Wohnbebauung auf dem ehemaligen Hansa-Areal

Der Entwurf liefert in allen Aspekten der Baukunst überzeugende Antworten auf die gestellte Aufgabe. Städtebau, Freiraumplanung und Architektur bilden eine Einheit, die mit großer Sorgfalt im Einzelnen ein Ganzes entstehen lässt. Ein unverwechselbares Quartier mit klaren Rändern reagiert spielerisch auf die unterschiedlichen städtebaulichen Situationen, während eine klar formulierte grüne Mitte dem Quartier eine eindeutige Identität verleiht. Die Lage der Kindertagesstätte und des Gemeinschaftsraumes an beiden Stirnseiten des Freiraums sind ein großzügiges Angebot an die Bewohner. Gerade an dieser geschichteten Anordnung an öffentlichen Nutzungen wird die soziale Verantwortung der Architektur sichtbar. Die Anbindung an die vorhandene Wegestruktur ist gut gelungen. Hervorzuheben sind die feine Differenzierung bei der Höhenentwicklung des Geländes sowie die gekonnte Verzahnung mit dem nördlichen Feldweg. Solche kleine Gesten sind ein zusätzliches Angebot an alle Bürger der Stadt. Die klare Anordnung der internen Wege sorgt für leichte Orientierung und gute Adressbildung der einzelnen Häuser. Die Erschließung von der Sigmaringer Straße wird durch den attraktiven Vorplatz der Kindertagesstätte deutlich aufgewertet. Die beiden Tiefgaragenzufahrten und die zahlreichen Besucherstellplätze sind logisch angeordnet. Die Gestaltung und Farbigkeit der Häuser zeigen eine feine architektonische Handschrift. Die klassische Gliederung in Sockel-, Normal- und Dachgeschoss entspricht den Regeln der Baukunst und sorgt für ein mannigfaltiges Ensemble. Es wäre zu prüfen, ob die Baudichte auf dem Gelände ohne Verlust an Qualitäten zu erhöhen wäre. Das Gremium freut sich über das zukunftsweisende Energiekonzept. Insgesamt handelt es sich um einen sehr guten Entwurf. Wenn es gelingt, die Versprechungen der Pläne mit der gleichen Sorgfalt zu bauen, kann ein vorbildliches Wohnquartier entstehen.