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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln

2. Preis

Preisgeld: 19.000 EUR

Marina Stankovic Architekten BDA

Architektur

jack be nimble

Lichtplanung

Erläuterungstext

Das Lichtkonzept für die Generalsanierung der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln orientiert sich an den prägnanten rasterförmig angeordneten Lichtbändern der ursprünglichen Beleuchtung und interpretiert diese in moderner LED- und Steuerungstechnik. Die gleichmäßige Anordnung der Lichtbänder im Gebäuderaster ermöglicht eine hochwertige Allgemeinbeleuchtung bei hoher Lichtqualität. Darüber hinaus können zusätzliche Lichtmodule für unterschiedliche Nutzungsbereiche in das Lichtbandsystem integriert werden. Dies ermöglicht differenzierte Lichtwirkungen ohne zusätzlichen Installationsaufwand. Die Variation von Lichtintensität und Farbtemperatur erzeugt eine optische Zonierung der Flächen und schafft eine hohe Raumqualität. Die Verwendung von moderner LED-Technik mit intelligenter Steuerung reduziert Energie- und Wartungskosten und gewährleistet ein hohes Maß an Lichtqualität.

1. Arbeitenzonen // Band
In den Bereichen mit Arbeitsplätzen sind statt der linearen Lichteinsätzen engstrahlende Downlights über den Schreibtischen angeordnet. Hochwertige Optiken ermöglichen eine optimale Ausleuchtung der Arbeitsfläche unter Vermeidung von Blendung und sorgen so für ein Höchstmaß an Sehkomfort. Im Bereich der Arbeitsplätze wird so normgerechte Beleuchtungsstärke von 500lx auf der Arbeitsfläche erreicht. Durch die Verwendung von dimmbaren Leuchten kann der Nutzer die gewünschte Helligkeit in seinem Arbeitsbereich individuell für seine Bedürfnisse einstellen.

2. Verkehrsflächen
Durch Lichteinsätze mit erhöhtem Lichtstrom wird im Bereich der Hauptverkehrsflächen eine mittlere Beleuchtungsstärke von 350lx erreicht. Damit sind die erscheinen die Hauptverkehrsflächen merkbar heller gegenüber den anderen Bereichen mit einer Beleuchtungsstärke von 200lx. Der Besucher wird intuitiv geleitet. Die Variation der Farbtemperatur von 4000k in den Hauptverkehrsflächen gegenüber 3000k in den übrigen Bereichen unterstützt die Zonierung des Raumes zusätzlich.

3. Lesezonen // Lounge
Der Loungebereich wird durch abgependelte Leuchten definiert. Die Pendelleuchten werden in das Lichtsystem integriert. Hierdurch reduziert sich der Installationsaufwand und ein Höchstmaß an Flexibilität wird erreicht. Durch niedrige Lichtpunkte und warmes Licht mit einer Farbtemperatur von 2700k wird eine intime Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität erreicht. Die mittlere Beleuchtungsstärke ist mit 150lx deutlich geringer als in den allgemeinen Bereichen. Die Pendelleuchten erzeugen Lichtflecken am Boden und rhythmisieren den Raum.

4. Makerspace
Zusätzlich zur Allgemeinbeleuchtung lassen sich in den Makerspaces richtbare Strahler in das Lichtsystem integrieren. Das Licht kann so auf einfache Weise individuell an die unterschiedlichen Nutzungen angepasst werden. Durch Strahler mit regelbarer Farbtemperatur von 2300k bis 5000k lässt sich die Lichtfarbe auf den jeweiligen Anwendungszweck individuell anpassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Gewürdigt werden der klare konzeptionelle Ansatz der Arbeit sowie der respektvolle Umgang mit dem Gebäudebestand. Prägendes Merkmal des Entwurfes ist das umlaufende Band mit unterschiedlicher Nutzung (Leseund Arbeitsplätze) und unterschiedlicher Ausprägung. Dadurch werden die Aktivitäten der Bibliotheksnutzer quasi in den öffentlichen Raum transportiert und sichtbar gemacht. Hierzu wird allerdings kritisch angemerkt, dass diese Zone, obwohl modular aufgebaut, wenig flexibel ist. Auch müsste der Nachweis hinsichtlich der Funktionalität und Gebrauchstauglichkeit der Arbeitsplätze geführt werden, insbesondere wegen zu erwartender Störungen durch Betätigung von Sonnenschutz bzw. Blendschutz. Die Flächenbespielung im inneren Bereich sollte noch stärker zur Kommunikation und zum gemeinsamen Arbeiten anregen, was deren Attraktivität erhöhen würde. Die hier dargestellte Regalanordnung erweckt derzeit den Eindruck einer räumlichen Überverdichtung. Die Ausbildung der Makerspaces als Glaskuben wird grundsätzlich positiv gesehen. Diese entfalten eine reizvolle Signalwirkung sowohl nach innen als auch nach außen und stellen klare Orientierungspunkte auf der Geschossfläche dar. Die zu erwartende Wirkung in den Nachtstunden wäre von besonderem Interesse. Angemessen erscheint der Vorschlag, in den Raumzonen der Makerspaces durch Wegfall der abgehängten Rasterdecke eine größere lichte Höhe zu erzeugen und diesen Einheiten dadurch besondere Bedeutung zu verleihen. Dagegen wirkt die farbliche Akzentuierung der Glaskuben in Verbindung mit der gleichfarbigen Deckenbeleuchtung übergestaltet. Nutzungsangebot, Flächenbespielung und Flexibilität im Randbereich der Makerspaces könnten verbessert werden. Die Gestaltung der Aktionsfläche im Erdgeschoss/ 1. Untergeschoss erscheint der gewünschten Nutzung nicht zu genügen. Insgesamt bietet der unkonventionelle Ansatz der Arbeit einen konzeptionell außergewöhnlichen und damit wichtigen Beitrag. Allerdings ist es nicht gelungen, die positiven Möglichkeiten des Entwurfsansatzes umfassend auszuschöpfen.
Lichtschema Grundriss EG

Lichtschema Grundriss EG

Lichtschema Grundriss 3.OG

Lichtschema Grundriss 3.OG

Lichtschema Grundriss 4.OG

Lichtschema Grundriss 4.OG

Piktogramm Allgemeinbeleuchtung

Piktogramm Allgemeinbeleuchtung

Piktogramm Arbeitenzonen // Band

Piktogramm Arbeitenzonen // Band

Piktogramm Lesezonen // Lounge

Piktogramm Lesezonen // Lounge