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Award / Auszeichnung | 03/2016

AIT Award "Best in Interior and Architecture 2016"

Blaue Stunde Osteingang

Blaue Stunde Osteingang

Bikini Berlin

DE-10623 Berlin, Budapester Str.

4. Preis | Kategorie „Retail/Messe“

Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG

Bauherren

SAQ

Architektur

Hild und K

Architektur

Maske + Suhren Architekten und Designer

Architektur

Villeroy & Boch AG

Hersteller

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

WTM Engineers

Tragwerksplanung

GuD Planungsgesellschaft für Ingenieurbau mbH

Tragwerksplanung

BauConsulting Dr. Walther GmbH & Co. KG

Sachverständigenwesen

Peutz Consult GmbH

Akustikplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Groß- und Einzelhandel, Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

REHABILITIERUNG EINES BAUDENKMALS: DAS ARCHITEKTURKONZEPT

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble BIKINI BERLIN wurde in den Jahren 2010 bis 2013 von der Bayerischen Hausbau grundlegend revitalisiert. Der historische Zoobogen, der in den Jahren 1955-1957 von den Architekten Paul Schwebes und Hans Schoszberger erbaut worden war, hatte im Lauf der Zeit immer mehr an Bedeutung und Attraktivität verloren. Der Masterplan von BIKINI BERLIN für die notwendige Erneuerung stammt vom belgischen Architekturbüro SAQ. Auf diesen Entwurf geht insbesondere die Idee der Verbindung von Shopping, Arbeiten, Rückzugsort, Kino und Hotel in einem urbanen Umfeld zurück. Mit der Ausführung und Detailplanung wurde das Münchner Architekturbüro Hild und K betraut, das auf Bauen im Bestand spezialisiert ist und den Entwurf von SAQ baubar gemacht hat.


VERSCHMELZUNG VON VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT

Die besondere Ausstrahlung von BIKINI BERLIN beruht auf seiner langen, wechselvollen Geschichte sowie der lebhaften Architektur der fünfziger Jahre. Jahrzehntelang entfaltete der Gebäudekomplex seine stadtbildprägende Wirkung in der City West. Der ursprüngliche Charme des Ensembles wurde in dem neuen Bau wiederbelebt und mit modernen Elementen verbunden. Unter anderem ist das frühere Luftgeschoss, die einstige „Bikinietage“, heute wieder als offen wahrnehmbar. Große Panoramafenster erhalten die Transparenz und erlauben zugleich die Nutzung des Geschosses durch Ladengeschäfte. Auch die zum Zoologischen Garten hin gelegenen Fassaden des Bikinihauses sowie des Hotels sind, dem modernen Wunsch nach Naturnähe in der Stadt entsprechend, voll verglast und bieten eine faszinierende Aussicht auf die grüne Lunge Berlins. – Ausdruck einer modernen Interpretation von Urbanität ist nicht zuletzt die große Dachterrasse auf der Rückseite des Bikinihauses mit ihrem einmaligen Blick auf die Tiergehege des Zoologischen Gartens. Sie ist über eine große Freitreppe von der Straße her erschlossen und bietet einen zeitgemäßen Raum zum Wohlfühlen und Erholen inmitten der Großstadt. Auch vom BIKINI BERLIN POOL im Erdgeschoss des Bikinihauses führt eine einladende Treppe auf die Terrasse.


DIE FASSADEN – NEUE UND ALTE VISITENKARTE VON BIKINI BERLIN

Eine Besonderheit von BIKINI BERLIN stellt die Fassadengestaltung dar: Die unter Denkmalschutz stehende, zur Budapester Straße gelegene Front des Bikinihauses sowie des Hotels 25hours wurden unter Berücksichtigung der heutigen energetischen Standards originalgetreu rekonstruiert. Charakteristische Elemente sind die teilweise farbig gestalteten Vor- und Rücksprünge der Fassadenoberfläche mit großflächigen, horizontal angeordneten Glaspaneelen in den Farben Sand, Bernstein, Schwarz, Marmorweiß und Steingrau. Der feingliedrige, fast gewebeartige Eindruck erinnert daran, dass in diesem Gebäude früher einmal das Textilzentrum Westberlins beheimatet war. Vertikal wird die Fassade mit goldfarben eloxierten Elementen eingefasst. Die Fassaden der Neubauelemente am Kino, der Freitreppe zur Dachterrasse, dem Parkhaus sowie dem Neubau zwischen Hotel und Parkhaus wurden ebenfalls im Respekt vor der historischen Substanz von BIKINI BERLIN gestaltet. Hier entstand eine neuartige Faltfassade, deren Elemente sich schuppenförmig überlagern. Als historischer Brückenschlag wurden die alten, nicht mehr nutzbaren farbigen Glaspaneele der historischen Fassaden zerschreddert und mit dem Putz auf die Fläche aufgebracht. Je nach Lichteinfall zeigen sich so lebendige Farbakzente.


