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Beschränkter Wettbewerb für Generalplaner | 01/2016

Erweiterung und Umbau Schulzentrum Freiherr-vom-Stein

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Prof. Jörg Friedrich | Studio PFP GmbH Hamburg

Architektur

Erläuterungstext

Zusammenwachsen:
Zwei unterschiedliche Schultypen, ein Gymnasium und eine Realschule, sollen architektonisch-funktional erkennbar zusammenwachsen zu e i n e m „Ort für gemeinsame Bildung“ in einer sehr hügeligen, steilen Landschaftssituation. Die gewünschte „Philosophie der schrankenlosen Bildungsheimat“ wird architektonisch – räumlich sichtbar gemacht und umgesetzt über das bauliche Zusammenwachsen zweier unterschiedlicher Schultypen zu einem erkennbaren gemeinsamen Gesamtkomplex.

Weite Öffnung zur Stadt / klarer Abschluss zum Sportgelände:
Dabei soll der Schulkomplex sich mit seinen Freiflächen und Schulhöfen erkennbar hinwenden und öffnen zur Stadt und über den neuen Verbindungsbau zur Freiherr -vom Stein-Strasse das Gesamtensemble nach Norden baulich abschließen.

Das neue Mensafoyer – Missing Link und zentraler neuer gemeinsamer Zugang:
Das neue Mensafoyer fasst die beiden Altbaukomplexe, Realschule und das Gymnasium baulich und funktional zusammen. Das „Mensafoyer“ bildet nach Norden von den Parkplätzen und von den Außensportflächen den städtebaulichen Auftakt für die neue Schulzusammenführung und für den Zugang in die Schulen. Die gesamte Anlage öffnet sich nunmehr sehr viel stärker nach Süden , hinab zur Stadt. Den neuen Auftakt bildet: das helle, lichte nunmehr beide Schulen zusammenbindendes gemeinsame Foyer als Verteiler in die beiden Schulen. Vom zentralen Mensafoyer aus gelangen die Schülerinnen und Schüler nach rechts in die Gemeinschaftsflächen hinunter zu Aula, Bibliothek und in das Gymnasium , nach links gehen sie vorbei an der neuen Mensa zur ehemaligen Realschule oder hinauf in die - beide Schultypen verbindenden - Ganztagesbereiche in der Mensagalerie über der Mensa.
Erstmalig können beide Schulen - von der Freiherr –vom Stein-Strasse oder vom neugestalteten Schulhof aus - über einen gemeinsamen Zugang zentral erschlossen werden – das beste Zeichen für ein erfolgreiches Zusammenwachsen zweier unterschiedlicher Schultypen. Alle Ebenen des Gymnasiums und der Realschule werden über das Mensafoyer barrierefrei miteinander verbunden. Die bisherigen autonomen Außenzugänge in beiden Schultypen von Westen und Osten bleiben erhalten wie bisher, zur internen knappen Erschließung und zur besseren Unterteilbarkeit der Bereiche bei Fremdnutzungen oder bei Sonderveranstaltungen unter Beibehaltung des Schulbetriebs.

Mitarbeiter:
Götz Schneider, Christoff Oltmann, Detlef Junkers, Nils Klinkmann.

Fachingenieure:
TGA: Heinze-Stockfisch-Grabis + Partner, Hamburg
Freianlagen: Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
TWP: Horz + Ladewig Ingenieurgesellschaft für Baukonstruktionen mbH, Köln
Bauphysik: ISRW Dr.-Ing. Klapdor GmbH, Düsseldorf

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein angenehmer schlanker Gebäuderiegel im Norden mit zentralen Einrichtungen beider Schulen bildet einen nach Süden offenen, anspruchsvoll neu gestalteten Hofraum. Der Neubau ist der zentrale Eingang für das Ensemble und liegt mit dem Foyer am richtigen Ort. Der Bau schließt allerdings trotz großflächiger Verglasung den Schulhof nach Norden baulich gänzlich ab, mit allen funktionalen Folgen bzw. Erschwernissen (Anlieferung, Rettungsweg, etc.). Zum Inneren entstehen qualitätvolle und abwechslungsreiche Räume. Die Niveausprünge der Topografie werden geschickt als architektonisches Thema genutzt. Die Mensa terrassiert sich analog zum Gelände, ein großzügiger zweigeschossiger Luftraum verbindet die erste und zweite Ebene. Die Wegeführung und Orientierung vom Foyer in die beiden Schulen erscheinen jedoch schwierig, die Verwaltungen sind schwer auffindbar. Eine Barrierefreiheit ist nicht durchgängig gewährleistet. Die architektonische Sprache des Ergänzungsbaus wird ausdrücklich gewürdigt. Die Fassadengestaltung zeigt eine qualitätvolle, zeitgemäße architektonische Struktur mit geschickten Bezügen zu Proportionen und horizontalen Gliederungselementen der Altbauten aus den 70er Jahren. Der räumlich klar gefasste zentrale Schulhof zeichnet sich durch eine differenzierte und elegant entworfene Reliefstruktur aus. Orthogonal geordnet entsteht eine vielfältige Landschaft auf drei Hauptebenen, die über Treppen-, Rasen- und Sitzstufen gelungen miteinander verzahnt sind. Zur Freiherrvom- Stein-Straße hin entsteht eine platzartige Vorzone, die dem Ensemble großzügigen Raum geben. Insgesamt wirkt der Freiraum sehr hochwertig, was allerdings auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit aufwirft.
Lageplan

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