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Award / Auszeichnung | 05/2016

Architekturpreis Berlin 2016

Holistic Living

DE-14109 Berlin

Teilnahme

GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 11/2014

Projektbeschreibung

Zwischen den Stadtzentren von Berlin und Potsdam, entstehen in ruhiger Lage der ehemaligen Don Bosco Siedlung drei zukunftsweisende Plus-Energie-Häuser. Die nah am Großen Wannsee und unmittelbar am Berliner Forst Düppel gelegenen Gebäude wurden vom renommierten und für innovative Nachhaltigkeitskonzepte bekannten Architekturbüro GRAFT entworfen. Die drei Holzbauten verbinden großzügige Raumaufteilung mit der Verwendung nachhaltiger gesunder Materialien und authentisches Wohngefühl mit hochintelligenter und vernetzter Haustechnik.
Die deutschlandweit einzigartigen Plus-Energiehäuser bieten die Möglichkeit, als Ergänzung des Mietvertrages ein Elektrofahrzeug zu leasen und vorhandene elektrische Überschussenergie für Elektromobilität zu nutzen.
Die Immobilie der Zukunft verbindet sich mit der Mobilität der Vernunft.

Die elektrische Energie aus der PV-Anlage reicht nach Abzug der vom Haus verbrauchten Energie für eine rechnerische Fahrleistung von ca. 7.000-19.500 km pro Jahr.Jede nicht eingespeiste, d.h. selbst verbrauchte kWh steht kostenfrei zur Verfügung. Dadurch werden die Nebenkosten für Heizung, Warmwasser und Strom drastisch gesenkt und der komplette Kfz-Strom aus der von der PV-Anlage geladenen Hausbatterie ist umsonst.
Die beiden Doppelhaushälften und das Einfamilienhaus sind ab 1. Oktober bzw. 1. November 2014 bezugsfertig zu vermieten.
Die Kombination aus anspruchsvoller Architektur, innovativer Technik, nachhaltiger Mobilität und ökologischer Wohngesundheit machen das ambitionierte Bauprojekt einzigartig.

GROSSZÜGIGE RAUMAUFTEILUNG
Der gesamte ebenerdige Teil der Gebäude besteht aus einem offenen Raumkonzept mit Wohn-, Küchen- und Essbereichen. Der Wohnbereich ist über zwei Treppenstufen abgesenkt, wodurch eine innere Topografie und interessante Blickbeziehungen entstehen.
Großformatige Glasschiebeelemente verbinden die innere Wohnlandschaft mit dem Garten. Über eine zentrale Treppenskulptur mit dem offenen Kamin erreicht man die Schlafbereiche im Obergeschoß, welche privaten Rückzug mit dem Ausblick in den Garten verbinden und über den offenen Gemeinschaftsbereichen zu schweben scheinen.
Die privaten Rückzugsräume im Obergeschoss sind flexibel und maßstäblich so angelegt, dass sie sich als Schlaf-, Kinder-, Gäste- oder auch als Arbeitsräume eignen. Gleichzeitig liegen sie ruhig zum Garten hin und bieten einen Ausblick ins Grüne. Neben diesen Panoramazimmern befinden sich auf der Etage ebenfalls ein Bad, ein WC und eine Ankleide.
Die Wohnhäuser „An der Obstwiese“ verfügen über ein zusätzliches Untergeschoß, das flexibel nutzbar ist. Dessen vom Garten gut belichtetes Hauptzimmer mit Bad kann als Hobbyraum, private Spa oder anderweitig genutzt werden. Weiterhin befinden sich im UG die Technik- und große Lagerräume. Auch das Erdgeschoss bietet neben dem Eingangsbereich mit Garderobe und Gäste-WC einen sowohl von der Straße als auch von der Küche begehbaren Lagerraum. So können Einkäufe und Besorgungen vom Auto aus direkt in den Lagerraum transportiert werden.
Unter den Auskragungen des Obergeschosses befindet sich straßenseitig ein geschützter Außenraum mit Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und gartenseitig ein überdachter Außenbereich als Wohnraumerweiterung in den Garten.
Der geräumige Raumzuschnitt eignet sich für das Familienleben genauso wie für repräsentative Ereignisse im privaten oder professionellen Bereich.

GESUNDE MATERIALIEN
Besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Verwendung nachhaltiger und gesunder Materialien. Holz, Holzfaserdämmung und Lehmputz bestimmen Konstruktion und Oberflächen und stehen sowohl für Natürlichkeit und Gesundheit, als auch für vollständige Wiederverwertbarkeit bzw. Rezyklierfähigkeit. Die Kaminskulptur mit Treppenaufgang zwischen Erd- und Obergeschoss ist als wärmendes Zentrum des Hauses vollständig in Lehmputz gekleidet, welcher neben seinen raumklimatischen Eigenschaften für ein natürliches Ambiente sorgt. Gleiches gilt auch für alle Flurbereiche im 1.OG.