LICHTDURCHFLUTETE INNENARCHITEKTUR, AUTHENTISCHE MATERIALIEN

Die architektonische Idee der Faltfassade mit zerkleinerten Glaspartikeln wird im Innenraum des Bikinihauses sowie des BIKINI BERLIN POOL fortgesetzt: Rund um das große Panoramafenster kam eine Putzmischung aus zerkleinerten farbigen Glaspartikeln und Berliner Gehwegplatten zum Einsatz. Durch die Verwendung desselben Materials für den Bodenbelag im Pool verschmelzen der öffentlich begehbare Raum und der Innenraum von BIKINI BERLIN harmonisch. Eindrucksvoll ist auch das lichtdurchflutete Stahlfachwerk, das die großzügige Halle des BIKINI BERLIN POOLS dominiert. Es bleibt – wie die Betondecke, die Lichtleisten und die Versorgungsrohre – offen sichtbar. Das Farbkonzept des Innenraums ist in Anlehnung an den benachbarten Zoologischen Garten mit seinem reichen Baumbestand in der Farbe Grün gehalten.


UNKONVENTIONELLES SHOPPINGERLEBNIS

Heute ist in den unteren drei Etagen des Bikinihauses die Concept Mall mit Einzelhandel und Gastronomie beheimatet. Im dritten bis sechsten Obergeschoss befinden sich exklusive Büroetagen. Eines der Highlights von BIKINI BERLIN ist die 7.000 Quadratmeter große, frei zugängliche, begrünte Dachterrasse. Von hier aus bietet sich dem Besucher ein einmaliger Blick auf den Berliner Zoo und seine Tierwelt. Gedacht ist die Terrasse als ein urbaner Erholungsort, der zwischen Shopping, Arbeiten und anderen Aktivitäten zum Relaxen einlädt. Unter der Anlage befindet sich eine gut 3.300 Quadratmeter große Halle, der BIKINI BERLIN POOL. Hier ziehen eine großzügige Eventfläche sowie ein Panoramafenster mit Aussicht auf den Affenfelsen des Zoos die Aufmerksamkeit auf sich. Zu beiden Seiten der Eventfläche schließen sich neunzehn Pop-Up Stores an, die so genannten BIKINI BERLIN BOXES. Hier können jeweils für einen begrenzten Zeitraum kleine Präsentationsflächen angemietet werden, um neuartige Produkte und Ideen zu testen.


ERLEBNIS-HOTEL UND PREMIUM-KINO

Das Kleine Hochhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bikinihaus beherbergt das Designhotel 25hours mit insgesamt 149 Zimmern in sechs Kategorien. Das erlebnisorientierte Gestaltungskonzept von Werner Aisslinger orientiert sich an der Lage des Hotels zwischen Zoo und Budapester Straße. Die Zimmer Richtung Breitscheidplatz folgen einem urbanen Stil, während die Gäste in den Zimmern auf der gegenüberliegenden Seite ein „Jungle“-Stil erwartet, der mit der Nähe zum Zoologischen Garten spielt. Im Dachgeschoss des Hotels mit seiner umlaufenden Terrasse befinden sich die angesagte Monkey-Bar sowie ein Ableger des legendären Wiener Neni-Restaurants.
Das Kino Zoo Palast war bereits Bestandteil des historischen Gebäudekomplexes und galt über Jahre als das Herz der Berliner Filmfestspiele „Berlinale“. Nach seiner umfassenden Sanierung wurde das legendäre Premierenkino am 27. November 2013 neu eröffnet. Im Februar 2014 kehrte auch die Berlinale zurück. Bezugspunkt für die Gestaltung der Innenarchitektur ist das Jahr 1957. Die vorhandene Substanz wurde sorgfältig restauriert und mit dem Komfort und der Technik heutiger Premierenkinos ausgestattet. Neben den vier Kinosälen im denkmalgeschützten Altbaukörper mit seinen zwei Sälen aus den fünfziger und zwei kleineren Sälen aus den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden drei Neubaukinos.

