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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2016

JACOBS HOF

Perspektive Obernstraße

Perspektive Obernstraße

1. Preis / nach Überarbeitung

Felgendreher Olfs Köchling

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Abweichend von der Aufgabenstellung schließt der Entwurf die Fuge an der Obernstraße. Über ein Tor wird subtil in eine Passage zur Waage übergeleitet, allerdings wird dadurch auf eine Sichtbeziehung zur historischen Stadtwaage verzichtet.
Der Beitrag fügt sich mit seiner Höhenentwicklung und Gebäudegliederung überzeugend in die Bebauung der Obernstraße ein. Die niedrigen Fenster im EG verleihen dem Handel nicht die gewünschte Adresse. Das Abschwenken der Obergeschosse gibt der Fassade eine gewisse Leichtigkeit und leitet in Richtung Stadtwaage über. Durch die bauliche Verschwenkung des Anbaus im Bereich der Waage wird der Jacobs Hof überzeugend als ruhiger Platz gefasst mit einer hohen Identität des Jacobshauses. Der hohe Torbogen bietet eine einladende Geste und knüpft an historische Vorbilder an, leider ermöglicht die Passage kaum Einblicke in das Innere der Läden. Die Fassade zum Platz hat mit dem Rhythmus der Fenster und den Rücksprüngen eine elegante Anmutung.
Überzeugend ist auch die Ausgestaltung der Loggien für die Wohnnutzung in den Dachgeschossen. Die gewünschte Materialität mit Backstein fügt sich sowohl in die Obernstraße als auch zum Jacobs Hof gut ein. Positiv ist das vorgeschlagene Nutzungskonzept, insbesondere, dass im Jacobs Stammhaus ein Café vorgesehen ist. Allerdings wird nicht, wie erwartet, die Hauptnutzung des EG zum Jacobs Hof weiter entwickelt.
Aufgrund der geringen Absenkung des Hofes entsteht ein guter Zugang zur Stadtwaage. Die neue Lage des Aufzugs im Gebäude der Stadtwaage überzeugt, der historische Aufzug fehlt in der Darstellung. Zu prüfen ist, ob die aus Gründen der Symmetrie eingebrachte gedoppelte Wand gegenüber dem neuen Aufzug sein muss.
Insgesamt handelt es sich um einen sehr eigenständigen Beitrag zur Interpretation des Ortes. Eine Umsetzung bedarf aber der Zustimmung der westlichen Nachbarn, sowie auch der baulichen Mitwirkung der östlichen Nachbarn, damit die räumliche Platzsituation entstehen kann. Essentiell notwendig ist die Überarbeitung des Entwurfs im Hinblick auf den Einzelhandel im Erdgeschoss und eine Transparenz der Passage.

----------------------------------------- Nach Überarbeitung ----------------------------------------
Die Arbeit muss als neuer Entwurf gewertet werden. Die Überbauung der Großen Waagestraße wurde zurückgenommen. Die Große Waagestraße ist nun wieder ein offener Straßenraum mit Freitreppe. Der gesamte Baukörper unterscheidet sich vom Ursprungsentwurf. Die Skulptur des Gebäudes mit seinen Staffelungen konnte weiterentwickelt werden und ist jetzt stimmig. Die Bögen in den Untergeschossen greifen eine typische Situation im Bereich des Marktes auf, prägenden Geschäftsbereich und werden als öffentliche Geste verstanden. Sie vermitteln zu den kleineren Fensterformaten der Ober- geschosse. Die jetzt versetzte Bänderung der Fenster in den Obergeschossen produziert Spannung und zeichnet den Entwurf aus. Die Forderung nach Sichtbarmachung der Stadtwaage von der Obernstraße wird nicht erfüllt. Der großzügige Übergang vom EG der Obernstraße zum Jacobshof über eine breite Treppenanlage im Innenraum schafft allerdings einen freien Blick auf die Waage und ein großartiges Raumerlebnis, bedingt aber einen zu hohen Verlust an Ladenfläche. Um die Ladenfläche auf einem vertretbaren Maß zu halten, wird ein überhöhtes Untergeschoss im Bereich der Obernstraße vorgeschlagen, welches nur über ein lange Treppe erreichbar ist. Dies wird als nicht praxisgerecht angesehen. Die einzelnen Obergeschosse weisen sehr große, fast klassische Höhen auf; hinter einer überhöhten Attika wird Raum für die benötigte Haustechnik geschaffen. Die Fensteraufteilung und Rasterung ist neu Die niedrige Gebäudehöhe als Gegenüber zur Stadtwaage wird begrüßt, die Bögen werfen hier
aufgrund aufgrund ihrer Höhe aber Fragen auf. Die Anbindung an das Haus 16 wird nicht beantwortet. Neben der Tatsache, dass die Ladenflächen ungenügend sind, ist die fehlende Flexiblität bei der Aufteilbarkeit der Einzelhandelsflächen zu kritisieren. Auch das Thema „Branding“ und der geforderten Unterbringung des Jacobs Heritage Shops wäre noch zu bearbeiten.
Perspektive Jacobs Hof

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