modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 06/2016

best architects 17

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

IT-39038 Innichen

AUSZEICHNUNG | Öffentliche Bauten

Bergmeister

Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

Pedevilla Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Feuerwehr, Polizei, Vollzug

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 07/2014
    Fertigstellung: 12/2015

Projektbeschreibung

(Entwurfsgedanken)
Das neue Feuerwehrhaus befindet sich im östlichen Hochpustertal auf 1.130m Meereshöhe.
Das langgezogene zweigeschossige Gebäude folgt dem Verlauf der vorbeiführenden Hauptstraße und bildet großzügige Freiflächen: einen Vereinsplatz auf der oberen, dem Saal zugewandten, und einen Übungs/Parkplatz auf der unteren Ebene, die an die Fahrzeughalle anbindet. Die innenliegende Außentreppe lässt das Gebäude auch zu einer Verbindung zwischen Straße und Parkplatz werden.

(Räumliches Konzept)
Auf der Dorf zugewandten Seite sind die Fahrzeughalle mit Funktions- und Nebenräumen angeordnet. An der Hauptstraße befindet sich der Saal/Schulungsraum mit Teeküche. Die Trennung der Ebenen erleichtert die räumliche Abgrenzung bei Feiern oder einer externen Nutzung des Saals.

(Materialeinsatz)
Die rote Farbgebung unterstreicht die Eigenständigkeit des neuen Gebäudes. Sämtliche Oberflächen des Gebäudes sind aus pigmentiertem Beton, wodurch der monolithische Charakter des Gebäudes verstärkt werden soll. Die Dicke der Wand bleibt erkennbar und betont die massive Erscheinung des Hauses.
Die Türen und Fenster sind aus pulverbeschichtetem Metall, die Sanitäreinrichtungen aus Edelstahl. Es wurden braun getönte Verglasungen eingesetzt, die auch vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen.
Als Kontrast zum massiven Beton wurde für den "Saal", der auch Treffpunkt für die Einwohner von Vierschach ist, Zirbenholz und heimischer Loden eingesetzt.
Eine Besonderheit dieses Projektes ist der hohe Fertigkeitsgrad des Rohbaus, d.h. es waren nur mehr wenige Ausbauarbeiten notwendig um den Bau fertigzustellen. Dass der Rohbau beinahe dem Ausbau entspricht, führt Architektur zurück zu den Ursprüngen des Bauens mit Stein.
Unregelmäßigkeiten, Maserungen machen den Charme des Materials aus. Die Außenflächen wurden hydrophobiert und etwas nachgeschliffen.

(Konstruktion)
Als Material für die Außenhülle wurde Konstruktionsleichtbeton verwendet. Durch den Zusatz von leichter Gesteinskörnung (Blähton) als künstlicher Leichtzuschlag nach DIN EN 13055 und mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung erhält der Beton hochwärmedämmende Eigenschaften, wodurch keine weiteren Dämmmaßnahmen mehr notwendig waren.
Neben der tragenden und abdichtungstechnischen Funktion übernimmt der rot eingefärbte, gefügedichte Leichtbeton als Sichtbeton auch die Aufgabe der frostsicheren Fassade. Die Anforderungen an den Beton sind: Festigkeitsklasse LC16/18, Trockenrohdichte ρ ≤ 1.250 kg/m³, Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit λR ≤ 0,4 W/mK. Der nicht brennbare Baustoff ist in die anspruchsvollste Brandklasse A1 nach DIN 4102 eingeordnet. Aus Gründen der geforderten Gebäudeenergieeffizienz ergaben sich 60 cm dicke Stahlleichtbetonwände für die Gebäudehülle. Trägerspannweiten bis zu 27,0 m wurden realisiert. Die diversen und gleichzeitig hohen Anforderungen an den Leichtbeton machten Eignungsprüfungen und eine lückenlose Qualitätskontrolle notwendig. Am Festbeton wurde die Rohdichte, Festigkeit und die Wärmeleitfähigkeit geprüft. Es ist zu erwarten, dass die Wärmeleitfähigkeit in 2-3 Jahren unter 50% des Wertes des 28 Tage alten Leichtbetons abfällt.

(Nachhaltigkeit)
Die einfache Gebäudeform und die Verwendung von wenigen Materialien schufen die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und somit nachhaltige Bauweise. Besondere Beachtung wurde auf eine robuste und einfache Bauweise gelegt. Durch die hohe Wärmespeicherkapazität des Isolationsbetons wirkt das ganze monolithische Gebäude wie ein großer Wärmespeicher und reduziert so die Energiekosten auf ein Minimum. Die Materialwahl sichert eine hohe Lebensdauer und geringe Wartungskosten.
Mittels unterschiedlicher Heizsysteme und kontrollierter Be- und Entlüftung in bestimmten Bereichen wurde auf die unterschiedliche Nutzung der Räumlichkeiten reagiert (Umkleideräume 17°C, Nebenräume 10°C, Fahrzeughalle 5°C).
Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach

Feuerwehrhaus Vierschach