Offener Wettbewerb | 12/2015
RAK-PARK – Neugestaltung des Donauufers auf der Pester Seite in der Innenstadt im Bereich Kossuth-Platz / Építészeti tervpályázat a pesti belvárosi Duna-part Kossuth tér – Fővám tér közötti szakaszának komplex megújítására
1. Preis
Preisgeld: 7.000.000 HUF
Bunk & Münch Landschaftsarchitekten PartG mbB
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Der 1. Preis der Budapester Landschaftsarchitekten Korzó Tervezési Stúdió
Der Entwurf der Budapester Landschaftsarchitekten Korzó Tervezési Stúdió, der bei diesem Wettbewerb den 1. Preis erringen konnte, legt besonderen Wert auf dessen Umsetzbarkeit. Es war ausdrücklicher Wunsch des Auslobers keine großen baulichen Strukturen am Ufer zu schaffen und Gestaltungslösungen aus dem Bestand heraus zu entwickeln.
Entlang des Ufers sind frei flottierende schwimmende kompakte Pontons ohne eine Befestigung mit Dalben im Untergrund der Donau vorgesehen. Dieses ist wegen der schnell wechselnden Strömungen und Wasserstände sowie wegen des winterlichen Eisganges erforderlich. Es entstehen so ganzjährig vielfältig nutzbare Freiräume auf dem Wasser mit öffentlichen Gärten, Bewegungs- und Aufenthaltsbereichen sowie einer dichten Perlenkette von Schiffsanlegern sowohl für den Linienschiffverkehr als auch für die Kreuzfahrtschiffe auf der Donau.
Der Entwurf ergänzt so die bestehende Zonierung des Ufers in ein hochwassersicheres Hochufer auf dem Niveau der städtischen Bebauung und in ein niedriges nicht hochwassersicheres Ufer mit Spuren der historischen Nutzung als Kai und Umschlagbereich um eine vorgelagerte flottierende Zone aus Pontons auf dem Wasser.
Der „Rak-Park“ bietet so auch in Zeiten des immer wärmer werdenden Stadtklimas von Budapest attraktive Angebote für Aufenthalt und Aktivitäten auf und am kühlen Flusswasser für alle Bewohner und Besucher der Stadt. Eine Inspiration hierfür waren die bereits vor dem 2. Weltkrieg hier vorhandenen öffentlichen Flussbadeanstalten.
Besonderer Wert wurde auf die abschnittsweise Realisierbarkeit der einzelnen Uferabschnitte und robusten Bauweise der Pontons gelegt. Hierbei waren die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Budapest und der winterliche Eisgang auf der Donau zu berücksichtigten. Form, Verankerung, Maße und Bauweise der Pontons sind so bemessen, dass diese von regionalen Schiffswerfen hergestellt und gewartet werden können.
Derzeit verlaufen stark befahrene innerstädtische Straßen entlang des Donauufers und belasten diese mit Lärm und Abgasen. Obwohl der prämierte Entwurf von Korzó Tervezési Stúdió bereits jetzt Möglichkeiten für eine alternative konfliktarme Führung des Kfz.-Verkehrs fernab der Donau aufzeigt, dürfte es in absehbarer Zeit noch nicht möglich sein, diesen Konflikt zu Gunsten des künf-tigen „Rak-Parks“ nachhaltig zu lösen und den Autoverkehr ganz vom Donauufer zu verbannen. Die Gestaltung des angrenzenden Stadtraumes und der Beläge sieht eine solche Verkehrsverlagerung jedoch bereits jetzt vor, so müsste dann keine weitere Umgestaltung mehr erfolgen.
Besonderer Wert wurde auch die Verknüpfung des künftigen „Rak-Parks“ mit den auf die Donau zuführenden städtebaulichen Achsen gelegt. Diese werden künftig auf neugestaltete Plätze münden, die dann direkt zum Wasser der Donau und seitlich in beide Richtungen des Parks mit den wichtigen Wegeverbindungen entlang des Flusses überleiten. Die Blickbezüge aus diesen Achsen heraus und die Frischluftachsen von der Donau in die dichtbebaute Stadt werden weiter heraus gearbeitet.
Blickbezüge
Die Umgestaltung des Kais der Pester Seite kann nicht ohne eine gründliche Analyse von Stadtpanorama und -silhouette erfolgen. Hierbei kommt der Umgebung der Kettenbrücke eine heraus ragende Bedeutung zu: Die Kettenbrücke hat seit je her eine wichtigste stadtbildprägende Funktion. Sie ist – besonders abends und in der Nacht - zusammen mit der Fischerbastei das touristisches Ziel und Highlight für Budapest. Vom Pester Donauufer aus hat man das beste Panorama auf den Stadtteil Buda mit Burgviertel, den Museen und der Fischerbastei. Diese Blickbezüge werden offen gehalten.
