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Einladungswettbewerb | 02/2016

Kinder- und Bildungscampus

Zugangsistuation

Zugangsistuation

2. Rang

HAMMERER Architekten GmbH/SIA

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Das Grundstück für den Kindercampus Bludesch ist geprägt durch eine heterogene Bebauung von Einfamilienhäusern und Kleinwohnanlagen, sowie die vorhandene Bebauungsstruktur des Kindergartens und der Volksschule.
Die bestmögliche Anordnung der einzelnen Gruppenraumcluster von Kindergarten und Kinderbetreuung, sowie des Bewegungsraumes sind Ausgangspunkt für das vorliegende Konzept.
Vorgesehen ist ein zweigeschossiger Neubau. Die Räumlichkeiten des Kindergartens und der Spielgruppe werden im Neubau organisiert. Die Nachmittagsbetreuung und Elternberatung werden in den freiwerdenden Bereichen des bisherigen Kindergartens untergebracht. Ein vertikaler Erschließungsbereich mit Treppe / Aufzugsanlage spannt sich zwischen das Bestandsgebäude und dem neuen Haus. Der Zugang für Vereine, Wohnungen ist dadurch auch außerhalb der Öffnungszeiten des Kindergartens gewährleistet.
Die öffentliche Erschließung erfolgt über die Schulgasse. Die Zufahrt sowie Stellplätze für die Wohnungen und teilweise Pädagogen sind an der Farbgasse vorgesehen. Die restlichen Stellplätze werden entlang der Schulgasse angeordnet.


INDOORCAMPUS
Aula, Essbereich und die tribünenartige Treppe bilden eine großzügige zusammenhängende Spiel und Lernlandschaft, den Indoorcampus. Der Indoorcampus bietet Raum für Veranstaltungen aller Art und ist Treffpunkt für Kindergärtler, Krabbler, Eltern etc. Er lädt ein zum Sitzen, Essen und Beobachten, ist Erholungs-, Spiel- und Lernraum und ermöglicht eine gute Orientierung im Inneren des Gebäudes.
Die räumliche Konzeption des Indoorcampus soll den Geist des Kindergartens unterstützen: dies sind Offenheit, Übersichtlichkeit, Orientierbarkeit, Vernetzung, Großzügigkeit, lichtdurchflutete Freundlichkeit.
In der warmen Jahreszeit wird der Campusbereich um den überdachten Terrassenbereich erweitert. Der Zugang zun Außenraum erfolgt generell über eine Zentralgardarobe mit Schmutzschleuse.


BEWEGUNGSRAUM
Der Bewegungsraum ist im Obergeschoss untergebracht. Durch das Treppenhaus mit Aufzug ist die barrierefreie und externe Zugänglichkeit gewährleistet. Die Situierung im Obergeschoss hat den Vorteil, dass die geforderte größere Raumhöhe einfach realisiert werden kann. Im Keller würde dies dagegen zu einer unnötigen Mehrhöhe des gesamten Kellerbereiches führen bzw. wäre eine barrierefreies anschließen an den Bestandskeller schwer möglich. Die Belichtung erfolgt über ein umlaufendes Oberlichtband.


NACHMITTAGSBETREUUNG
Die Räumlichkeiten für die Nachmittagsbetreuung werden in den bisherigen Kindergartengruppenräume untergebracht. Diese Anordnung hat zwei Vorteile: Einerseits die Nähe zur Aula (Mittagessen etc.) andererseits sind die Schüler hier ungestört von anderen Nutzungseinheiten.


ELTERNBERATUNG
Das Beratungszimmer für die Eltern ist ebenfalls in einem ehemaligen KIGA Gruppenraum untergebracht. Da dieses nur selten genutzt wird, ist eine Mehrfachnutzung z.B. Logopädin etc. sehr gut möglich.


ÖFFENTLICHE BÜCHEREI - DIREKTION
Die neue Bücherei gruppiert sich in den Innenhof von Aula und Turnhalle. Die Belichtung erfolgt mit pyramidenstumpfförmigen Oberlichten. Das neue Direktionszimmer wird an den Aufenthaltsraum der Lehrer angebaut.


SPIELPLATZ - AUSSENRÄUME
Die Verbindung zu den Spiel- und Aufenthaltsflächen im Außenbereich erfolgen jeweils über die Zentralgardarobe. Die Außenflächen werden als parkartige Grünlandschaft gestaltet. Eine Geländemodellierung mit Rutschhügel etc. laden zum Spielen und Verweilen ein. Als Lagerraum für Aussengeräte wird das Bestandsgebäude mitgenutzt.


