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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 12/2015

DDC Wettbewerb Gute Gestaltung 16

»FRONT – HEIMAT Tirol im Ersten Weltkrieg« Sonderausstellung der Tiroler Landesmuseen

AT-6020 Innsbruck

Silbermedaille Raum / Architektur

büro münzing – designer und architekten

Design, Architektur, Szenographie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Mit dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 wird auch Tirol Schauplatz des seit Sommer 1914 tobenden Ersten Weltkriegs. An der Ostfront haben zu diesem Zeitpunkt bereits Tausende Tiroler ihr Leben gelassen. Mit unterschiedlichsten Exponaten und hoher thematischer Dichte beleuchtet die Sonderausstellung auf rund 1000 m² die Jahre vor Kriegsbeginn bis zum Kriegsende in Tirol.

Der konzeptionelle Ansatz für die erzählerische Dramaturgie liegt in der authentischen und privaten Betrachtungsweise dieser Inhalte. Anders als die militärhistorische Perspektive liegt das Augenmerk auf den menschlichen, alltäglichen Erfahrungen und Katastrophen in dieser Zeit. Alltags- und Ausrüstungsgegenstände, Fotos, Briefe, Plakate, Flugblätter sowie Bilder von Künstlern wie Albin Egger-Lienz, Oskar Kokoschka und Alfons Walde vermitteln ein differenziertes Bild der Geschehnisse vor 100 Jahren.

Auftakt der Ausstellung bildet ein Zeitbild Tirol’s im frühen 20.Jh u.a. mit aufstrebendem Tourismus und internationaler Attraktivität. An den insgesamt neun Themenbereichen verändern sich die Szenarien über zwei Ausstellungsebenen hinweg zu heterogenen, verschränkten Raumstrukturen, die den Beginn des Krieges und dessen Auswirkungen thematisieren und spürbar machen.

Mit einfachen baulichen Mitteln, gehobelten Kanthölzern und Holztafeln, die in einer geometrischen Systematik nach unterschiedlichen Prinzipien, Ordnung, Reihung, Verdichtung, Überlagerung, Dekonstruktion und Tektonik variieren, korrespondiert die Ausstellungsarchitektur mit den Themenfeldern und Artefakten. Die so entstehenden Szenografien nehmen einerseits Bezug zur fragmentarischen Exponatlage wie auch zu den Fehlstellen der Erzählung und den in der Ausstellung thematisierten menschlichen Katastrophen.