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Award / Auszeichnung | 07/2015

German Design Award 2016

Hörsaalzentrum / Bibliothek

Hörsaalzentrum / Bibliothek

Neubau der Hochschule Rhein-Waal - Standort Kamp-Lintfort

DE-47475 Kamp-Lintfort, Friedrich-Heinrich-Allee 25

Special Mention Excellent Communications Design – Architecture

pbr Architekten Ingenieure

Architektur, Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung

Michael van Ooyen Freie Architekten | Partnerschaft mbB

Architektur

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW

Bauherren

Bohne Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Krämer Evers Bauphysik GmbH & Co. KG

Bauphysik

R&P RUFFERT Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Kuttner und Kahl Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

irm Ingenieurbüro Mühlbacher GmbH

Bauingenieurwesen

io-consultants GmbH & Co. KG

Bauingenieurwesen

pbr Hölscher Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    19.055m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2011
    Fertigstellung: 03/2014

Projektbeschreibung

Auf einer Gesamtfläche von 19.050 m² ist am südwestlichen Rand der Innenstadt von Kamp-Lintfort in drei Jahren ein neuer Campus für die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit den zentralen Einrichtungen entstanden. Für den Neubau der 2009 neu gegründeten Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort hat die pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Straelener Architekten Michael van Ooyen in einem Generalplanerwettbewerb mit ihrem Entwurf den 1. Preis gewonnen. Im Jahr 2014 wurde der Entwurf für den Campus außerdem mit dem international ausgelobten Architektur- und Designpreis Iconic Award ausgezeichnet. Bauherr der Campusanlage ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW, Niederlassung Duisburg.
Die Nord-Süd ausgerichteten, zwei- bis dreigeschossigen Neubauten der Hochschule nehmen die linearen Strukturen des südlich angrenzenden Bergwerks auf. Während das Hörsaalzentrum und die Bibliothek im Norden mit seinem quadratischen Baukörper den Kopf der Hochschule bildet, ist die Baukörperstruktur im Süden zum Grünraum der Großen Goorley und der sich anschließenden studentischen Wohnbebauung offen gestaltet. Durch die Abwinkelung des westlichen Baukörpers wird im Norden ein zur Innenstadt ausgerichteter Eingang zum Campus ausgebildet. Der neue Campus integriert sich durch seine offene städtebauliche Struktur und den Maßstab der Neubauten in das Stadtbild Kamp-Lintforts.
Insgesamt wird der zentrale Platz der Hochschule von fünf Gebäuden umstellt. Neben dem städtebaulichen Ansatz spiegelt die baukörperliche Gliederung die unterschiedlichen Funktionsbereiche wider. Durch die gewählte Gliederung können die Baukörper mit Ihren Geschosshöhen und Fassaden individuell auf die jeweilige Nutzung reagieren. Bestimmt durch die unterschiedlichen Funktionen, erhält jedes Gebäude seinen eigenen Charakter. Durch die Verwendung einheitlicher Materialien und gleicher Gestaltungsmerkmale wachsen die Bauwerke trotz ihrer Eigenständigkeit zu einem Ensemble zusammen. Zum Raumprogramm zählen alle, für die Funktion einer modernen Hochschule notwendigen Einrichtung wie eine Bibliothek, eine Mensa, Hörsäle, Seminarräume, Büros, studentische Arbeitsplätze, Labore, Forschungsräume und Werkstätten. Im Foyer der Hochschule ist ein Objekt des Künstlers Raimund Kummer installiert.
Der Standort der neuen Hochschule am südwestlichen Rand der Innenstadt Kamp-Lintforts sowie im nördlichen Bereich des Bergwerks West symbolisiert wie kein zweiter die Entwicklung unserer Gesellschaft, von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Der Fassadenentwurf wurde in Anlehnung an die regionale Bautradition, die besonders durch die Verwendung des Materials Ziegelstein gekennzeichnet ist, und unter Berücksichtigung der Nutzung mit Materialien wie Stahl/Aluminium, Glas und Klinkermauerwerk gestaltet. Die Beanspruchung der Fassade durch die Hochschulnutzung erforderte den Einsatz eines robusten und haltbaren Baumaterials. Bei der Suche nach geeigneten Konstruktionen entschied sich der Bauherr nach Abwägung der Investitions- und Unterhaltungskosten für den Klinker und damit für einen nachhaltigen Baustoff. Geschlossene Brüstungen und flächenbündige Fensterbänder bilden eine horizontale Struktur, die durch den vorgehängten Sonnenschutz betont wird. Das zurückspringende Erdgeschoss des westlichen Baukörpers bietet einen witterungsgeschützen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Weg. Die platzseitige Fassade des Hörsaalzentrums ist transparent gestaltet. Sie betont die zentrale Bedeutung des Bauwerks. Das 1,25 m messende Ausbauraster ermöglicht unterschiedliche Raumzuschnitte und eine flexible Nutzung der Bauwerke. Innerhalb der als Pfosten-Riegel-Konstruktion gebauten Fensterbänder verliert sich das Fassadenraster durch den spielerischen Wechsel farbig beschichteter Lüftungsflügel. Die mit einem Vakuum-Isolations-Paneel geschlossenen Lüftungsflügel reduzieren den Anteil der verglasten Fassadenfläche und beleben das Bild der Fassaden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf 19.050 qm ist in Kamp-Lintfort der Campus für die Fakultät Kommunikation und Umwelt entstanden. Vier zwei- bis dreigeschossige Neubauten bilden einen zentralen Platz aus. Ein quadratischer Baukörper im Norden kennzeichnet den Kopf der Hochschule. Im Süden ist die Baukörperstruktur offen. Durch die Abwinkelung des östlichen Baukörpers entsteht im Norden ein Eingang zum Campus. Die Einrichtungen im Nordwesten sind zur Campus-Mitte ausgerichtet. Ihnen gegenüber liegen die Fakultätsgebäude. Die klare, geradlinige Formensprache und die Verwendung von viel Glas lassen das Hauptgebäude leicht und hell erscheinen. Die Fassaden spiegeln die Umgebung wider, wodurch sich das Objekt harmonisch in die Landschaft einfügt. Ein modern anmutender Entwurf, dessen großzügige Freiflächen zur Entspannung und Kommunikation einladen.