ENERGIEKONZEPT
Das Energiekonzept beruht au der passiven Optimierung des Gebäudes inkl. dem Verzicht auf abgehängte Decken zur Nutzung der verfügbaren Speichermaßen. (Decke über Erdgeschoss als Stahlbetondecke). Akustikelemente werden so abgehängt, dass die Speicherwirksamkeit erhalten bleibt. Die Heizung des hochgedämmten Gebäudes erfolgt über eine Wärmepumpe, die Lastspitzen werden mittels statischer Heizflächen bedarfsabhängig abgedeckt. In der Nacht können hierfür vorgesehene Oberlichten geöffnet und somit eine regengeschützte Querlüftung ermöglicht werden. Dadurch wird die warme Luft aus dem Gebäude abgeführt und kühlere Außenluft eingebracht. Mit der Nachtluft werden die Speichermaßen wieder abgekühlt und die Räume für den nächsten Tag konditioniert.
Optional wird als Möglichkeit einer zusätzlichen Einsparung des Gesamtwärmeverbrauches von bis zu einem Drittel des Gesamtwärmeverbrauchs nachstehendes Low-Tech System vorgeschlagen: Für die Nassräume und Garderoben sowie für die innenliegenden Räumen werden Abluftanlagen am Dach errichtet, deren Abluftmengen um den für die Entlüftung der Gruppenräume notwendigen Förderstrom verstärkt werden. In den Abluftsträngen wird die in der Abluft enthaltene Wärme in Registern entzogen und mittels eines Solekreislaufes auf einfachste Art und Weise auf die den Oberlichten vorgesetzten Außenluftregister übertragen. Die Lüftung der Gruppenräume erfolgt durch eine manuelle Betätigung der Oberlichten analog einer klassischen Fensterlüftung, wobei die Zuluft im Unterdruckprinzip über schallgedämmte Überströmelemente von den Gruppenräumen in die Abluftzonen (=Unterdruckbereiche) überströmt.


ÖKOLOGIE + ÖKONOMIE
Um eine möglichst große Variabilität im inneren der Gebäude zu ermöglichen, werden tragende Wandscheiben nur in dem Ausmaß eingesetzt, wie sie für die Horizontalaussteifung des Gebäudes erforderlich sind. Die tragenden Elemente sind Stahlbetonstützen, Stahlbetondecken bzw. Brettstapeldecken im Dachbereich mit Akkustikfräsungen an der Untersicht. Die Wandelemente sind aus Holzfertigteilelementen ausgeführt. Die Dachkonstruktion der Bibliothek wird als Holzfachwerkkonstruktion ausgeführt. Durch den hohen Grad an Vorfertigung erfolgt eine rasche Bauausführung. Die Wahl der Baustoffe erfolgt nach ökologischen Kriterien (CO2 Emissionen, regionale Verfügbarkeit, Transport und Rückbau). Die Fassaden werden als sägerauher vertikaler Holzschirm aus regionalem Holz hergestellt. Zur Vermeidung von sommerlicher Überhitzung sind die Verglasungen mit Vertikaljalousien ausgestattet.


BRANDSCHUTZ/FLUCHTWEG
Die tragenden Bauteile sind in Stahlbeton ausgeführt. Es wird dabei die Brandschutzklasse REI 90 A2 erreicht. Das Treppenhaus mit der Aufzugsanlage wird als eigener Brandabschnitt ausgeführt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Vorgeschlagen wird der Neubau des Kindergartens und die Nachnutzung des bestehenden Kindergartens für Schülerbetreuung und Mutter-Kind Beratung. Ziel ist es eine Begegnungszone für Kindergartenkinder und den Kleinkindern der Kinderbetreuung zu entwickeln. So werden die Gruppenräume um eine gemeinsame Mitte organisiert. Ein Treppenlauf mit Sitzstufen versucht die beiden Geschosse räumlich zu verbinden.
Als einer der wenigen Entwürfe thematisiert das Projekt den Maßstab und die Proportionen der kleinsten und jüngsten Menschen. Das Spiel zwischen Enge und Weite wird dabei gut gelöst. Kleine Fenster werden (wenn auch nicht alle, warum eigentlich?) in Augenhöhe der Kinder positioniert.
Schwierig erscheint die Lage des Bewegungsraumes in der Nähe der Ruheräume/Gruppenräume – Ruhe und Lärm in unmittelbarer Nachbarschaft. Außerdem fehlt eine konditionierte Anbindung der Schule an die Schülerbetreuungsräume.
Innenraum

Innenraum

öffentliche Bücherei

öffentliche Bücherei

Ansicht Süden

Ansicht Süden

Erdgeschoss

Erdgeschoss