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Award / Auszeichnung | 11/2015

6. AIT International Healthcare Application Award 2015

Neubau Medicum

DE-46535 Dinslaken, Dr. Otto-Seidel-Straße 31-33

Preis "Best Healthcare concept"

Füchtenkord Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen

  • Projektgröße:

    3.100m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Das Medicum ist der jüngste Erweiterungsbau am St.Vinzenz-Hospital Dinslaken. Der 3-geschossige teilunterkellerte Behandlungstrakt mit rund 2.700 m² Nutzfläche schließt direkt an das aus den 60er-Jahren stammende Bettenhaus an. Die Planung stammt wie bei den weiteren jüngeren Neu-und Umbauten vom Langenfelder Architekturbüro Füchtenkord Architekten, das sich ganz auf Bauten im Gesundheitswesen spezialisiert hat.

Der Neubau bietet in den Obergeschossen Platz für einen neuen tageschirurgischen OP-Trakt, der durch das St.Vinzenz-Hospital genutzt wird. Die beiden unteren Geschosse sind ganz im Sinne des Selbstverständnisses des St.Vinzenz-Hospitals als „Stadtkrankenhaus“ mit einer engen Vernetzung in der medizinischen Versorgung durch eine Arztpraxis und eine physiotherapeutische Praxis genutzt. Im Erdgeschoss findet sich das Chirurgisch-orthopädischen Zentrums Dinslaken (COZD), das die beiden im Stadtzentrum bestehenden Praxen aufgibt und nun in direkter Nähe zum Krankenhaus angesiedelt ist. Das 1. Obergeschoss ist durch das Therapiezentrum Lang belegt, eine Dependance des Dinslakener Gesundheitszentrums Lang (GZL).


Alle Geschosse sind durch einen gläsernen Verbindungsbau direkt an den Bestand angebunden, so dass insbesondere für den OP-Trakt im 2. Obergeschoss durch die ebenengleiche Anbindung andie bestehenden OPs, die Intensivstation und tageschirurgisch belegte Bettenzimmer optimale Wegebeziehungen gegeben sind. Auch die Patienten der Geriatrie profitieren zukünftig von der direkten Nachbarschaft der Physiotherapie auf gleicher Ebene.

Aus architektonischer Sicht betont die gläserne Fassadenkonstruktion die Eigenständigkeit des neuen Baukörpers, gleichzeitig hält sie aber auch die Blick- und Wegeachse zum Parkgelände im Innenbereich des Krankenhausgeländes frei.


Der Neubau erhält einen eigenen Haupteingang, der nicht nur für die Praxis des im Erdgeschoss, sondern auch für alle ambulanten Patienten der Physiotherapie und des OPs einen eigenständigen Anlaufpunkt im Klinikgelände darstellt und auf direktem Weg vom Hauptparkplatz P1 erreicht wird.

Zur internen Erschließungsstraße In der Donk entsteht ein eigener Vorplatz mit Verweilqualität für Patienten und Angehörige und einer eigenen Vorfahrt für Krankenwagen und Taxen.

Der markante und mit großformatigen, teilweise hinterleuchteten Aluminiumpaneelen verkleidete Treppenturm und das vollständig verglaste Foyer bilden diese neue Adresse auch architektonisch aus.

Die Fassadengestaltung nimmt mit dem entlang der Wegeflächen zurückgesetzten Sockelgeschoss und der horizontalen Fassadengliederung die Architektursprache des 2010 fertiggestellten Zentrums für Alterserkrankungen und Radiologie in der direkten Nachbarschaft auf. Gleichzeitig setzt es durch die frei auskragenden Obergeschosse, filigrane dunkel gehaltene Fensterbänder und die metallisch-bronzen schimmernden Alucobondpaneele einen eigenen Akzent.


Im Inneren des Gebäudes stellt insbesondere der tageschirurgische OP-Trakt eine Besonderheit und technische Herausforderung dar. Den beiden OP-Sälen ist eine gemeinsame Holding Area vorgelagert, die als „Großraumschleuse“ sowohl als Umkleide der Patienten als auch zur Nachbetreuung genutzt wird. In den OP-Sälen kommen mobile OP-Tische zum Einsatz. Klassische Bettenschleusen, Ein- und Ausleitungsräume entfallen vollständig. Das innovative und „schlanke“ Raumkonzept trägt dem hohen Anteil ambulanter Eingriffe Rechnung, ohne hier auf die notwendigen Verkehrs- und Stellflächen für den klassischen Betrieb mit stationären Patienten zu verzichten.

Die Lage im 2. Obergeschoss bietet neben der größeren Geschosshöhe und den damit verbundenen installationstechnischen Vorteilen vor allem auch die Möglichkeit, die OPs mit großflächig verglasten Fensterfronten als echten Tageslicht-OP zu nutzen. Beim geplanten Eingriffsspektrum werden nicht nur die Mitarbeiter sondern vermutlich auch die Patienten dies zu schätzen wissen.

Die Innenraumgestaltung des OPs ist dank Tageslichtbezug, Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Bereichen und der Materialwahl mit hellen PVC-Böden und gläsernen Wandschutzpaneelen licht und hell. Leitfarbe ist ein leuchtendes Gelb, das mit den großformatigen OP-Schiebetüren, Sichtschutzvorhängen der Holding Area und in einzelnen Möbeln einen warmen Akzent setzt. Die dem OP vorgelagerten Bereiche wie das Treppenhaus und die kleine Wartezone mit eigener Kaffeebar erhalten einen großformatigen Fliesenboden in Natursteinoptik und hölzerne Wandelemente.

Ein für das gesamte Gebäude entwickeltes einheitliches Beleuchtungskonzept mit raumbildenden Linienleuchten in den Fluren und indirekt angestrahlten Deckenvouten über Wartebereichen rundet das Gestaltungskonzept ab. In allen Verkehrsflächen kommen langlebige und energiesparende LED-Leuchten zum Einsatz.
Lageplan

Lageplan

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss 2. Obergeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss