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Award / Auszeichnung | 02/2007

Deutscher Landschaftsarchitekturpreis 2007

Campus Nord

Campus Nord

Projekt Ewald - Zukunft Emscherbruch

Würdigung

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Projekt Ewald – Zukunft Emscherbruch

Schlaglichter auf Ewald: Sommer 1999 Stilllegungsbeschluss des Bergwerkes Ewald 1/2/7, Sommer 2000 Schliessung der Zechentore für 4000 Bergleute, 2002 Internationale Entwurfswerkstatt zum Projekt Ewald, 2004 Beschluss des Bebauungsplanes, 2005 Erste Neuansiedlungen auf der Grundlage des Masterplanes, 2006 Fertigstellung der Ewaldpromenade und des Blauen Bandes, 2007 Auszeich-nung des Zukunftsstandortes Ewald von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ zu einem der „365 Orte der Ideen“.

Das Projekt Ewald schreibt konsequent die mit der IBA EmscherPark begonnene Qualifizierungsstrategie für den Emscherraum fort. Dabei standen und stehen neben den städtebaulich / landschaftsar-chitektonischen Planungen drei Aspekte im Vordergrund:

1.Verfahrensqualität
2.Prozessqualität
3.Kommunikationsqualität

Mit der Internationalen Entwurfswerkstatt und der Bearbeitung der Projektaufgabe durch interdisziplinär besetzte Teams wurde der Grundstein für die Qualifizierung des ehemaligen Bergwerkes gelegt. Im Wettbewerb der Ideen wurde das Konzept der ´Landschichten´ von Zucchi/Halfmann/Köster ausgewählt, das das ehemalige Nutzungskonzept der Zeche in ein Ordnungssystem für die Zukunft über-setzt. Dabei spielt das Zusammenwirken von historisch prägender Altsubstanz und neuer Landschaftsarchitektur eine herausragende Rolle.

Über das Werkstattverfahren hinaus wurde mit der Einrichtung eines Projektbüros, in dem Stadt und Grundeigentümer gemeinsam über die weitere Projektentwicklung entscheiden, ein wichtiger Schritt zu Qualifizierung des Projektes im weiteren Prozess getan. Insofern ist das Projekt auch ein gutes Beispiel für die These, dass nur mit einem ´guten Bauherrn´ sich herausragende Projekte realisieren lassen.

Drittens haben die Erfahrungen der IBA EmscherPark gezeigt, dass eine ´Bespielung´ des Raums schon während der Planungs- und Bauphase einen wesentlichen Beitrag zur Qualifizierung des Projektes beitragen können. Das Projekt Ewald war über die Jahre der Planung und des Baus hinweg Standort für die ´extraschicht´. Diese besondere Form der Standortpräsentation hat auf der einen Seite das Projekt und den Ort frühzeitig in die Öffentlichkeit hineingetragen. Zum anderen ist die ´extraschicht´ zu einer wertvollen Ergänzung des Standortmarketings geworden.

Rein landschaftsarchitektonisch betrachtet, steht vor allem der Umgang mit dem Oberflächenwasser im Vordergrund. Die starke Bodenbelastung des Standortes hat eine dezentrale Versickerung des Oberflächenwassers unmöglich gemacht. Die gestalterische Umsetzung der dezentralen Regenwasserrückhaltung führte zur besonderen Ausprägung der Ewaldpromenade. Das ´Blaue Band´ wurde durch ein frühzeitiges Eingreifen in das Bodenmanagement der Sanierung zum Rückgrat der Oberflächenentwässerung entwickelt. In einem kaskadierten Wasserband wird das Oberflächenwasser aus dem gesamten Gebiet gesammelt, zurückgehalten und geregelt in die natürliche Vorflut abgeleitet. Ein zwischengeschaltetes Regenrückhaltebecken wurde zum Ewaldsee ausformuliert, der die Schnittstelle zur südlich angrenzenden Halde Hoppenbruch prägt und im Sommer zur neuen Badegelegenheit geworden ist. Das ´Blaue Band´ begleitet auf 900 m die Ewaldpromenade, die als Teil des Land-schaftsparks Emscherbruch die Anbindung des Standortes an den überregional bedeutsamen Landschaftsraum übernimmt.

Das Projekt ist in der Zusammenschau dieser Aspekte ein gutes Beispiel für die Nachhaltigkeit und das Weiterleben der Ideen der IBA EmscherPark. Die Region gestaltet sich selbst weiter. Die Zukunft des Emscherbruchs hat begonnen.

Detail Stufenanlage

Detail Stufenanlage

Wasserachse

Wasserachse

Detail Wasserkaskade

Detail Wasserkaskade

Campus Nord

Campus Nord

Rahmenplan Ewald, Herten

Rahmenplan Ewald, Herten