Award / Auszeichnung | 11/2002
Auszeichnung guter Bauten 2002 BDA Baden Württemberg - Kreisgruppe Mannheim
©Uwe Ditz
Umbau Röchling-Hörsaal Universität Mannheim
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung, Innenräume, Möblierung
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 03/2001
Fertigstellung: 06/2001
Projektbeschreibung
Der für 182 Studenten konzipierte Hörsaal im Mannheimer Schloss wurde im Rahmen des Projektes „Renaissance des Barockschlosses“ umgebaut. Wegen fehlender öffentlicher Mittel übernahmen Sponsoren die Finanzierung. Im Gegenzug kann der Hörsaal zur Präsentation des Unternehmens und letztlich auch zur Akquirierung zukünftiger Mitarbeiter genutzt werden. Diese speziellen Parameter waren maßgeblich für den Entwurf. Ein dynamisch gespanntes Lamellenband löst sich in Form und Materialität vom umgebenden historischen Rahmen und wird damit gleichermaßen zum Symbol für die Verbundenheit zu den ins Berufsleben startenden Studenten wie auch für den Zusammenhalt der Firmen innerhalb der Röchling-Holdinggesellschaft. In dem alten Schloss entsteht eine neue Dynamik, die das innovative Zusammenspiel von Studenten, Sponsoren und der Universität zum Ausdruck bringt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die vorhandene Raumsituation im Mannheimer Schloss ist durch dicke Wände, große Fensternischen geprägt. Umso erstaunlicher ist der Entwurfsansatz mit einem Schleifenthema dynamiches Band dem Raum eine eigene Prägung zu geben ohne die vorhandene Gebäudestruktur zu verleugnen. Das gewählte Material in Form von Naturholzleisten erzeugt eine Transparenz und Leichtigkeit die eine wohltuende Raumatmosphäre erzeugt; dies ist bestimmt ein Raum in den man gerne geht! Gestützt wird das Konzept durch eine indirekte Lichtführung die durch die Schichten der Segel ermöglicht wird. Das Schleifenthema wird als Holzteppich auch über den Boden geführt, damit bekommt der Raum nochmals eine angenehme Proportion. Als problematisch wird gesehen, dass die zwei Eingänge mit der rückwärtigen Leistenwand verschneiden bzw. man von außen auf diese Wand zuläuft und damit nicht der notwendige Vorraum vorhanden ist! Die konsequente Anwendung des dynamischen Bandes hätte, um besser zur Wirkung zu kommen, mehr Raum zwischen vorhandene Deckenunterseite und Leistenkonzeption benötigt. Die Klarheit des Konzeptes wäre noch verstärkt worden, wenn die Deckenrestflächen nicht in gelochten Akustikplatten sondern als glatte weiße Fläche ausgeführt worden wäre. Insgesamt vermittelt der Raum eine heiter wohltuende Atmosphäre die trotz spartanischer Möblierung keiner der üblichen trockenen Hörsaalatmosphären verbreitet.
©Uwe Ditz
©Uwe Ditz
©Uwe Ditz
©Uwe Ditz