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Award / Auszeichnung | 06/2015

Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2015

Pumpenhaus, Bochum

DE-44793 Bochum, An der Jahrhunderthalle 1

Auszeichnung Kultur-, Sport- und Freizeitbauten

Böll Architekten

Architektur

NRW.URBAN

Bauherren

Lederhose, Wittler & Partner GbR

Tragwerksplanung

PSF-Bochum | Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung und Bädertechnik

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Das ehemalige Pumpenhaus des Bochumer Vereins steht unmittelbar neben der Jahrhunderthalle, dem zentralen Spielort der Ruhrtriennale. Der Entwurf reagiert auf das bereits angelegte Ensemble aus heterogenem Altbestand und ergänzendem Neubau. Dem bestehenden Gebäude, einer offenen Halle mit einer Fassade aus ausgemauertem Stahlfachwerk, wurde eine neue Klimahülle übergestülpt, die die Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. Die Anmutungsqualität des Innenraums mit seinen Gebrauchsspuren und den filigranen Dachbindern konnte somit erhalten werden.
Die Hülle aus teilweise perforiertem Stahltrapezblech umschließt sämtliche Außenflächen des Gebäudes inklusive des Daches, so dass ein abstrakt wirkender, ruhiger Gebäudekörper entstand, der sich von den gewaltigen Rudimenten des Stahlwerkes absetzt.
Eine eingestellte Box für die Sanitärräume trennt die zwei Nutzungsbereiche, das Besucherzentrum und die Gastronomie.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das ehemalige Pumpenhaus des Bochumer Vereins steht unmittelbar neben der Jahrhunderthalle, dem zentralen Spielort der Ruhrtriennale. Dem bestehenden Gebäude, einer offenen Halle mit einer Fassade aus ausgemauertem Stahlfachwerk, wurde eine neue Klimahülle übergestülpt, die die Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. Das mit Städtebaumitteln geförderte Gebäude zeichnet sich in seiner Außenwirkung durch das reduzierte Urbild des Hauses ohne Dachüberstände und Fallrohre sowie mit minimalistisch ausgebildeten Fenstern aus. Die Entwurfshaltung des Archetypischen und die Reduzierung auf das Wesentliche wird konsequent umgesetzt. Der bis auf minimale Eingriffe erhaltene Innenraum überrascht den Besucher, da statt des erwarteten Neubaus ein Bestandsgebäude betreten wird, dessen unveränderte ursprüngliche Strukturen und Tragkonstruktionen unmittelbar erlebbar werden. Die offene Stahlkonstruktion und die unbehandelten Wandoberflächen sorgen für eine der Nutzung äußerst angemessene Raumatmosphäre.
Durch die vollständige Übernahme der vorhandenen Substanz konnte die Umnutzung eines Funktionsbaus der Industrie mit minimalen Mitteln vorbildlich umgesetzt werden. Der Begriff „Erlebnisgastronomie“ erfährt hier im Zusammenspiel zwischen moderner, minimalistischer Hülle und authentischem historischem Interieur eine neue, unerwartete Bedeutung.“