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Award / Auszeichnung | 07/2016

BDA-Architekturpreis Nike 2016

Museum Luthers Sterbehaus, Erweiterung und Sanierung

DE-06295 Lutherstadt Eisleben

Nike für Atmosphäre

VON M GmbH

Architektur

Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Bauwerk wurde umfassend saniert und durch einen Neubau zu einem Museum mit Dauerausstellung und Sonderausstellungsräumen ergänzt.
Grundlage für die Sanierung des Gebäudes waren die historisch dokumentierten Umbauten von 1868 durch Friedrich August Ritter und 1894 durch Friedrich Wanderer.
Durch die Verlagerung des Haupteinganges und allen notwendigen Funktionsräumen in den Neubau war es möglich, die bestehende Bausubstanz weitestgehend zu schonen und zu erhalten.
Der an den Bestand anschliessende Neubau spricht durch seine klare Kubatur und Konstruktion eine selbstbewusste und zeitgenössische Sprache, ordnet sich dennoch durch die Materialität der Fassade und durch die Differenzierung einzelner Gebäudeteile in Dimension und Höhe dem Bestand und seiner Umgebung unter.
Im Zusammenschluss von Neu- und Altbau wurde ein signifikanter Rundgang durch die Museumsräume entwickelt, der die Besucher durch die verschiedenen Themen der Dauerausstellung „Luthers letzter Weg“ führt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eisleben hat mit dem Sterbehaus eine weitere Luther-Gedenkstätte erhalten – kulturelle Leuchttürme in ansonsten von Schrumpfung geprägter ländlicher Umgebung. Das zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörende Bauwerk wurde umfassend saniert und durch einen Neubau zu einem Museum mit Dauerausstellung und Sonderausstellungsräumen ergänzt. Grundlage für die Sanierung des Gebäudes waren die historisch dokumentierten Umbauten von 1868 durch Friedrich August Ritter und 1894 durch Friedrich Wanderer. Bei dem anschließenden Neubau orientieren sich die Architekten an Formensprache und Materialität des Luther-Geburtshauses und des vor einigen Jahren entstandenen Besucherzentrums. Eine sensible Rezeption der vorhandenen heterogenen Baustruktur und Übersetzung in eine zeitgemäße Formensprache schaffen ein selbstverständliches Miteinander von Alt und Neu, das in einer differenzierten stadträumlichen Gliederung, die sich adäquat in der innenräumlichen Struktur fortsetzt, seinen Ausdruck findet. Die Gestaltung der Räume, Licht- und Wegeführung sowie vielfältige Blickbeziehungen in den umgebenden Außenraum in Verbindung mit einer als zurückhaltend und fein zu bezeichnenden Detailsprache schaffen die Atmosphäre eines Generationen überspannenden Kontinuums. Die Wahl und insbesondere die Ausführung des gewählten Fassadenmaterials tragen ganz erheblich zur atmosphärischen Verdichtung des Gesamtensembles bei. Putzflächen, Natursteinstrukturen und Farben der historischen Gebäude sowie die in der Textur das Homogene betonende Ziegelfassade, die in den präzise eingesetzten Sichtbetonflächen eine Erweiterung der Palette stimmiger Valeurs erfährt, markieren die jeweiligen Zeitschichten und bilden doch ein Ganzes, das sich in der kontinuierlichen Annäherung wieder differenziert. Das hohe gestalterische Niveau setzt sich in den Außenräumen zwanglos und selbstverständlich fort.