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Award / Auszeichnung | 03/2016

DMK Award für nachhaltiges Bauen 2016

Wohnen an der Promenade - Passivhäuser in der Bahnstadt Heidelberg

DE-69115 Heidelberg, Langer Anger / Cambridgestraße

Preis Kategorie Mehrfamilienhaus (Neubau)

Baufrösche - Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    18.468m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Die Bahnstadt Heidelberg liegt in fußläufiger Entfernung zum Heidelberger Hauptbahnhof auf dem Areal eines ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs. Im Norden grenzt das Grundstück an die stadtteilprägende Wasserfläche der Regenwasserrückhaltung und im Süden an die verbindende Promenade mit Ausblick auf Felder und Wiesen.

Die städtebauliche Vorgabe war gut geeignet, ein differenziertes und dem heutigen Standard entsprechendes Wohnraumangebot zu schaffen und dabei sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Die fünf Gebäude bilden eine klare städtebauliche Grunddisposition. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen grünen Innenraum und bilden eine Hofgemeinschaft mit insgesamt 102 Wohnungen. Private Freiflächen sind durch Stützmauern und Hecken von den öffentlichen und den halböffentlichen Hofbereichen klar abgegrenzt. Die „grüne Mitte“ als Park wird zum wichtigen Treff- und Spielbereich für Jung und Alt und fördert die „große“ Nachbarschaft. Ein Kleinkinderspielplatz im Innenhof ist von allen Wohnungen einsehbar. Abstellräume für Fahrräder und Müll sind in das Freiraumkonzept des Innenhofes integriert.

Wesentliche Grundidee des Entwurfs war die Vermeidung von Großformen und die Adressbildung durch die Untergliederung in „Einzelhäuser“. Durch einen Wechsel von Putz- und Klinkerfassaden, abgegrenzt durch Schattenfugen, werden die kompakten,
streng gegliederten Baukörper in Einzelhäuser differenziert. Die Klinkerfassaden der Häuser wurden massiv mit einem zweischaligen Aufbau ausgeführt.

Zur klaren Ablesbarkeit der Erschließungen sind die neun Treppenhäuser leicht vorgezogen. Die Verwendung von Klinker als Fassadenmaterial bei allen Treppenhäusern sorgt für eine zusätzliche Betonung.

Schiebe- und Faltschiebeläden dienen als Verdunkelung, Sicht- und Sonnenschutz und erzeugen durch verschiedene Stellungen ein Wechselspiel in der ansonsten strengen Fassade. Durch die perforierte Oberfläche wird auch bei geschlossenen Fensterläden ein
angenehmes Lichtspiel im Inneren erzeugt. Bei Dunkelheit und geschlossenen Läden fällt Restlicht gefiltert nach außen, sodass die Gebäude auch abends stadträumlich positiv wirken.

Das Ensemble bietet eine große Vielfalt an Grundrissen und Wohnungstypologien. Barrierefrei erschlossen, mit nutzungsneutralen Zimmern, einem offenen Gemeinschaftsbereich als Allraum, sowie großen Balkonen und Terrassen geben sie Raum für verschiedene Wohnvorstellungen in verschiedenen Lebensphasen. Alle Wohnungen verfügen über einen Tiefgaragenstellplatz unterhalb des Innenhofes.

Die Gebäude mit hochwärmegedämmter Hülle sind zertifiziert als Passivhäuser und werden durch Fernwärme mit einem regenerativen Anteil von 20% energetisch versorgt.