Award / Auszeichnung | 09/2016
DGNB Preis "Nachhaltiges Bauen" 2016
©Stefan Müller-Naumann
Schmuttertal Gymnasium
DE-86420 Diedorf, Schmetterlingsplatz 1
Sieger
Bauherren
Florian Nagler Architekten GmbH
Architektur
Müller-BBM Building Solutions GmbH
Akustikplanung, Bauphysik
Tragwerksplanung
ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB
Landschaftsarchitektur
TGA-Fachplanung
TGA-Fachplanung
Brandschutzplanung
Energieplanung
Lichtplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Schulen
-
Projektgröße:
16.046m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 09/2013
Fertigstellung: 09/2015
Projektbeschreibung
Lernlandschaften bilden das didaktische Grundgerüst, in dem die Jugendlichen das Lernen selbst erlernen. Damit erwerben sie Methoden, sich Wissen anzueignen und aktiv am Unterricht teilzunehmen. Die Teilhabe begann schon bei der Planung: In einem partizipativen Prozess haben die Lernenden und Lehrenden die Gestalt ihrer Schule mitbestimmt.
Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, stehen Architektur und Technik im Einklang: Die Grundlage dafür bildet die integrale Planung, die räumliche, statische und technische Aspekte unter ein Dach bringt. Wie diese Faktoren am Gymnasium zusammenspielen, untersucht die Deutsche Bundesstiftung Umwelt als Forschungsprojekt – damit das Modell „Diedorf“ auch für andere Schulen nutzbar gemacht werden kann.
Beurteilung durch das Preisgericht
Neben einer hochwertigen Architektur ist die Anpassungsfähigkeit des Gymnasiums ein wesentliches Kriterium für eine langfristige Nutzung. Der Holzbau nutzt eine durchgehende digitale Datenkette von der Planung über die Fertigung bis zur Montage vor Ort. Diese Entwurfs- und Herstellungsmethode bietet eine effiziente und rationale Fertigung mit sehr kurzer Bauzeit und kann beispielgebend für andere Bauprojekte werden. Durch die Holzkonstruktion kommt ein nachwachsender Baustoff zum Einsatz, der nur wenig graue Energie benötigt und eine gute CO2-Bilanz ermöglicht.
Die Holz-Beton-Verbunddecke bringt thermische Masse ins Gebäude und dämpft dadurch die Schwankungen im Tages und Jahrestemperaturverlauf. Das großzügig dimensionierte Tragwerk aus Holz bildet eine optimale Struktur für neue Formen der Wissensvermittlung. Der Einsatz hocheffizienter Haustechniksysteme und einer Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 440 kWp ermöglicht die Erzeugung von mehr Energie als verbraucht wird.
Doch der Modellcharakter des Gymnasiums basiert nicht nur auf seiner hervorragenden energetischen „Performance“ sondern hauptsächlich darin, dass es gelungen ist, eine spannende Lernlandschaft mit einer vorbildhaft neuen Entwurfs- und Herstellungsmethodik zu gestalten. Modulbauweise und Vorfertigung sind beliebte Schlagworte in der Debatte um eine kostengünstige Systembauweise für die großen Bauaufgaben unserer Zeit: Wohnungsbau und Bildungsbauten. Mit dem Schmuttertal-Gymnasium wird vorbildhaft aufgezeigt, dass diese Herstellungsmethodik nicht zu einem bloßen Funktionsbau führen muss, sondern gute, spannende und flexible Raumkonfigurationen ermöglicht.
©Stefan Müller-Naumann
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