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Architekturpreis | 12/2003

Auszeichnung guter Bauten 2003 in den Städten Bochum, Hattingen, Herne, Witten

Jahrhunderthalle Bochum

DE-44793 Bochum

Auszeichnung

SSP AG

TGA-Fachplanung

zweipink

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    18.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2002
    Fertigstellung: 01/2003

Projektbeschreibung

Der Industriehallenkomplex – als „Jahrhunderhalle“ bekannt – wurde beginnend 1902 anlässlich einer Gewerbeausstellung in Düsseldorf errichtet und ein Jahr später nach Bochum transloziert, wo er dem Krupp-Konzern zunächst Gaskraftzentrale und bis Anfang der 80er Jahre als Maschinenhalle diente. Die Sanierung verwandelt die Jahrhunderthalle nun in einen unkonventionellen Festspielort für die RuhrTriennale, die von Mai bis Oktober stattfindet. Um den Charakter der denkmalgeschützten Industriehallen zu wahren, sah man von Eingriffen weitestgehend ab. Kaum wahrnehmbare Seilunterspannungen in den filigranen Dachkonstruktionen tragen der zusätzlichen statischen Beanspruchung durch neue bühnentechnische Anlagen Rechnung. Eingebaute mobile Kranbrücken, die auf den alten Kranbahnen laufen, bilden die Voraussetzung für die freie Bespielbarkeit der Hallen. An ihnen hängen die Bühnenbeleuchtung und –technik, Schallreflektoren und Vorhänge zur räumlichen Abtrennung. Um während der Spielzeit klimatisch angenehme Aufenthaltsbedingungen zu schaffen, musste die ursprüngliche Gebäudehülle gedichtet, der Boden gedämmt und mit einem Heiz-/Kühlboden ausgestattet werden. Ein ausgeklügeltes natürliches Lüftungskonzept verhindert die Überhitzung der großflächig verglasten Hallen im Sommer.

Alle zusätzlichen Räume wurden in zwei Neubauten untergebracht. Mit einer signifikanten Tragstruktur empfängt das breite Vordach der Südspange die Besucher und leitet in ein großzügiges Foyer. Das auskragende Dach erfüllt nicht nur eine räumliche Funktion, sondern dient auch als Wiederlager für die extremen Kräfte, die sich an den Zugseilen der Hallen ergeben. Einläufige Treppen führen vom Erdgeschoss auf eine Galerieebene für Pausengastronomie. An den Stirnseiten löst sich die gläserne Struktur zu Balkonen mit offenen Treppenanlagen auf, der Altbau bleibt spürbar. Auf der nördlichen Hallenseite befindet sich die 6-geschossige Hofspange mit Proberäumen und Künstlergarderoben. Ganzflächig verkleidet mit Streckmetall erhält sie ein ruhiges Erscheinungsbild und fügt sich harmonisch in die Industrielandschaft ein.