudes befinden sich ein neuer Sportplatz und das ‘Freiluftwohnzimmer’ mit überdimensionierten Wohnzimmerleuchten. Über die Gemeinschaftsterrassen zum Stadtplatz auf der Vorderseite und die Kräutergärten zur Rückseite, wird das Erdgeschoss direkt an den Außenraum angeschlossen. Das neue Energiekonzept beinhaltet die denkmalgerechte energetische Teilsanierung der Fassaden sowie die Erneuerung der Haustechnik mit Solarthermie und Grauwassernutzung. Der sichtbare Einsatz von erneuerbaren Energiequellen auf dem Gelände und in den Gebäuden soll insbesondere bei den jungen Bewohnern ein verantwortungsvolles ökologisches Bewusstsein befördern.
Alle neuen Gestaltungselemente heben sich bewusst vom Bestand ab, ohne den Charakter des Hauses zu beeinträchtigen. Die farbliche Originalgestaltung der Fassade wurde restauratorisch untersucht und in Teilbereichen wiederhergestellt. Die Jury würdigt das Projekt als überzeugendes Beispiel für die zukunftsorientierte Umgestaltung eines Studentenwohnheimes der Moderne.