Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016
Umgestaltung Ortsmitte
Perspektive Schulplatz
ein 3. Preis
ErlÀuterungstext
Rund um die Apostelkirche aus dem 13./14. Jahrhundert, die kunsthistorisch betrachtet zu einem der markantesten Sakral-bauten im westlichen Sauerland gehört, befindet sich das historische Zentrum der Gemeinde Herscheid. Entlang der LĂŒdenscheider und Plettenberger StraĂe hat sich der zentrale Ortskern entwickelt und ergĂ€nzt damit die Mitte um eine lineare stĂ€dtebauliche Struktur. Hier finden sich verstĂ€rkt die zentralen Nutzungen wie Handel, öffentliche und private Dienstleistungen sowie gastronomische Angebote. Durch die groĂflĂ€chigeren Einzelhandelseinrichtungen am Neuen Weg hat sich zudem ein neuer Versorgungsschwerpunkt im SĂŒden der Ortsmitte etabliert. Daher erfolgt die Orientierung in der Ortsmitte hauptsĂ€chlich ĂŒber das StraĂenkreuz LĂŒdenscheider/Plettenberger StraĂe und Neuer Weg, das nun zentraler Bereich fĂŒr ein neues Gestaltungskonzept ist.
Die Ortsmitte Herscheids ist mit kleinmaĂstĂ€blichen GebĂ€uden, einsehbaren GĂ€rten, Platzfolgen und grĂŒnen FreiflĂ€chen dörflich geprĂ€gt und ist ein multifunktionaler Ort aus Wohnen, Handelsangeboten, öffentlichen und privaten Dienstleistun-gen sowie Freizeit- und Kulturangeboten. Die besondere stĂ€dtebauliche PrĂ€gung wie auch das multifunktionale Angebot sorgen fĂŒr einen hohen Identifikationsgrad der Gemeindebewohner mit ihrer Ortsmitte.
StÀdtebauliches Konzept/Gestaltungskonzept
Der kleinmaĂstĂ€bliche, dörfliche Charakter sowie die MultifunktionalitĂ€t in der Ortsmitte soll mit der Neugestaltung der zentralen öffentlichen RĂ€ume unterstĂŒtzt und stĂ€rker herausgebildet werden. Ziel der Neugestaltung der öffentlichen RĂ€ume ist eine ortsgerechte, multifunktionale, barrierefreie und langlebige Gestaltung. Vorhandenes, das den Ort auszeichnet, wird dabei in das neue Gestaltungskonzept aufgenommen. PlĂ€tze, Gassen und StraĂen sollen auch zukĂŒnftig dem historischen Bild von eher steinernen FlĂ€chen entsprechen. Gehölze in Form von vorhandenen sowie neuen Hecken und solitĂ€ren BĂ€umen gliedern RĂ€ume und setzen Akzente.
Die PlĂ€tze nehmen zusammen mit den StraĂenrĂ€umen eine Raumfolge ein, in der jeder kleine Platz seine eigene Aufgabe ĂŒbernimmt. Durch den Abriss und einen Neubau an der Ecke Am Markt/Neuer Weg entsteht eine neue PlatzflĂ€che, die als zentraler lebendiger âKleiner Dorfplatzâ auch den Schulplatz etwas stĂ€rker öffnet. Der Schulplatz wird als ruhigerer Ort mit multifunktionalen Aufgaben, wie öffentliches Parken sowie MĂ€rkte und Feste an bestimmten Tagen des Jahres, betrachtet. Er wird von WohnhĂ€usern, zukĂŒnftig auch einem neuen Wohnhaus als sĂŒdlicher Abschluss, gesĂ€umt. Am Markt mĂŒssen Verkehrsbeziehungen sowie HotelstellplĂ€tze aufrecht erhalten bleiben. Dennoch muss diese FlĂ€che aufgrund ihrer Bedeu-tung eine hochwertigere OberflĂ€che erhalten und die Markierung der VerkehrsrĂ€ume stĂ€rker in den Hintergrund treten. Der Kirchvorplatz ist ein Ort der beschaulichen Begegnung, ob vor oder nach dem Kirchenbesuch oder beim Verweilen am Nachmittag in der Sonne. Und der StraĂenraum Am Markt/Am Kirchplatz ist das verbindende Band, das so ausgebildet wird, dass das Queren fĂŒr FuĂgĂ€nger in der zentralen Ortsmitte Vorrang bekommt.