ENGE VERKNÜPFUNG VON INNEN- UND AUSSENBEREICHEN
Nicht nur in der Verwendung natürlicher Materialien und in der Realisierung eines regenerativen Plus-Energie-Gebäudes, sondern auch im erlebbaren Raumkonzept spiegelt sich eine Philosophie, in der der Mensch Teil seiner erlebten Umwelt ist.
Durch die deckenhohe Verglasung im Erdgeschoss entsteht eine größtmögliche Transparenz zwischen Innen und Außen. Der Übergang zwischen den Innenräumen und dem privaten Grün wirkt dadurch zäsurlos – Architektur und Garten bilden ein Kontinuum. Es gibt keine streng voneinander abgegrenzten Raumbereiche sondern sinnvoll angeordnete räumliche Abfolgen, die hinsichtlich Gestalt, Nutzung und Form spezifisch gestaltet sind und szenographisch aufeinander reagieren können. Somit werden neue Zusammenhänge und Wohnerlebnisse geschaffen. Auch innerhalb der geschützten Innenräume entsteht der Eindruck vom „Leben im Grünen“. Diese Integration von Wohnlandschaft und grünen Freiräumen ermöglicht ein vielseitiges Wechselspiel zwischen Gebäude und Freiraum. In der räumlichen Einheit gleichwertig ausgestalteter Bereiche wird der Garten Teil des Wohnzimmers.

ENERGIE DURCH TECHNIK
Das Bauprojekt „Holistic Living“ ermöglicht verantwortungsbewusstes Wohnen durch intelligente Haustechnik. Dank der hohen Dichte effizienter Einzelkomponenten entsteht ein Plus-Energie-Haus – dieses integrale Energiekonzept realisiert bereits heute unsere Ansprüche an ein mobiles, gesundes und verantwortungsbewusstes Leben der Zukunft.
Die Häuser sind als Plusenergiehäuser geplant. Dies bedeutet, dass sie mehr Primär- als auch Endenergie bereitstellen als für Ihre Nutzung benötigt wird. Zur Umsetzung dieses Konzepts wurden folgende technische Maßnahmen ergriffen:
· Die elektrische Energie wird durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach gewonnen
· Die Energie für Heizung und Warmwasser wird durch Erdwärmepumpen bereitgestellt (die erforderliche elektrische Energie kommt aus den Photovoltaikanlagen). Im Sommer wird die Erdwärmepumpe zum Kühlen genutzt.
· Die Heizung der Räume erfolgt über eine Fußbodenheizung und in den Bädern zusätzlich über Handtuchheizkörper
· Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für die Reduzierung der Wärmeverluste durch Lüften und für die Regulierung der Luftfeuchte
· Es gibt ein Energiemanagementsystem inkl. Batterie zur Reduzierung der täglichen Lastspitzen. Wärmepumpen, Kühlschränke, Geschirrspüler, Ladestationen der Elektroautos sollen in Tageszeiten mit geringem Verbrauch elektrischer Energie eingeschaltet werden.
· Es kommen lediglich energieeffiziente Haushaltsgeräte und Beleuchtungsmittel sowie wassersparende Armaturen zum Einsatz
Der von den Mietern selbst genutzte Strom der Solaranlage ist kostenfrei. Nebenkosten für Heizung, Warmwasser und Strom können dadurch drastisch gesenkt werden.
· Für das Gartenwasser wurden eine Grauwasser-Nutzungsanlage und eine Regenwasserzisterne installiert
· Ein Bus-System ermöglicht durch Gebäudeautomatisierung eine Steigerung der Energieeffizienz; dies geschieht durch Steuerung der Lüftung, des Sonnenschutzes, der Heizung und der sommerlichen Kühlung.
In der weiteren Abstimmung kann festgelegt werden, welche Kennwerte der Gebäudeautomatisierung auf einem Display in den Wohnbereichen oder auf einem Smartphone sichtbar sein sollen, dazu können zählen: Raumtemperatur, Ertrag der Photovoltaikanlage, Ladestand des Elektroautos, Ladestand der Batterie, Wetterdaten, aktueller Energieverbrauch des Gebäudes, Lichteinstellungen, Einstellungen des Einbruchs- und Brandschutzes.

