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Award / Auszeichnung | 03/2015

Auszeichnung guter Bauten 2014 des BDA Vest Recklinghausen und Gelsenkirchen

Sakristeineubau St. Georg

DE-45768 Marl, An St. Georg

Anerkennung

Feja + Kemper Architekten Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Umgestaltung und Anbau Pfarrkirche St. Georg, Marl

Zur Aufgabe. Die Aufgabe setzt an beim Abbruch eines übergroßen Erweiterungsbaus der Kirche aus den 1970er Jahren auf der heutigen Platzfläche. In der Folge galt es, einen deutlich kleineren Anbau zur Aufnahme der Sakristei, des Beichtraumes, eines Besprechungsraumes und der Nebenräume zu erstellen, den historischen Kirchraum umzugestalten sowie den neu entstandenen Teil des Altmarktes zu gestalten.


Zur Architektur. Der Anbau stellt sich in größtmöglicher Einfachheit neben das dominierende Kirchengebäude, er hält Abstand, so dass ein Übergangs- und Begegnungsraum entsteht. Die Narbe in der historischen Kirchwand, die der seinerzeitige Anbau gerissen hat, wird geschlossen, sie bleibt durch die Materialwahl jedoch lesbar.

Der historische Kirchraum wird behutsam umgestaltet: ein neuer Altar wird deutlich näher zur Gemeinde in das erst Joch des Schiffes gestellt, das Hauptschiff erhält wieder einen Mittelgang nach altem Vorbild, alle liturgischen Orte werden neu geordnet, Licht und Anstrich werden erneuert. Im neu geschaffenen Altar sind die einfachen Grundprinzipien des Aufmauerns und Abdeckens abstrahiert und interpretieren Mensa und Stipes eines jeden Altars.


Zum Material. Der historische Kirchbau weist einen Mix aus Naturstein und Ziegel auf, der Neubau antwortet mit einem Wasserstrich-Ziegel, der mit Farbe und Struktur Beziehungen zum Bestand herstellt. Auch die Ergänzungen der alten Kirche werden in diesem Ziegel ausgeführt. Der Anröchter Dolomit des Fußbodens konnte aus dem Bestand des abgebrochenen Erweiterungsbaus übernommen werden, so dass Alt und Neu einen einheitlichen Oberboden aufweisen. Altar und Ambo sind wie der historische Taufstein aus Baumberger Sandstein gemacht, geschliffen die Altarplatte, grob gespitzt und gekrönelt der Sockel.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Nebengebäude, die Sakristei, ist ein "gotisches" Gebäude geworden; gotischer als der vormalige Wiederaufbauaus dem 19.Jahrhundert; weniger eindeutig war der obere Turm-Teil, auch die Hauben-Zwerchgiebel aus jener Zeit. Die Sakristei ordnet sich im Form und Farbe dem Kubus unter, vor allem dem Dachprisma. Damit erscheint der Neubau als eine Art Ouvertüre, berechtigte Erwartung auf "Gotisches", auf einen gotischen Gesamtkomplex. Das Ziegelmauerwerk tut dabei dem Eindruck keinen Abbruch. Scheint auch die serielle Gleichheit der Fenster zum Kirchenschiff eher im Kontrast zu stehen, der Neubau macht aufprägnante Weise deutlich: hier steht eine gotische Kirche, nach Bereinigung der Ausstattung gilt das auch für den Innenraum.