Material, Möblierung, BegrĂŒnung
Wenige, ausgewĂ€hlte Materialien, Möblierungs- und BegrĂŒnungselemente sollen den öffentlichen Raum der Ortsmitte prĂ€gen. Bei der Gestaltung der OberflĂ€chen wird je nach Funktion und Verkehrsbelastung zwischen NatursteinflĂ€chen und AsphaltflĂ€chen differenziert. Aufgrund eines hohen Anteils von in der Herstellung gĂŒnstigeren AsphaltflĂ€chen ist die Wahl fĂŒr kostspieligere NatursteinflĂ€chen in den Aufenthaltsbereichen wirtschaftlich vertretbar. Die NatursteinflĂ€chen sind barrierefrei aus GroĂpflaster mit gesĂ€gten und gestrahlten OberflĂ€chen, sie wirken durch einen einfachen Netzverband ungerichtet und homogen. Grauwacke könnte hinsichtlich ihres Farbtons und Farbspiels ein geeigneter Stein sein, die end-gĂŒltige Auswahl sollte in einem gemeinsamen Abstimmungsprozess erfolgen. Die AsphaltflĂ€chen werden mit gestrahlter und aufgehellter OberflĂ€che ausgebildet und mindern so Am Markt/Am Kirchplatz die derzeit beklagte ZĂ€sur zwischen Nord- und SĂŒdseite der Ortsmitte. Vorhandene Natursteinrinnen und Flachborde sĂ€umen die Fahrbereiche und gehen somit eine Einheit mit den NatursteinflĂ€chen ein, die wiederum durch wenige Betonelemente die MaterialitĂ€t und Farbigkeit der AsphaltflĂ€chen erwidern.
Sitzgelegenheiten auf den PlĂ€tzen sind massive LangbĂ€nke aus Beton mit Holzauflage. Als markanter Treffpunkt auf dem kleinen Dorfplatz wird eine Rundbank aus Holz vorgesehen. Das Beleuchtungskonzept folgt dem Prinzip der schlichten ZurĂŒckhaltung mit geradlinigen LED-Mastleuchten.
Die Auswahl der Gehölze unterstĂŒtzt den dörflichen Charakter. Es werden alte Sorten vorgesehen wie Apfel - Malus domestica âRote Strenrenetteâ (kleiner Dorfplatz), Rotdorn - Crataegus laevigata und Wildebirne - Pyrus pyraster (Schul-platz). Auch die Hecken bestehen aus heimischen Blattgehölzen.
Kleiner Dorfplatz
Im Ideenteil des Wettbewerbs wird eine bauliche VerĂ€nderung vorgeschlagen. Das leerstehende GebĂ€ude und Nebenanla-gen an der Ecke Am Markt/Neuer Weg werden fĂŒr einen kleineren Neubau entfernt. Somit wird neuer Raum fĂŒr einen attraktiven Platz in der zentralen Ortsmitte geschaffen. Im idealen Fall befindet sich im Erdgeschoss des schieferverkleide-ten GebĂ€udes ein gastronomisches Angebot, eventuell eine Erweiterung des bestehenden CafĂ©s. Im Obergeschoss wird Wohnraum angeboten. Dieser Kleine Dorfplatz ist lebendiger Treffpunkt, ob in der AuĂengastronomie, auf der Rundbank am Apfelbaum oder auf den Sitzstufen. Auch das Warten auf den Bus ist hier oder im neuen Buswartebereich möglich. Die Haltebucht entfĂ€llt zugunsten eines groĂzĂŒgigeren Geh- und Wartebereichs. Der Platz, sowie die ErschlieĂung zum Schul-platz werden einheitlich mit Natursteinpflaster, OberflĂ€chen gesĂ€gt und gestrahlt, im Netzverband gestaltet. Rinnen mar-kieren Geh- und Fahrbereich. Die gebogenen Stufen, die den Platz ein wenig aus dem GefĂ€lle heben, werden als Beton-blockstufen hergestellt.
