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Award / Auszeichnung | 11/2015

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015 | „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ im Wohnungsbau

Wohngebäude Punkthäuser, Singen

DE-78224 Singen, Überlinger Strasse 7,9,11,13,15

Preis

Baugenossenschaft HEGAU eG

Bauherren

herrmann+bosch architekten

Architektur

Baustatik Relling GmbH

Tragwerksplanung

LUNALICHT

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochhäuser, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    5.018m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2010
    Fertigstellung: 05/2015

Projektbeschreibung

Fünf Punkthäuser aus den 1960er Jahren in der Überlinger Straße in Singen sollen grundlegend modernisiert und ihr Wohnumfeld neu gestaltetet werden. Dabei geht es um eine energetische Sanierung der Gebäudehülle, eine barrierefreie Erschließung, eine Aufstockung der Gebäude um ein Penthouse und einen Vorschlag zur Überbauung der Garagen.
Ziel ist es, dem Gesamtensemble einen modernen, zeitgemäßen Ausdruck zu geben.
So wird die strenge orthogonale Struktur des Bestandes durch horizontal und vertikal gefaltete Elemente, im Bereich der Dächer und Fassaden, aufgebrochen.
Die vorgefundenen Freibereiche werden aufgewertet, indem sie in die großmaßstäbliche Struktur des angrenzenden Parks integriert werden.
Diese Einbindung in einen Gesamtpark erfolgt über zentrale Erschlieflungsachsen an denen Quartiersplätze zum Verweilen und Kommunizieren einladen.
Zur gestalterischen und energetischen Aufwertung erhalten alle Gebäude eine Putzfassade mit Wärmedämm-Verbundsystem. Durch Verputzen der Balkonbrüstungen entsteht ein einheitlicher, monolithischer Gebäudekörper mit klarer horizontaler Gliederung.Diese horizontalen Bänder sind im Bereich der Fenster und Balkonöffnungen farbig gestaltet und binden dadurch die verschiedenen Öffnungen gestalterisch zusammen. Trotz homogener Struktur erhält jedes Gebäude durch die unterschiedlich belegten Farbbänder eine eigene Identität.
Die neuen Penthousewohnungen werden als exklusive Wohnungen konzipiert, beide mit Nord-Süd-Ausrichtung und einem hohen Anteil an transparenten Fassaden.
Die gefaltete Dachfläche wird aus dem Holzwerkstoff Brettsperrholz hergestellt, das durch seine kreuzweise Verleimung eine Plattenwirkung erzielt.

Projektgrösse:
BGF : 3.708 m2 (Sanierung Bestand) + 1.310 m2 (Penthäuser)
BRI : 54.840 m3 (Sanierung Bestand) + 4.195 m3 (Penthäuser)
LPH 1-9

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch ein beispielgebendes Modernisierungskonzept hat die Baugenossenschaft fünf achtgeschossige Punkthäuser aus den 1960er Jahren an heutige Wohnstandards angepasst.
Die Maßnahmen am Gebäude und im Freiraum zielten auf die Erhöhung der Wohnqualität für alle Altersgruppen. Die Gebäude wurden energetisch ertüchtigt, die Bäder modernisiert und die Zugänge für alle Wohnungen barrierefrei gestaltet. Bei der Erneuerung der Mietergärten wurde auf die Vernetzung der wohnungsnahen Freiflächen mit dem angrenzenden Park geachtet, u.a. durch die barrierefreien Wege zum Kinderspielplatz und zum Freizeitzentrum Singen-Süd.
Alle fünf Häuser erhielten durch die Aufstockung eines Geschosses exklusive Penthousewohnungen, die im Zusammenspiel mit den neu gestalteten Putzfassaden jedem Gebäude ein neues Erscheinungsbild geben. Balkone mit angegliederten Abstellräumen wurden als leichte Stahlkonstruktionen mit verputzten Brüstungen thermisch getrennt und ohne Schwellen vor die Bestandskonstruktionen gestellt. Entstanden sind gestalterisch ansprechende Gebäudekörper mit einer klaren horizontalen Gliederung. Trotz einheitlicher Struktur des Gesamtensembles erhält jedes Gebäude durch die unterschiedlich belegten Farbbänder eine eigene Identität. Die Gebäudeerschließung wurde barrierefrei neu organisiert. Über Außenrampen, Treppen und automatische Schiebetüren werden die neuen schwellenlosen Zugänge zu den Eingangsfoyers erschlossen.
Baukosteneinsparungen und Bauzeitverkürzungen wurden möglich durch die Verwendung vorgefertigter Module bei der Dachsanierung und Aufstockung ebenso wie durch die Nachnutzung der alten Müllabwurfschächte zur vertikalen Reorganisation der Steigtrassen.
Dank sensibler Mieterbetreuung gelang der Umbau im bewohnten Zustand. Die Jury war sich einig, dass durch das Zusammenspiel dieser vielen Maßnahmen die Zukunftsfähigkeit der Wohnanlage hervorragend gesichert wurde.