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Award / Auszeichnung | 03/2016

AIT Award "Best in Interior and Architecture 2016"

29_UC

DE-50939 Köln

3. Preis | Kategorie „Büro/Verwaltung“

BeL Sozietät für Architektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 09/2014

Projektbeschreibung

Das Uni-Center ist Köln ist mit 134 m Höhe eines der größten Wohnhochhäuser in Europa. Neben 1000 Wohnungen besitzt es einige Büro, Dienstleistungs- und Verkaufsflächen. Das 250 m2 große, vorher in 5 Büroeinheiten geteilte Penthouse auf dem mit 29 Geschossen niedrigsten Flügel wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut und baulich durch wenige strategische Elemente ergänzt. Neben einem in neutralen Grau gestrichenem Bad und einem Technikraum gibt es einen vollständig verglasten Großraum mit einem Kern aus Sichtbeton. Die Glasfassade wurde vollständig durch energieeffiziente Elemente ersetzt und mit einer großen Schiebeanlage nach Osten zum Dachgarten versehen. Der Umbau setzt sich mit Perspektive als symbolische Form auseinander.

Ein ca. 90 cm hohes Podest nimmt den größten Teil des Raumes ein. Unter dem Podest befindet sich hinter einer Umfassung aus Regalen eine große Anzahl Leitungen, die vor dem Umbau den Raum durchdrangen und nun im bestehenden Kern zusammengefasst sind. Das Podest gliedert den Raum in eine tiefliegende Zone entlang der Fassade und weiten, zusammenhängenden Flächen oben. Oben sind die ständigen Arbeitsplätze, Besprechungstische und eine Sitzecke. Der Boden dieses Podestes ist mit einem eigens entworfenen und angefertigten Teppich ausgelegt, der in Anspielung auf orientalische Muster ornamentale Bildelemente wie den Grundriss des Unicenters, das Wappen der Geburtsstadt des Bauherren, sowie maritime Motive aus der in der Teeküche verwendeten Gaudifliese enthält.
Mit dem Anheben des Bodens um 90 cm erstreckt sich der atemberaubende Panoramablick ungehindert durch die - in 115 m Höhe sehr hohe - Brüstung des Dachgartens bis zum Horizont. Die Welt liegt einem zu Füßen. Das Niveau der Aussichtsebene liegt auf der Ebene der Zugangstür und bildet für die tieferliegende Teeküche die Arbeitsfläche.

Der unteren Teil des Raumes hingegen, in dem sich neben der Teeküche, ein Bibliotheksbereich, das Aktenarchiv und temporäre Arbeitsplätze befinden, nimmt eine intensive Beziehung zum Dachgarten auf. Die Fortsetzung des im Inneren freigelegten rohen Betonboden übernimmt eine durchgehende Fläche aus feinem, hellen Split im Außenraum. Einem japanischen Garten gleich verteilen sich Inseln mit Vegetation auf dieser Fläche, es bleibt offen, ob es sich hierbei um spontan entstandene Dachbegrünung oder fein komponierte Bonsaigewächse handelt.

In der rohen Betondecke lassen sich alle Spuren der letzten 40 Jahre ablesen. Sie verbindet die beiden Raumteile zu einem Kontinuum, die offen verlegte Elektroinstallation ist lapidar und ornamental zugleich.