Schulplatz
Der Schulplatz ist durch seine Lage etwas verborgener als der neue Kleine Dorfplatz. Vom Schulplatz aus werden Wohnge-bĂ€ude erschlossen, die Privatheit dieser GrundstĂŒcke soll gewahrt bleiben. Und so reiht sich auch ein neues Wohnhaus, in dem sich untergeordnet auch kleine Praxen oder BĂŒros befinden dĂŒrfen, im SĂŒden des Platzes hinter einem mit Hecken gesĂ€umten Vorgarten in diese ruhige Situation. Die Nutzung des Schulplatzes ist an ausgewĂ€hlten Tagen zu MĂ€rkten, Festen und Veranstaltungen intensiver. Daher erhĂ€lt der Platz eine robuste, homogene OberflĂ€che aus einem gestrahlten, aufgehellten Asphalt. Rinnen aus Naturstein gliedern die FlĂ€che und weisen zusammen mit MarkierungsnĂ€geln die fĂŒr die Ortsmitte wichtigen öffentlichen StellplĂ€tze aus. Mit Ausnahme von Mastleuchten und drei BĂ€umen bleibt die PlatzflĂ€che fĂŒr eine multifunktionale Nutzung unmöbliert. Der grĂŒne, baumbestandene Hang zum Neuen Weg bleibt erhalten, auch im Bereich des fĂŒr eine Wohnbebauung vorgesehenen GrundstĂŒcks. Unter den BestandsbĂ€umen werden zwei LangbĂ€nke zum Verweilen angeboten. Vom Neuen Weg aus wird eine Tiefgarage fĂŒr das neue Wohnhaus erschlossen. Zudem wird hier ein neuer Treppenaufgang fĂŒr eine stĂ€rkere Wechselbeziehung zwischen den Ebenen vorgesehen.
Am Markt
Die Bezeichnung Am Markt zeugt davon, dass sich hier unmittelbar in Nachbarschaft zur Apostelkirche von je her der Mit-telpunkt des dörflichen Lebens befand. Aufgrund der notwendigen Verkehrsbeziehungen ist die Situation heute funktional wie auch optisch als reiner Verkehrsraum wahrzunehmen. Durch Pflasterung mit Natursteinpflaster wird die FlĂ€che in Wert gesetzt. Es entsteht ein platzĂ€hnlicher Charakter, Rinnen markieren die Fahrbereiche. Die Ausbildung der recht steilen FlĂ€che ist barrierefrei. FĂŒnf StellplĂ€tze verbleiben weiterhin fĂŒr Besucher des Hotels, sie werden mit MarkierungsnĂ€geln sichtbar gemacht. Zur Herausstellung des dörflichen Charakters und als Blickfang können vor dem historischen GebĂ€ude Am Markt 2 zwei kleine BirnbĂ€ume, als Spalierobst gezogen, gepflanzt werden.
Kirchvorplatz
Der Kirchvorplatz bietet einen kleinen geschĂŒtzten Raum zum Verweilen. Auch dieser Platz erhĂ€lt eine Natursteinpflaste-rung. Die bisherigen Beete und Einbauten werden aufgerĂ€umt, und eine Langbank vor einer neuen Mauer an der Kirchen-treppe sowie ein Wasserspiel laden zum ruhigen Aufenthalt mit Blick auf den lebendigen StraĂenraum ein. Die vorhande-nen Fahnenmasten finden einen neuen geeigneten Ort, und eine Hecke schĂŒtzt den Platz zur benachbarten privaten Stell-platzflĂ€che.
