Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2015

hks architekten BDA erhalten für ihr Projekt 'Centre Charlemagne - Neues Stadtmuseum Aachen' die Auszeichnung vorbildlicher Bauten NRW 2015. Die alle fünf Jahre vom Bauministerium NRW und der Architektenkammer ausgelobte Auszeichnung prämiert Gebäude, die in ästhetischer, technischer, sozialer und städtebaulicher Hinsicht als richtungsweisend gelten können. Von 203 eingereichten Objekten wählte die Jury 33 Arbeiten aus ganz Nordrhein-Westfalen aus.

Ihre Entscheidung für das Centre Charlemagne begründet die Jury folgendermaßen: „Die eigentlich unlösbar erscheinende Umstrukturierung eines stadträumlich unattraktiven, jedoch denkmalgeschützten Bürogebäudes aus den sechziger Jahren gelang mithilfe einer ungewöhnlichen Entwurfsidee: Durch die Entkernung der Tiefgarage konnte ein weitläufiges Raumkontinuum für das neue Museum geschaffen und gleichzeitig die behördliche Nutzung in den Obergeschossen beibehalten werden. Der Rückbau der massiven Sockelzonen und die großflächigen Verglasungen der Eingänge, des Museumscafés und des Bürgerservices verknüpfen das Bauwerk wirkungsvoll mit den angrenzenden Freiflächen und sorgen für eine erhebliche städtebauliche Aufwertung der gesamten Umgebung. Die Innenräume überzeugen durch angenehme Proportionen, hervorragende Nutzbarkeit für verschiedene museale Konzepte und eine sorgfältige Detaillierung. Entgegen früherer Planungen ist hier im Rahmen der „EuRegionale 2008“ in prominenter Nachbarschaft des Aachener Rathauses und des Doms keine weitere Architekturikone entstanden, sondern eine der Situation höchst angemessene Stadtreparatur erfolgt.“

Das neue Centre Charlemagne ist Teil der „Route Charlemagne“. Diese bezeichnet ein Gebäude-Ensemble in der Aachener Innenstadt, das anhand herausragender historischer aber auch moderner Bauten die Entwicklung Aachens als europäische Stadt nachgezeichnet. Zwischen Dom und Rathaus gelegen, beherbergt das Centre Charlemagne neben dem Bürgerservice und einer zentralen Informationsstelle für Besucher auch eine Dauer- sowie wechselnde Sonderausstellungen. Dazu wurde das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude aus den 60er Jahren (Architekt: Prof. Gerhard Graubner) saniert und im Erd- sowie Untergeschoss umfassend erweitert.

Der neue Baukörper orientiert sich an einer Besonderheit: in Aachen kann auf zwei historische, städtebauliche Raster zurückgegriffen werden, das römische sowie das karolingische. Die Überschneidung beider ergibt an vielen Stellen der Innenstadt dreieckige Platz- oder Gebäudesituationen. Der Entwurf nimmt diese Form auf und führt somit zu einer ungewöhnlichen Erweiterung des Bestands. Die Ausstellung zeichnet so - im wahrsten Sinne des Wortes - „historische Straßen“ nach.
Der Raum wird durch einen eingestellten »schwebenden« Körper geprägt, der die Dauerausstellung beherbergt. Der Besucher durchschreitet die verschiedenen Stationen der Ausstellung entlang dieses prismatischen Körpers und wird von ihm am Ende der Ausstellung zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Der Raum erstreckt sich auf einer Höhe von 6,5 m und bis zu 8 m im Bereich einer umlaufenden Oberlichtverglasung.
Der rund 200 qm große Sonderausstellungsraum wird über eine Brücke ebenfalls vom Foyer erschlossen. Gestalterisch prägend ist hier die Dachkonstruktion aus Stahl, welche die dreieckige Grundfläche in viele kleinere Dreiecke auflöst und großflächige Lichtelemente aufnimmt.

Die eigentlich unlösbar erscheinende Umstrukturierung eines stadträumlich unattraktiven, jedoch denkmalgeschützten Bürogebäudes aus den sechziger Jahren gelang mithilfe einer ungewöhnlichen Entwurfsidee: Durch die Entkernung der Tiefgarage konnte ein weitläufiges Raumkontinuum für das neue Museum geschaffen und gleichzeitig die behördliche Nutzung in den Obergeschossen beibehalten werden. Der Rückbau der massiven Sockelzonen und die großflächigen Verglasungen der Eingänge, des Museumscafés und des Bürgerservices verknüpfen das Bauwerk wirkungsvoll mit den angrenzenden Freiflächen und sorgen für eine erhebliche städtebauliche Aufwertung der gesamten Umgebung. Die Innenräume überzeugen durch angenehme Proportionen, hervorragende Nutzbarkeit für verschiedene museale Konzepte und eine sorgfältige Detaillierung. Entgegen früherer Planungen ist hier im Rahmen der „EuRegionale 2008“ in prominenter Nachbarschaft des Aachener Rathauses und des Doms keine weitere Architekturikone entstanden, sondern eine der Situation höchst angemessene Stadtreparatur erfolgt.