Darüber hinaus wird die Blickachse von der Széchenyi Straße auf die Matthiaskirche durch eine neue Fußgängerbrücke sowie die Sichtbeziehungen vom Platzes vor dem Vigadó auf den neugestalteten Burgbazaar (Bauleitung 2014 Korzó Tervezési Stúdió) heraus gearbeitet. Hier wurde deshalb auf weitere Pontons bewusst verzichte.
Gliederung
Im einzelnen wurde die gesamte Uferstrecke in 3 Abschnitte mit verschiedenen Charakter und Funktionen gegliedert, welche auch unabhängig von einander realisiert werden können. Der nördliche Abschnitt wurde entsprechend den derzeitigen Gegebenheiten als ein Park am Ufer gestaltet. Hier finden sich breite intensiv durchgrünte Zonen entlang der Uferpromenade.
Im mittleren Abschnitt südlich der Kettenbrüche dominiert urbanes Milieu. Nach der Neugestaltung kann dieser Bereich bereits kurzfristig zeitweise für den Autoverkehr gesperrt werden. Die schwimmenden Pontons sind hier erweiterte Aufenthaltsflächen neben dem Kai.
Im südlichen Abschnitt am Belgrad Kai sind neue großzügige Treppenanlagen als bequemer attraktiver Zugang zum Wasser sowie als Sitz- und Aufenthaltsangebote vorgesehen. Hier findet sich dann auch Gastronomie. Auf die abgängigen Gebäude der Nationalen Schiffstation konnte
Der Entwurf der Budapester Landschaftsarchitekten Korzó Tervezési Stúdió, der bei diesem Wettbewerb den 1. Preis erringen konnte, legt besonderen Wert auf dessen Umsetzbarkeit. Es war ausdrücklicher Wunsch des Auslobers keine großen baulichen Strukturen am Ufer zu schaffen und Gestaltungslösungen aus dem Bestand heraus zu entwickeln.
Entlang des Ufers sind frei flottierende schwimmende kompakte Pontons ohne eine Befestigung mit Dalben im Untergrund der Donau vorgesehen. Dieses ist wegen der schnell wechselnden Strömungen und Wasserstände sowie wegen des winterlichen Eisganges erforderlich. Es entstehen so ganzjährig vielfältig nutzbare Freiräume auf dem Wasser mit öffentlichen Gärten, Bewegungs- und Aufenthaltsbereichen sowie einer dichten Perlenkette von Schiffsanlegern sowohl für den Linienschiffverkehr als auch für die Kreuzfahrtschiffe auf der Donau.
Der Entwurf ergänzt so die bestehende Zonierung des Ufers in ein hochwassersicheres Hochufer auf dem Niveau der städtischen Bebauung und in ein niedriges nicht hochwassersicheres Ufer mit Spuren der historischen Nutzung als Kai und Umschlagbereich um eine vorgelagerte flottierende Zone aus Pontons auf dem Wasser.
Der „Rak-Park“ bietet so auch in Zeiten des immer wärmer werdenden Stadtklimas von Budapest attraktive Angebote für Aufenthalt und Aktivitäten auf und am kühlen Flusswasser für alle Bewohner und Besucher der Stadt. Eine Inspiration hierfür waren die bereits vor dem 2. Weltkrieg hier vorhandenen öffentlichen Flussbadeanstalten.
Besonderer Wert wurde auf die abschnittsweise Realisierbarkeit der einzelnen Uferabschnitte und robusten Bauweise der Pontons gelegt. Hierbei waren die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Budapest und der winterliche Eisgang auf der Donau zu berücksichtigten. Form, Verankerung, Maße und Bauweise der Pontons sind so bemessen, dass diese von regionalen Schiffswerfen hergestellt und gewartet werden können.
Derzeit verlaufen stark befahrene innerstädtische Straßen entlang des Donauufers und belasten diese mit Lärm und Abgasen. Obwohl der prämierte Entwurf von Korzó Tervezési Stúdió bereits jetzt Möglichkeiten für eine alternative konfliktarme Führung des Kfz.-Verkehrs fernab der Donau aufzeigt, dürfte es in absehbarer Zeit noch nicht möglich sein, diesen Konflikt zu Gunsten des künf-tigen „Rak-Parks“ nachhaltig zu lösen und den Autoverkehr ganz vom Donauufer zu verbannen. Die Gestaltung des angrenzenden Stadtraumes und der Beläge sieht eine solche Verkehrsverlagerung jedoch bereits jetzt vor, so müsste dann keine weitere Umgestaltung mehr erfolgen.