StraĂe Am Markt/Am Kirchplatz
Die LĂŒdenscheider/Plettenberger StraĂe, im zentralen Bereich Am Markt/Am Kirchplatz ist die HaupterschlieĂung der Ortsmitte Herscheids. Die vorgefundene Gestaltung mit einer Asphaltfahrbahn, Natursteinrinnen und Flachborden ist funk-tional und gestalterisch sinnvoll. Sie soll aber im zentralen Bereich eine Aufwertung erfahren, die darin besteht, die As-phaltdecke abzufrĂ€sen und durch eine gestrahlte, aufgehellte AsphaltoberflĂ€che zu ersetzen und die Gehbereiche mit Natursteinpflaster neu zu gestalten. An markanten Orten werden solitĂ€re Gehölze gesetzt. Auf beiden Gehwegseiten werden im regelmĂ€Ăigen Abstand die neuen LED-Mastleuchten, die sich in ihrer Gestalt bewusst stark zurĂŒckhalten, aber fĂŒr eine gute Beleuchtung des StraĂenraums sorgen, aufgestellt.
Die Ortsmitte Herscheids ist mit kleinmaĂstĂ€blichen GebĂ€uden, einsehbaren GĂ€rten, Platzfolgen und grĂŒnen FreiflĂ€chen dörflich geprĂ€gt und ist ein multifunktionaler Ort aus Wohnen, Handelsangeboten, öffentlichen und privaten Dienstleistun-gen sowie Freizeit- und Kulturangeboten. Die besondere stĂ€dtebauliche PrĂ€gung wie auch das multifunktionale Angebot sorgen fĂŒr einen hohen Identifikationsgrad der Gemeindebewohner mit ihrer Ortsmitte.
StÀdtebauliches Konzept/Gestaltungskonzept
Der kleinmaĂstĂ€bliche, dörfliche Charakter sowie die MultifunktionalitĂ€t in der Ortsmitte soll mit der Neugestaltung der zentralen öffentlichen RĂ€ume unterstĂŒtzt und stĂ€rker herausgebildet werden. Ziel der Neugestaltung der öffentlichen RĂ€ume ist eine ortsgerechte, multifunktionale, barrierefreie und langlebige Gestaltung. Vorhandenes, das den Ort auszeichnet, wird dabei in das neue Gestaltungskonzept aufgenommen. PlĂ€tze, Gassen und StraĂen sollen auch zukĂŒnftig dem historischen Bild von eher steinernen FlĂ€chen entsprechen. Gehölze in Form von vorhandenen sowie neuen Hecken und solitĂ€ren BĂ€umen gliedern RĂ€ume und setzen Akzente.
Die PlĂ€tze nehmen zusammen mit den StraĂenrĂ€umen eine Raumfolge ein, in der jeder kleine Platz seine eigene Aufgabe ĂŒbernimmt. Durch den Abriss und einen Neubau an der Ecke Am Markt/Neuer Weg entsteht eine neue PlatzflĂ€che, die als zentraler lebendiger âKleiner Dorfplatzâ auch den Schulplatz etwas stĂ€rker öffnet. Der Schulplatz wird als ruhigerer Ort mit multifunktionalen Aufgaben, wie öffentliches Parken sowie MĂ€rkte und Feste an bestimmten Tagen des Jahres, betrachtet. Er wird von WohnhĂ€usern, zukĂŒnftig auch einem neuen Wohnhaus als sĂŒdlicher Abschluss, gesĂ€umt. Am Markt mĂŒssen Verkehrsbeziehungen sowie HotelstellplĂ€tze aufrecht erhalten bleiben. Dennoch muss diese FlĂ€che aufgrund ihrer Bedeu-tung eine hochwertigere OberflĂ€che erhalten und die Markierung der VerkehrsrĂ€ume stĂ€rker in den Hintergrund treten. Der Kirchvorplatz ist ein Ort der beschaulichen Begegnung, ob vor oder nach dem Kirchenbesuch oder beim Verweilen am Nachmittag in der Sonne. Und der StraĂenraum Am Markt/Am Kirchplatz ist das verbindende Band, das so ausgebildet wird, dass das Queren fĂŒr FuĂgĂ€nger in der zentralen Ortsmitte Vorrang bekommt.
