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Award / Auszeichnung | 07/2016

Beispielhaftes Bauen: Landkreis Ravensburg 2016

Museum Humpis-Quartier Ravensburg

DE-88212 Ravensburg, Marktstr. 45

Auszeichnung

SPACE4

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2003
    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Mit dem Humpis-Quartier hat sich in Ravensburg ein eindrucksvolles spätmittelalterliches Bau-Ensemble von außerordentlicher Geschlossenheit erhalten. In den sieben, sich um einen Innenhof gruppierenden Gebäuden, residierte über lange Zeit die Patrizierfamilie Humpis, Hauptteilhaber der Ravensburger Handelsgesellschaft. Der Baubestand reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Innerhalb von sechs bis acht Jahren sollte das Ensemble zum Museum Humpis-Quartier umgestaltet werden, einem Haus, das die (reichs-) städtische Geschichte und Kultur Ravensburgs besonders authentisch präsentiert.

Das einzigartige Kulturdenkmal Humpis-Quartier ist wertvollstes Exponat des geplanten Museums. Seine auratische Wirkung und der leicht morbide Charme sind herausragende Qualitäten. Um diese nicht unnötig einzuschränken, wird auf eine »glatte«, aufwändige Sanierung verzichtet. Die angestrebte architektonische Sprache soll dem historischen Bestand Raum lassen und dessen Wirkung verstärken.

Durch klare, reduzierte Gestaltung und minimierte Konstruktionen entstehen deutliche Trennungen zwischen Neu und Alt. Anschlüsse und notwendige Eingriffe in die historische Substanz wurden minimiert, zeigen eine respektvolle Distanz und bleiben klar wahrzunehmen. Ehemalige Funktionen und Nutzungen des Quartiers bleiben so weiterhin zu erkennen und auf einem Parcours durch das Quartier erlebbar.

Die historisch wertvolle und räumlich schwierige Struktur des Humpis-Quartiers erfordert eine neue strukturelle und architektonische Gliederung, um die verschiedenen Gebäude des Museums sinnvoll miteinander zu verbinden und erfahrbar zu machen.

Der Neubau zwischen Marktstraße 45 und Rossbachstraße 18 komplettiert das frühere Gefüge aus Vorderhaus, Zwischenbau und Hinterhaus wieder und wird gleichzeitig den neuen Nutzungsanforderungen gerecht. Kern des Neubaus bildet das neue Treppenhaus. Dieses als Splittlevel geplante Treppenhaus gestattet die Anbindung an die unterschiedlichen Höhen der beiden Altbauten.

Der Innenhof wird als teilweise öffentliche Fläche eine zentrale Rolle für das Museum und das gesamte Quartier übernehmen. Eine gläserne Überdachung des Innenhofes eröffnet ein ganz neues Nutzungs- und Wegeführungskonzept. Das Tragwerk besteht aus zwei übereinander angeordneten Tragwerksebenen. Das gesamte, durch die primäre Tragstruktur gebildete Dach, wird durch vier Pendelstützen getragen.