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Award / Auszeichnung | 03/2016

Deutscher Brückenbaupreis 2016

Leibnizbrücke über den Finowkanal

DE-16225 Eberswalde

Nominierung Fuß- und Radwegbrücken

SAUERZAPFE ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Tragwerksplanung

Stadt Eberswalde

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2013

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leibnizbrücke in Eberswalde wird für den Deutschen Brückenbaupreis 2016 nominiert, weil sie gestalterisch und konstruktiv eine überzeugende Ingenieurleistung im innerstädtischen Bereich darstellt. Die Jury würdigt mit der Nominierung den innovativen Ansatz der statisch-konstruktiven Kombination aus schlankem Stahlüberbau und der mittragenden Geländerkonstruktion, die einen vierendeelartigen Versteifungsträger bildet. Diese Konstruktion ist beispielgebend für materialsparende, filigrane Brückenbauwerke.

Die Fuß- und Radwegbrücke über den Finowkanal stellt die wichtigste Anbindung für Radfahrer und Fußgänger aus dem nördlich des Finowkanals gelegenen Stadtteil Leibnizviertel an die Innenstadt dar. Die schlanke und elegante Konstruktion der Brücke fügt sich harmonisch in die nach einem Wettbewerb im Jahr 2010 umgestaltete Stadtpromenade in Eberswalde ein. Mit einer lichten Höhe von 2,80 m schafft sie im Vergleich zum Vorgängerbauwerk mehr Durchblicksmöglichkeiten an der Stadtpromenade. Sie krönt diese, ohne sie zu dominieren.

Das Haupttragwerk der Stahlbrücke besteht aus einem Dreifeldträger mit bogenähnlich gevouteten Untergurten, wobei die beiden Seitenfelder Stützweiten von je 13 m aufweisen und das mittlere Feld eine Stützweite von 30 m besitzt. Die Fahrbahn der Fuß - und Radwegbrücke ist mit den Füllstäben des Geländers und mit dem Handlauf biegesteif verbunden und bildet damit einen Vierendeelträger. In der Tragwirkung verbinden sich der bogenartige Dreifeldträger und der Vierendeelträger zu einem hybriden Tragsystem, in das Teile der Brückenausrüstung geschickt integriert wurden.

Die Widerlager sind in Stahlbeton auf bestehenden Fundamentplatten der alten Brücke errichtet. Die Bestandspfähle inklusive der Pfahlkopfplatten wurden im alten Zustand belassen und komplett wiederverwendet. Die Geometrie der neuen Widerlagerbauwerke vermittelt dabei zwischen den Abmessungen des Bestandes und den Anforderungen an die neue Brücke. Das sich aus dieser Konstruktion ergebende Erscheinungsbild der Brücke überzeugt durch harmonische Proportionen. Die in den Handlauf integrierte LED-Lichtlinie beleuchtet den Geh - und Radweg auf dezente Weise und unterstreicht so die transparente Wirkung.

Das neue Brückenbauwerk wurde weitgehend im Werk vorgefertigt und in drei Stücken in sehr kurzer Bauzeit eingehoben und montiert. Mit der gelungenen neuen Brücke wurde ein Entwurf realisiert, der gegenüber der ursprünglich vorgesehenen Sanierung auch wirtschaftlicher war. Durch die Wiederverwendung der vorhandenen Tiefgründung und die materialsparende, filigrane Bauweise konnten die Baukosten auf 650.0000 Euro begrenzt werden. Dank der Voruntersuchungen zum Schwingungsverhalten der Brücke konnte auf den Einbau von Schwingungstilgern verzichtet werden. Durch die überwiegend werksmäßige Herstellung weist das Bauwerk eine ausgezeichnete Materialqualität auf, die auch auf lange Sicht einen geringen Erhaltungsaufwand erwarten lässt.
ifb / SAUERZAPFE ARCHITEKTEN

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