Material, Möblierung, BegrĂŒnung
Wenige, ausgewĂ€hlte Materialien, Möblierungs- und BegrĂŒnungselemente sollen den öffentlichen Raum der Ortsmitte prĂ€gen. Bei der Gestaltung der OberflĂ€chen wird je nach Funktion und Verkehrsbelastung zwischen NatursteinflĂ€chen und AsphaltflĂ€chen differenziert. Aufgrund eines hohen Anteils von in der Herstellung gĂŒnstigeren AsphaltflĂ€chen ist die Wahl fĂŒr kostspieligere NatursteinflĂ€chen in den Aufenthaltsbereichen wirtschaftlich vertretbar. Die NatursteinflĂ€chen sind barrierefrei aus GroĂpflaster mit gesĂ€gten und gestrahlten OberflĂ€chen, sie wirken durch einen einfachen Netzverband ungerichtet und homogen. Grauwacke könnte hinsichtlich ihres Farbtons und Farbspiels ein geeigneter Stein sein, die end-gĂŒltige Auswahl sollte in einem gemeinsamen Abstimmungsprozess erfolgen. Die AsphaltflĂ€chen werden mit gestrahlter und aufgehellter OberflĂ€che ausgebildet und mindern so Am Markt/Am Kirchplatz die derzeit beklagte ZĂ€sur zwischen Nord- und SĂŒdseite der Ortsmitte. Vorhandene Natursteinrinnen und Flachborde sĂ€umen die Fahrbereiche und gehen somit eine Einheit mit den NatursteinflĂ€chen ein, die wiederum durch wenige Betonelemente die MaterialitĂ€t und Farbigkeit der AsphaltflĂ€chen erwidern.
Sitzgelegenheiten auf den PlĂ€tzen sind massive LangbĂ€nke aus Beton mit Holzauflage. Als markanter Treffpunkt auf dem kleinen Dorfplatz wird eine Rundbank aus Holz vorgesehen. Das Beleuchtungskonzept folgt dem Prinzip der schlichten ZurĂŒckhaltung mit geradlinigen LED-Mastleuchten.
Die Auswahl der Gehölze unterstĂŒtzt den dörflichen Charakter. Es werden alte Sorten vorgesehen wie Apfel - Malus domestica âRote Strenrenetteâ (kleiner Dorfplatz), Rotdorn - Crataegus laevigata und Wildebirne - Pyrus pyraster (Schul-platz). Auch die Hecken bestehen aus heimischen Blattgehölzen.
Kleiner Dorfplatz
Im Ideenteil des Wettbewerbs wird eine bauliche VerĂ€nderung vorgeschlagen. Das leerstehende GebĂ€ude und Nebenanla-gen an der Ecke Am Markt/Neuer Weg werden fĂŒr einen kleineren Neubau entfernt. Somit wird neuer Raum fĂŒr einen attraktiven Platz in der zentralen Ortsmitte geschaffen. Im idealen Fall befindet sich im Erdgeschoss des schieferverkleide-ten GebĂ€udes ein gastronomisches Angebot, eventuell eine Erweiterung des bestehenden CafĂ©s. Im Obergeschoss wird Wohnraum angeboten. Dieser Kleine Dorfplatz ist lebendiger Treffpunkt, ob in der AuĂengastronomie, auf der Rundbank am Apfelbaum oder auf den Sitzstufen. Auch das Warten auf den Bus ist hier oder im neuen Buswartebereich möglich. Die Haltebucht entfĂ€llt zugunsten eines groĂzĂŒgigeren Geh- und Wartebereichs. Der Platz, sowie die ErschlieĂung zum Schul-platz werden einheitlich mit Natursteinpflaster, OberflĂ€chen gesĂ€gt und gestrahlt, im Netzverband gestaltet. Rinnen mar-kieren Geh- und Fahrbereich. Die gebogenen Stufen, die den Platz ein wenig aus dem GefĂ€lle heben, werden als Beton-blockstufen hergestellt.
