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Award / Auszeichnung | 01/2016

Deutscher Hochschulbaupreis 2016

Der Erschließungssteg mit dem Hörsaalgebäude

Der Erschließungssteg mit dem Hörsaalgebäude

Unterbringung des LOEWE-Zentrums "Biodiversity + Climate"

DE-60325 Frankfurt am Main, Georg-Voigt-Straße

Engere Wahl

SSP AG

Architektur

Stroh & Ernst Beratende Ingenieure für Bauwesen VBI

Tragwerksplanung

pbr Architekten Ingenieure

TGA-Fachplanung

Hyder Consulting GmbH Deutschland

sonstige Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Das Forschungszentrum für Biodiversität und Klima (BiK-F) wurde durch die Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomisches Exzellenz (LOEWE) gefördert und gehört zu den herausragenden Einrichtungen in Hessen.

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von 2009 bis 2012 für 21,7 Millionen Euro grundsaniert. SSP gewann den Wettbewerb für die Sanierung des Objektes und überzeugte mit seinem Konzept, die heutigen Nutzungsanforderungen unter Beibehaltung der vorhandenen architektonischen Qualitäten umzusetzen.

Neben neuen Büroräumen beherbergt das fünfgeschossige Gebäude einen 180 Personen fassenden Hörsaal, modernste Seminar ‐ und Laborräume, ein molekularbiologisches Laborzentrum (S1/S2), einen Optik‐ und CIP‐Pool sowie ein großes Bohrkernlager. Eine neu erbaute Mesokosmenhalle mit einer Grundfläche von ca. 450 m² schließt sich nordöstlich an das Hauptgebäude an. Dieses wurde 1954 bis 1957 durch den Frankfurter Universitätsarchitekten Ferdinand Kramer als Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie erbaut.

Auswahl Auszeichnungen:
- Sanierungspreis 2014, Auszeichnung
- AIT Award 2014, Special Mention in der Kategorie Public Building / Education
- DMK Award für nachhatliges Bauen 2014, Auszeichnung
- Einzelausstellung Deutscher Werkbund Hessen 2014

Auwahl Veröffentlichungen:
- "Sanierung statt Abriss", DBZ 01/2015
- "Zukunftsfähig umgenutzt", Bausubstanz 2/2014
- "Umnutzung eines Frankfurter Baudenkmals", bba 5/2014
- "Aufgefrischte Schale neuer Kern", db-Metamorphose 12.2013
- Buch "Ferdinand Kramer / SSP SchürmannSpannel, Forschungszentrum BiK-F, Frankfurt am Main", ISBN 978-3932565779

Beurteilung durch das Preisgericht

Scheinbar hat Ferdinand Kramer zum Deutschen Hochschulbaupreis 2016 einen sehr eleganten Neubau eingereicht. Ferdinand Kramer ist allerdings 1985 verstorben und das Institut für Chemie und Pharmazie der Goethe Universität Frankfurt wurde im Jahr 1957 fertig gestellt. Den Architekten und Bauherren ist die herausragende Leistung gelungen, den Bau von Ferdinand Kramer aus dem Jahr 1957 auf den energetischen, technischen und funktionalen Stand des Jahres 2013 zu bringen. Sie haben das Gebäude in seinen Qualitäten erkannt und fortgeführt: Es ist nun ein Forschungsgebäude für Biodiversität.

Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist vorbildlich in Konzept, Gestalt und Baukonstruktion. Die mineralische Innendämmung, die öffenbaren Holzaluminiumfenster, der feststehende Sonnenschutz aus Betonlisenen, die unbehandelten Materialien des Innenausbaus (Sichtbeton als Treppenbrüstung, Wellgitter als Geländer, Wandbekleidungen aus Klinker), ein angemessener Energieverbrauch und die begrünten Dächer ergeben zusammen ein stimmiges Gefüge, das schon immer so gewesen zu sein scheint. Es gelingt den Architekten, den Funktionalismus Kramers nicht zu musealisieren, sondern ins Jetzt zu bringen, sodass er weitere 60 Jahre der Lehre und Forschung dienen kann.

Wir wünschen der Deutschen Hochschullandschaft die Qualitäten der bestehenden Gebäude zu erkennen und auf eine fraglose Art und Weise weiter zu entwickeln, ganz wie es das Beispiel aus Frankfurt zeigt.
Die Südseite des Hauptgebäudes mit dem Hörsaalgebäude am linken Bildrand

Die Südseite des Hauptgebäudes mit dem Hörsaalgebäude am linken Bildrand

Der Eingangsbereich des Hörsaalgebäudes

Der Eingangsbereich des Hörsaalgebäudes

Das Treppenauge im Haupttreppenhaus

Das Treppenauge im Haupttreppenhaus

Der Hörsaal

Der Hörsaal

Die Mesokosmenhalle mit Klimakammern

Die Mesokosmenhalle mit Klimakammern

Die Nordseite des Hauptgebäudes

Die Nordseite des Hauptgebäudes

Gebäudekonzept

Gebäudekonzept

Grundriss 1.OG

Grundriss 1.OG

Vertikalschnitte

Vertikalschnitte