Besonderer Wert wurde auch die Verknüpfung des künftigen „Rak-Parks“ mit den auf die Donau zuführenden städtebaulichen Achsen gelegt. Diese werden künftig auf neugestaltete Plätze münden, die dann direkt zum Wasser der Donau und seitlich in beide Richtungen des Parks mit den wichtigen Wegeverbindungen entlang des Flusses überleiten. Die Blickbezüge aus diesen Achsen heraus und die Frischluftachsen von der Donau in die dichtbebaute Stadt werden weiter heraus gearbeitet.
Blickbezüge
Die Umgestaltung des Kais der Pester Seite kann nicht ohne eine gründliche Analyse von Stadtpanorama und -silhouette erfolgen. Hierbei kommt der Umgebung der Kettenbrücke eine heraus ragende Bedeutung zu: Die Kettenbrücke hat seit je her eine wichtigste stadtbildprägende Funktion. Sie ist – besonders abends und in der Nacht - zusammen mit der Fischerbastei das touristisches Ziel und Highlight für Budapest. Vom Pester Donauufer aus hat man das beste Panorama auf den Stadtteil Buda mit Burgviertel, den Museen und der Fischerbastei. Diese Blickbezüge werden offen gehalten.
Darüber hinaus wird die Blickachse von der Széchenyi Straße auf die Matthiaskirche durch eine neue Fußgängerbrücke sowie die Sichtbeziehungen vom Platzes vor dem Vigadó auf den neugestalteten Burgbazaar (Bauleitung 2014 Korzó Tervezési Stúdió) heraus gearbeitet. Hier wurde deshalb auf weitere Pontons bewusst verzichte.
Gliederung
Im einzelnen wurde die gesamte Uferstrecke in 3 Abschnitte mit verschiedenen Charakter und Funktionen gegliedert, welche auch unabhängig von einander realisiert werden können. Der nördliche Abschnitt wurde entsprechend den derzeitigen Gegebenheiten als ein Park am Ufer gestaltet. Hier finden sich breite intensiv durchgrünte Zonen entlang der Uferpromenade.
Im mittleren Abschnitt südlich der Kettenbrüche dominiert urbanes Milieu. Nach der Neugestaltung kann dieser Bereich bereits kurzfristig zeitweise für den Autoverkehr gesperrt werden. Die schwimmenden Pontons sind hier erweiterte Aufenthaltsflächen neben dem Kai.
Im südlichen Abschnitt am Belgrad Kai sind neue großzügige Treppenanlagen als bequemer attraktiver Zugang zum Wasser sowie als Sitz- und Aufenthaltsangebote vorgesehen. Hier findet sich dann auch Gastronomie. Auf die abgängigen Gebäude der Nationalen Schiffstation konnte
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Plan erhält den wertvollen historischen Charakter der Stadt mit seiner einmaligen als Weltkulturerbe geschützten Stadtsilhouette. Der Entwurf ordnet sich diesem unter.
Das Planungsgebiet ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die der großen Bedeutung des historischen und geschützten Stadtbildes und Stadtgewebes entsprechen.
Die geplanten maßvollen Eingriffen, führen zu einer nachhaltigen Aufwertung der Budapester Innenstadt.
Die Stärke der Arbeit liegt in der abgestimmten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen – ausgezeichnet wird der stadtplanerische Ansatz und die technologische Lösung der schwimmenden Pontons. Die planerische Dartsellung ist anspruchsvoll. Gestalterisch und inhaltlich beweist der Plan ein ausgezeichnetes Niveau.
Das Planungsgebiet ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die der großen Bedeutung des historischen und geschützten Stadtbildes und Stadtgewebes entsprechen.
Die geplanten maßvollen Eingriffen, führen zu einer nachhaltigen Aufwertung der Budapester Innenstadt.
Die Stärke der Arbeit liegt in der abgestimmten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen – ausgezeichnet wird der stadtplanerische Ansatz und die technologische Lösung der schwimmenden Pontons. Die planerische Dartsellung ist anspruchsvoll. Gestalterisch und inhaltlich beweist der Plan ein ausgezeichnetes Niveau.
©Korzó Tervezési Stúdió