Schulplatz
Der Schulplatz ist durch seine Lage etwas verborgener als der neue Kleine Dorfplatz. Vom Schulplatz aus werden Wohnge-bĂ€ude erschlossen, die Privatheit dieser GrundstĂŒcke soll gewahrt bleiben. Und so reiht sich auch ein neues Wohnhaus, in dem sich untergeordnet auch kleine Praxen oder BĂŒros befinden dĂŒrfen, im SĂŒden des Platzes hinter einem mit Hecken gesĂ€umten Vorgarten in diese ruhige Situation. Die Nutzung des Schulplatzes ist an ausgewĂ€hlten Tagen zu MĂ€rkten, Festen und Veranstaltungen intensiver. Daher erhĂ€lt der Platz eine robuste, homogene OberflĂ€che aus einem gestrahlten, aufgehellten Asphalt. Rinnen aus Naturstein gliedern die FlĂ€che und weisen zusammen mit MarkierungsnĂ€geln die fĂŒr die Ortsmitte wichtigen öffentlichen StellplĂ€tze aus. Mit Ausnahme von Mastleuchten und drei BĂ€umen bleibt die PlatzflĂ€che fĂŒr eine multifunktionale Nutzung unmöbliert. Der grĂŒne, baumbestandene Hang zum Neuen Weg bleibt erhalten, auch im Bereich des fĂŒr eine Wohnbebauung vorgesehenen GrundstĂŒcks. Unter den BestandsbĂ€umen werden zwei LangbĂ€nke zum Verweilen angeboten. Vom Neuen Weg aus wird eine Tiefgarage fĂŒr das neue Wohnhaus erschlossen. Zudem wird hier ein neuer Treppenaufgang fĂŒr eine stĂ€rkere Wechselbeziehung zwischen den Ebenen vorgesehen.
Am Markt
Die Bezeichnung Am Markt zeugt davon, dass sich hier unmittelbar in Nachbarschaft zur Apostelkirche von je her der Mit-telpunkt des dörflichen Lebens befand. Aufgrund der notwendigen Verkehrsbeziehungen ist die Situation heute funktional wie auch optisch als reiner Verkehrsraum wahrzunehmen. Durch Pflasterung mit Natursteinpflaster wird die FlĂ€che in Wert gesetzt. Es entsteht ein platzĂ€hnlicher Charakter, Rinnen markieren die Fahrbereiche. Die Ausbildung der recht steilen FlĂ€che ist barrierefrei. FĂŒnf StellplĂ€tze verbleiben weiterhin fĂŒr Besucher des Hotels, sie werden mit MarkierungsnĂ€geln sichtbar gemacht. Zur Herausstellung des dörflichen Charakters und als Blickfang können vor dem historischen GebĂ€ude Am Markt 2 zwei kleine BirnbĂ€ume, als Spalierobst gezogen, gepflanzt werden.
Kirchvorplatz
Der Kirchvorplatz bietet einen kleinen geschĂŒtzten Raum zum Verweilen. Auch dieser Platz erhĂ€lt eine Natursteinpflaste-rung. Die bisherigen Beete und Einbauten werden aufgerĂ€umt, und eine Langbank vor einer neuen Mauer an der Kirchen-treppe sowie ein Wasserspiel laden zum ruhigen Aufenthalt mit Blick auf den lebendigen StraĂenraum ein. Die vorhande-nen Fahnenmasten finden einen neuen geeigneten Ort, und eine Hecke schĂŒtzt den Platz zur benachbarten privaten Stell-platzflĂ€che.
