Nouvelles Archives Nationales du Grand Duché

Die Hochöfen dominieren den Ort und stellen ein wichtiges Symbol der Geschichte der Stahlindustrie dar. Die unaufdringliche Präsenz, des Gebäudes, die nicht in Konkurrenz zum Industrie-Ensemble tritt, beruht auf seinem architektonischen Konzept mit dem großen Vorplatz, der dem Gebäude von nationaler Wichtigkeit angemessen ist.
Unser Anliegen ist es, einen architektonischen und geistigen Dialog zwischen der öffentlichen Einrichtung und dem Industriedenkmal herzustellen.
Der erste Gedanke für den Entwurf des Nationalarchivs war ein großer Schrank mit vielen Fächern und Schubladen, die man öffnen und schließen kann, um an die Dokumente zu gelangen.
Uns war es wichtig, daß das Gebäude für die zukünftigen Nutzer optimal funktioniert.
So sind alle Räume, die ständig genutzt werden, wie die Büros, die Sortier- und Restaurierungssäle, sowie die öffentlich zugäng-lichen Bereiche nach außen orientiert und mit großen Glasfassaden versehen.
Um die notwendigen langen Zuwege des Archiv-Volumens und die Arbeit bei der Dokumentensuche angenehmer zu gestalten, werden die Galeriegänge über einen alle Geschoße verbindenden, durchgehenden Luftraum mit natürlichem Licht versorgt.
Das Nationalarchiv besteht aus zwei differenzierten Baukörpern, die entsprechend ihrer Funktion behandelt werden.
Das große Archiv-Volumen, dieser überdimensionale Schrank, wird als ein geschlossener Betonblock ausformuliert ; mit einem einzigen Eingang, um die Sicherheit der Sammlung zu gewährleisten. Dieser kragt schützend über das für die Öffentlichkeit zugängliche und alle weiteren Funktionen beinhaltende zweite Gebäude aus.
Dieses besteht aus drei « Kisten », die den drei Zonen – Öffentlichkeit, Verwaltung und Logistik- entsprechen, und so eine unabhängige Funktion gewährleisten : Das Auditorium für öffentliche Veranstaltungen und die außerhalb der Arbeitszeiten geöffnete Cafeteria, der Lesesaal mit Bibliothek und schließlich der Verwaltungs- und Arbeitstrakt des Nationalarchivs.
Das Gebäude, in Glas und Stahl realisiert, als leichte und elegante Materialien, läßt die verschiedenen Funktionen außen lesbar werden.
Der Multimediasaal kragt aus der Fassade aus, markiert den Eingang und dient als Schaufenster der Institution. Der öffentliche Lesesaal und die Bibliothek öffnen sich zum Platz mit einer großzügigen Verglasung.
In der Fuge zwischen den Gebäuden kann das Licht und die Südost-Sonne hereinkommen.
Der Platz und das Gebäude formen eine Einheit und unterstützen den Gedanken eines einladenden Ortes, der sich von außen nach innen, in die Eingangshalle zieht.