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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Umgestaltung des Neuen Marktes und angrenzender Bereiche der Innenstadt

1. Preis

Preisgeld: 14.500 EUR

Kilian + Frenz Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BPR Ingenieure GmbH & Co. KG

Verkehrsplanung

OC | Lichtplanung

Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Gestaltqualität, Oberflächenmaterialien, Qualität der Durcharbeitung
Der sehr gut durchgearbeitete Beitrag wählt ein reduziertes und qualitätvolles Gestaltungsmotiv und setzt dieses konsequent und klug um. Die Beschränkung auf zwei flächig verlegte Materialien und Formate schafft eine intuitive und eindeutige aber subtile Belegung der Räume. Der vorgeschlagene Klinker, wie auch die Natursteinriemchen erfüllen sämtliche technischen Nutzungsanforderungen bei hoher und dauerhafter Gestaltqualität. Eine besondere Würdigung verdient die sehr umsichtige Grenzziehung der inneren Platzfläche des Neuen Marktes an den Stirnseiten sowie die Ausgestaltung der Platzantritte von Westen und Osten. Die Anbindung des Neuen Markts an das innerstädtische Raum- und Funktionsgefüge ist hervorragend gelöst. Die Aufwertung der stark frequentierten Plätze "Zwischen beiden Märkten" und "Zwischen Beiden Sielen" ist ebenso gelungen, wie das gesamte Raumgefüge zwischen diesen Plätzen. Der in Verlauf und Ausführung der Entwässerungsrinnen und Baumplatzierung erkennbare Duktus verspricht ein klares aber dynamisches und abwechslungsreiches Raumgefüge mit sehr hoher Qualität. Die vorgeschlagene Farbgebung des Klinkers wäre eventuell näher zu begründen.

Ausstattung, Möblierung und Beleuchtung
Die sichere, wirkungsvolle und reduzierte Oberflächengestaltung steht in auffälligem Widerspruch zu der überreichlichen Fülle an Ausstattungs- und Erlebniselementen. Hier läuft die Arbeit Gefahr an Eindeutigkeit und klarer Linie zu verlieren. Die Erfordernis der vorgeschlagenen Elemente muss hinterfragt, bzw. stellenweise Ihre Positionierung optimiert werden, auch um dem Marktgeschehen den erforderlichen Raum zuverlässig einzuräumen. Die Setzung der Baumstandorte ist sehr überzeugend. Die Umsetzbarkeit des vorgeschlagenen Baumerhalts ist allerdings fraglich. Angesichts der vorgeschlagenen Oberflächenausführung scheinen Neuanpflanzungen plausibler. Das Beleuchtungskonzept führt den gewählten Gestaltungsansatz überzeugend fort.

Verkehr und Marktgeschehen
Die Führung des fließenden Verkehrs ist eindeutig. Die technische Leistungsfähigkeit des gewählten Reihenverbands wäre zu prüfen. Die Entscheidung zur Unterbringung des ruhenden Verkehrs in Senkrechtaufstellung zur inneren Platzfläche ist aus der Intention der Verkehrsvermeidung heraus nachvollziehbar. Sie führt jedoch in der dargestellten Ausführung zu leichten Unschlüssigkeiten in diesem Bereich: Die breite Fahrgasse begrenzt die Ausdehnung der inneren Platzfläche nach Süden merklich. Die Frage nach der eindeutigen und wirksamen Begrenzung der Stellflächen bleibt offen. Die gestalterische Durchführung der Fahrgasse bis in den Straßenverlauf zwischen Potgießerstraße und Zwischen beiden Märkten wird hinterfragt. Eine Konzentration der Stellplätze bspw. am westlichen Platzrand würde den Spielraum für eine bruchlosere Umsetzung des gewählten Grundmusters ermöglichen und gleichzeitig die Flächenressourcen des Wochenmarkts erweitern. Insgesamt liefert die Arbeit einen hervorragenden Beitrag. Der subtile Umgang mit der Örtlichkeit und der Topographie ist innerhalb des Teilnehmerfeldes konkurrenzlos, die aufgezeigten Optimierungsmöglichkeiten erscheinen über geringfügige Änderungen umsetzbar.