ZOO PALAST / UMBAU und INSTANDSETZUNG

Der Zoo Palast, 1957 nach Entwürfen des Berliner Kinoarchitekten Gerhard Fritsche als zentrales Berlinale-Kino errichtet, zählt zu Deutschlands beeindruckendsten Kinoarchitekturen der 50er Jahre, nicht zuletzt wegen der genialen Lösung eines Doppelkinos mit 2 übereinanderliegen Kinosälen mit insgesamt 1.700 Plätzen.

Umfangreiche Gebäuderecherchen, Bestandsaufnahmen und Befunduntersuchungen wurden durchgeführt und dienten als Grundlage für ein abgestimmtes Betreiberkonzept, das gleichermaßen denkmalpflegerische Belange wie auch Nutzungsaspekte eines modernen, komfortorientierten Kinobetriebes Rechnung trägt. So entstanden ein prachtvoller, aber auf seine wesentlichen Gestaltelemente konzentrierter Hauptsaal mit 850 Plätzen, ein farblich beeindruckender Saal 2, zwei kleinere Clubkinos mit eigener Bar sowie drei Neubaukinos mit jeweils ca. 160 Plätzen. Letztere sind farblich elegant, aber zurückhaltend gestaltet und entfalten durch ihre Lichtarchitektur ihre besondere Eigenart. Sieben sehr unterschiedliche Säle sind erlebbar, die jedoch durch ihre Formsprache einen Zusammenhang erhalten.

Wichtiges Element des Kinos ist der Eingangsbereich, der den ersten Kontakt zum Besucher aufbaut. Die bauliche Inszenierung ist im Original erhalten: - mit einem großzügigen Terrazzo-„Teppich“ vor dem Gebäude, der sich ins Kassenfoyer hineinzieht, - mit einer prägnanten Lichtarchitektur, - mit goldenen Wänden und Kanten, - geschwungenen Foyerdecken. All dies wurde saniert und durch zwei gläserne Kassenhäuschen ergänzt. Das Hauptfoyer ist charakterisiert durch eine große Spiegelwand sowie einen mächtigen, geschwungenen Tresen mit goldfarbenen Ornamenten, die den Besucher empfangen und zum Verweilen einladen. Die Aufgänge A und B leiten den Besucher zum Hauptsaal hinauf, die historische Streifung der Wände wurde wiederhergestellt. Das Nebenfoyer mit siegellackroten Wänden und aufgesetzten Ahornleisten hat eine elliptische Form. Ein kleiner Verkaufsbereich erinnert an den für die 50er Jahre typischen Sarotti-Stand. Von diesem Foyer erreicht man 3 Kinosäle, zwei davon mit goldener Kuppel und raumgreifendem Kronleuchter. Beides sind integrale Bestandteile der neuen Lichtarchitektur.

Die ehemaligen Ladenflächen neben dem Haupteingang wurden in das Gesamtkonzept einbezogen und ergänzen als Loungebereiche den Hauptzugang.


Masterplan: SAQ
Detail- und Ausführungsplanung: Hild und K
Revitalisierung Kino Zoo: Maske + Suhren Architekten und Designer
Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Straßenansicht 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Straßenansicht 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Straßenansicht 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Straßenansicht 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Zoo Palast im Berlinale-Schmuck 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Zoo Palast im Berlinale-Schmuck 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Gastronomie 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Gastronomie 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Hauptfoyer 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Hauptfoyer 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Kino 1, 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Kino 1, 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung |
Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin |
Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg |
Foto: Kino 2, 2014

Zoo Palast, Umbau und Instandsetzung | Architekten: Maske+Suhren, Architekten und Designer GmbH, Berlin | Bauherr: Premium Entertainment GmbH, Hamburg | Foto: Kino 2, 2014