StraĂe Am Markt/Am Kirchplatz
Die LĂŒdenscheider/Plettenberger StraĂe, im zentralen Bereich Am Markt/Am Kirchplatz ist die HaupterschlieĂung der Ortsmitte Herscheids. Die vorgefundene Gestaltung mit einer Asphaltfahrbahn, Natursteinrinnen und Flachborden ist funk-tional und gestalterisch sinnvoll. Sie soll aber im zentralen Bereich eine Aufwertung erfahren, die darin besteht, die As-phaltdecke abzufrĂ€sen und durch eine gestrahlte, aufgehellte AsphaltoberflĂ€che zu ersetzen und die Gehbereiche mit Natursteinpflaster neu zu gestalten. An markanten Orten werden solitĂ€re Gehölze gesetzt. Auf beiden Gehwegseiten werden im regelmĂ€Ăigen Abstand die neuen LED-Mastleuchten, die sich in ihrer Gestalt bewusst stark zurĂŒckhalten, aber fĂŒr eine gute Beleuchtung des StraĂenraums sorgen, aufgestellt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser sehen in der Ortsmitte eine Abfolge von PlĂ€tzen, in deren Mittelpunkt sie den neugestalteten âkleinen Dorfplatzâ sehen. Dieser Platz ist der wichtigste Aufenthaltsbereich mit gastronomischer Nutzung. FĂŒr das vorhandene CafĂ© wird ein Anbau vorgeschlagen, der aber als Entwicklungspotential fĂŒr das vorhandene GebĂ€ude gesehen wird. Der an den Dorfplatz anschlieĂende Schulplatz greift die vorhandenen baulichen Strukturen auf und gibt den GebĂ€uden die den Schulplatz begrenzen einen privaten Vorraum. Die Ausbildung dieser Bereiche ist fragwĂŒrdig und wird vom Preisgericht kontrovers diskutiert.
Die Platzgestaltung mit der Baumgruppe als Mittelpunkt ermöglicht die gewĂŒnschte
multifunktionale Nutzung. Im Alltag besteht die Gefahr, dass der Platz weiterhin ausschlieĂlich als Parkplatz genutzt wird.
Im Bereich zur StraĂe âNeuer Wegâ wird im Wesentlichen die Böschung erhalten und eine
zweite Anbindung an den âNeuer Wegâ geschaffen. Der GrĂŒnbereich zum Platz hin wird mit neuen Sitzelementen bestĂŒckt.
Die im Norden gelegenen PlĂ€tze âAm Marktâ und âKirchenvorplatzâ werden im Wesentlichen durch die Materialwahl Naturstein aufgewertet. Die Materialauswahl wird konsequent und pragmatisch eingesetzt: Naturstein fĂŒr Aufenthaltsbereiche und gestalteter Asphalt fĂŒr Fahrbahnbereiche.
Die Arbeit ist unaufgeregt und der dörflichen Gestaltung angemessen. Das Konzept wird im Wesentlichen getragen von der Idee des kleinen Dorfplatzes, die ĂŒbrigen Bereiche sind eher zurĂŒckhaltend gestaltet.
Die Platzgestaltung mit der Baumgruppe als Mittelpunkt ermöglicht die gewĂŒnschte
multifunktionale Nutzung. Im Alltag besteht die Gefahr, dass der Platz weiterhin ausschlieĂlich als Parkplatz genutzt wird.
Im Bereich zur StraĂe âNeuer Wegâ wird im Wesentlichen die Böschung erhalten und eine
zweite Anbindung an den âNeuer Wegâ geschaffen. Der GrĂŒnbereich zum Platz hin wird mit neuen Sitzelementen bestĂŒckt.
Die im Norden gelegenen PlĂ€tze âAm Marktâ und âKirchenvorplatzâ werden im Wesentlichen durch die Materialwahl Naturstein aufgewertet. Die Materialauswahl wird konsequent und pragmatisch eingesetzt: Naturstein fĂŒr Aufenthaltsbereiche und gestalteter Asphalt fĂŒr Fahrbahnbereiche.
Die Arbeit ist unaufgeregt und der dörflichen Gestaltung angemessen. Das Konzept wird im Wesentlichen getragen von der Idee des kleinen Dorfplatzes, die ĂŒbrigen Bereiche sind eher zurĂŒckhaltend gestaltet.
Perspektive Dorfplatz
Lageplan/ Schnitt Nord-SĂŒd
Schnitt West-Ost