MOBILITÄT - BASIS UNSERES ZUSAMMENLEBENS
Mobilität zählt zu den Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – sie ermöglicht die Teilnahme am gemeinschaftlichen Leben und somit buchstäblich Fortschritt. Angesichts endlicher Ressourcen und erheblicher gesundheitlicher und ökologischer Belastungen durch Verbrennungsmotoren sind wir gezwungen, Mobilität langfristig umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.
Elektrofahrzeuge stellen in diesem Zusammenhang einen alternativen Antrieb zum Wohle des Menschen und der Umwelt dar. Auch die Deutsche Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen. Das Bundeskabinett hat daher bereits das „Regierungsprogramm Elektromobilität“ und den eigens hierfür eingerichteten Energie- und Klimafonds beschlossen: Durch Forschungsförderung, steuerliche Anreize und die Privilegierung von Elektrofahrzeugen im Straßenverkehr wird die Bundesregierung die Automobilindustrie darin unterstützen, Elektromobilität alltagstauglich zu machen. So wird derzeit beispielsweise die Einrichtung von Parkplätzen nur für Elektrofahrzeuge diskutiert. Deutschland will Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden - Automobilhersteller konnten bereits 2013 eine signifikante Absatzsteigerung festmachen. Auch der Präsident des VDA (Verband der Automobilindustrie) ist der Auffassung, dass „sich für viele Autofahrer Elektromobilität schon in kurzer Zeit rechnen wird“; dies gilt insbesondere für Pendler aus den Randgebieten mittelgroßer und großer Städte.
Elektromobilität erweist sich als perfekte Antwort auf die räumliche Dynamik des Pendelverkehrs, da durch emissionsfreies Fahren ein verantwortungsvolles Werkzeug für die Zukunft des „Wohnen im Grünen“ geschaffen ist.

ELEKTROMOBILITÄT UND DAS IDEALE STADTAUTO
Das Konzept der Miethäuser „Holistic Living“ greift an genau dieser Stelle ein und bezieht den Aspekt der Mobilität energetisch in das statische Prinzip der Immobilie mit ein. Der CO2-neutrale Betrieb je eines E-Autos pro Haus bzw. Doppelhaushälfte wird durch die überschüssige Energie aus den Photovoltaikanlagen ermöglicht.
Neben dem technischen Vorsprung und dem Schutz von Klima und Ressourcen, können die Mieter der Häuser auch von dem finanziellen Nutzen profitieren, den das Konzept mit sich bringt: während sich die anderen Autofahrer an den Tankstellen regelmäßig über die steigenden Preise für Benzin und Diesel ärgern, entstehen durch das über eine Mietgutschrift finanzierte E-Auto kaum weitere Kosten für die Mieter (Fußnote: Mietgutschrift deckt Leasingkosten von E-Smart; Ladestrom aus Hausbatterie kostenfrei). Der Bewegungsradius zur Innenstadt ist durch das Elektrofahrzeug abgedeckt - als ideales Stadtauto erfüllt das Konzept „Holistic Living“ somit unterschiedlichste und individuelle Mobilitätsbedürfnisse.
Für das Einfamilienhaus gelten folgende Werte: Die Photovoltaik-Anlage produziert durchschnittlich 10.000 kWh im Jahr, wovon bei normalem Verbrauch durch eine Familie rund 3.500 kWh/a genutzt werden. Die Sole-Wasser-Erdwärmepumpe mit Erdsonden verbraucht zuzüglich circa 2.900 kWh/a. Somit wird im Einfamilienhaus ein Überschuss von 3.600 kWh pro Jahr erzeugt. Ein e-smart verbraucht zwischen 15 und 20 kWh/km – bei maximalem Verbrauch von 20 kWh/km bedeutet dies einen Plus von rund 19.500km, die die Mieter jährlich mit der überschüssigen Energie des Hauses verfahren können. Den Mietern der Doppelhaushälften stehen mit einem Smart bei durchschnittlichem Normalverbrauch je Haus rund 7.000km jährlich zur Verfügung (die PV-Anlage produziert hier durchschnittlich 6.800 kWh/a; der normale Verbrauch einer Familie liegt hier bei 1.900 kWh/a, zuzüglich verbraucht die Sole-Wasser Erdwärmepumpe mit Erdsonden circa 1.900 kWh/a, wodurch ein Überschuss von 1.400 kWh/a produziert wird).
Durch das emissionsfreie und nahezu geräuschlose Fahren schützen die Mieter direkt Klima und Ressourcen und unterstützen eine nachhaltige, gemeinnützige Energie- und Verkehrspolitik. Sie profitieren außerdem von der ruhigen und schönen Lage der Häuser und sind dennoch mit dem E-Auto kostengünstig, nachhaltig und unabhängig mit dem pulsierenden Stadtkern Berlins verbunden.
Je Gebäude gibt es auf dem Grundstück einen Stellplatz für das Elektroauto. Außerdem ist dort Platz für ein weiteres Auto. Der Besitz eines Elektroautos (kein Hybrid) wird vom Vermieter durch eine mtl. Gutschrift in Höhe der mtl. Leasingrate eines E-Smart unterstützt.
Zusätzlich zu dieser Gutschrift erhält der Mieter alle drei Jahre einen einmaligen Zuschuss von 2000 Euro.