thomaswechspreis 2015

Solitär - Das Schulzentrum befindet sich am Rande des Marktes Zusmarshausen an der Nahtstelle zwischen Siedlung und angrenzender Auenlandschaft, die als reizvolles Naherholungsgebiet dient.

Das neue Gebäude für die Mittags- und Ganztagesbetreuung, als eingeschossiger Pavillon mit Walmdach konzipiert, fügt sich als weiterer solitärer Baustein in das offene Gebäudeensemble aus Grund- und Hauptschule, Realschule, Sporthalle und Schwimmbad ein.

Der Zugang ist dem Pausenhof der Realschule zugewandt. Gleichzeitig wird über einen visuellen Bezug durch das Gebäude hindurch das wesentliche raumbildende Thema der Realschule variiert und interpretiert: Offenheit und Transparenz einerseits, Rückzug und Konzentration andererseits.

Der Speisesaal der Mensa, ein zum Essen, Spielen, Verweilen oder als Freiklasse nutzbarer Innenhof, sowie das Foyer dienen als offene Raumabfolge der Kommunikation, die direkt angrenzenden Klassenräume der Konzentration.

Das Walmdach aus feingliedriger, kupferbekleideter Stulpschalung ist gestaltprägend und verleiht dem Gebäude Prägnanz und Identifikationswert im Schulensemble.

Mit bemerkenswerter Homogenität und Selbstverständlichkeit fügt sich der Erweiterungsbau der Realschule Zusmarshausen den bereits bestehenden Gebäuden des Schulkomplexes ein. Als Modul der Gesamtanlage verleiht er ihr durch seine konkrete Positionierung den entscheidenden Impuls zu einem großzügigen, offenen Ensemble und vermag zugleich souverän als autonomes Bauwerk zu bestehen. Die Transparenz und Lichtregie werden durch zwei gegenüberliegende, gläserne Eingangsfronten gleichberechtigt gewährleistet, deren Leichtigkeit durch die zusätzliche Oberlichtsituation des Innenhofs gesteigert wird. In ihrer Zu- und Anordnung erweisen sich Mensa, Foyer und Klassenräume funktional wie ästhetisch aus einem Guss. Der angenehm zurückhaltend wirkende Pavillon trumpft an keiner Stelle auf und ist in seiner klaren, prägnanten Proportion dennoch von enormer Präsenz. Mit ihm entfaltet sich die zuvor eher additive Reihung des ursprünglichen Gebäudebestandes zu einem tatsächlichen, weitläufigen Campus.