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Award / Auszeichnung | 07/2016

BDA-Architekturpreis Nike 2016

Neue Ortsmitte

DE-85139 Wettstetten

Nike für Komposition

Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner

Architektur

Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur

Grad Ingenieurplanungen GmbH Büro für Baustatik und Konstruktion

Bauingenieurwesen

von Angerer Architekten und Stadtplaner GbR

sonstige Fachplanung

Scholl Schlamp Ingenieure GmbH & Co. KG

Bauingenieurwesen

IBN Bauphysik Consult

Bauphysik

Gemeinde Wettstetten

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten, Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Die Gestaltung von Zwischenräumen und die Fortschreibung stadträumlicher Strukturen bestimmen die Umgestaltung der Ortsmitte von Wettstetten.

Durch den Bau eines neuen Rathauses, eines Gemeindesaals und eines Gebäudes für die Tagespflege werden gemeinschaftliche und caritative Aspekte des Gemeindelebens an einem zentralen Ort zusammengeführt. Die drei Volumen orientieren sich an räumlichen Fluchten des Ortes und fügen sich wie selbstverständlich in den organisch gewachsen Stadtgrundriss. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz und stehen durch ihre jeweiligen Foyers in einer räumlichen und kommunikativen Beziehung. So entsteht ein Ort vielfältiger Begegnungen zwischen den Besuchern des Rathauses, der Tagespflege und des Gemeindesaals.

Die Architektur der Gebäude selbst ruft mit den Fassaden aus geschlemmten Ziegeln Assoziationen zu den regional so charakteristischen Jurahäusern wach. Sie unterstreicht die ländliche Wirkung der Gebäudegruppe und ihre lokale Verwurzelung.




Architekten: bembé dellinger
Mitarbeiter: Viktor Filimonow, Asja Boese

Fotos: Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger

Beurteilung durch das Preisgericht

Wettstetten hat eine neue Ortsmitte erhalten – durch die richtige Setzung dreier Gebäude, die alles andere als beliebig Stellung zueinander sowie zur unmittelbaren Umgebung beziehen, dadurch Korrespondenzen zum Ort entstehen lassen und gleichsam angemessene Platzräume erzeugen.

In einer angenehm unaufdringlichen – oder besser: unspektakulären Art und Weise werden die drei Neubauten aus der Typologie der Jura-Häuser der Altmühlregion entlehnt und zu einem Ensemble gefügt. Dieses Drillingsgespann birgt Ähnlichkeiten wie Unterschiede, die sich funktional und nutzungsbedingt begründen und trotz verwandtem Material- und Formenkanon unverwechselbare Feinheiten in sich bergen. Dadurch wird die Wiedererkennbarkeit in der Annäherung aus allen Himmelsrichtungen gestärkt und eine gelungene Maßstäblichkeit erlangt.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche als symbolischem Bau der geistlichen Repräsentanz behauptet sich die weltlich-bürgerliche Repräsentanz in einer Komposition kräftiger, geerdeter Hausmonolithe statt in einem architektonischen Pendant.

Die Verteilung der Funktionen von neuem Rathaus, Gemeindesaal und Räumen für Tagespflege auf drei Häuser schafft thematische Schwerpunkte, die sich räumlich-maßstäblich und architektonisch-gestalterisch widerspiegeln können. Gleichzeitig werden für die zwischenräumlichen Angebote die Nutzungen, Begegnungen und Bespielungen „provoziert“. Gasse, Garten und Platz erhalten und bewahren so ihre bauliche Berechtigung wie ureigenste Funktionen, die durch die Verquickung gemeinschaftlicher und caritativer Aspekte zu einem öffentlichen Raum geraten, der sich nicht durch kommerzielle Reize stärken muss.

In dieser Neudefinition des Ortes liegt eine besondere Kraft, die zeitliche Dauer und Beständigkeit erwarten lässt: Der Ort erfindet seine Gegenwart; er findet seine Gegenwart. Die Neue Ortsmitte Wettstetten zeichnet sich durch ein tiefes Selbstverständnis aus, das im Schöpfen aus dem Geist des Ortes und dessen kreativer Interpretation beispielgebend für viele Ortschaften sein kann.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Detail Oberlicht

Detail Oberlicht