Kärntner Landesbaupreis 2012

Das Projekt entstand aus einem geladenen Gutachterverfahren zweier gemeinnütziger Bauträger im Jahr 2007. Auf einer wunderschönen Hanglage bei Feldkirchen wurden in drei Bauphasen sechs Gebäude mit jeweils 19 Wohneinheiten errichtet.

Das Ensemble fügt sich gut in die Umgebung ein. Die einzelnen, freistehend um einen zentralen Grünraum angeordneten Baukörper nehmen in Ihrer Maßstäblichkeit Bezug auf die bestehende Bebauungsstruktur und passen sich der besonderen Topographie des Ortes an. Sie sind durch Sichtbezüge miteinander verbunden, bewahren mit einheitlicher Nord-Süd-Ausrichtung aber die Durchlässigkeit des Geländes und die Fernsicht ins Bergpanorama.

Jeder Baukörper besteht aus zwei parallelen, der Länge nach leicht zueinander verschobenen Riegeln. Der verglaste Zwischenraum bildet eine helle und großzügige Erschließungszone mit ebenerdigem Eingang und Stiegenhaus. Diese Gliederung lässt die kompakte Kubatur leicht und schlank erscheinen und schafft gleichzeitig eine optimale natürliche Belichtung über die gesamte Gebäudelänge.
Die Schmalseiten der Gebäude sind im Norden jeweils angeschrägt und relativ geschlossen, was der Schauseite der Anlage eine ruhige Gesamtwirkung verleiht. Südseitig öffnen sich die Gebäude auf allen Ebenen über Balkone zur Sonne und zur reien Aussicht ins Grüne.

Die Wohngebäude bestehen jeweils aus Erdgeschoss und zwei Obergeschossen. Kinderwagen- und Fahrradabstellräume sind leicht zugänglich im Erdgeschoss angeordnet. Die großzügigen Erschließungsbereiche fördern die nachbarschaftliche Kommunikation. Sichtbezüge zwischen den Gebäuden unterstützen den sozialen Zusammenhalt und das Sicherheitsgefühl. Gleichzeitig ist das gesamte Ensemble sehr großzügig angelegt und bietet auch im Freiraum ausreichend Privatsphäre und Fernsicht in die Umgebung.
Jede der Wohnungen mit 64 bis 95 m² hat einen großzügigen Außenbereich als Garten, Loggia, Terrasse oder Balkon. Fließende Übergänge leiten von den privaten Gärten zum öffentlichen Park über.

Der zentrale Grünraum ist Treffpunkt, Kommunikationsraum, Spielplatz für Kinder und Verbindung zum Körausgraben. Der "Wohnpark" wird für die Bewohner zum identitätsbildenden Bezugsraum. Eine Wegachse für Fußgänger quert in Ost-West-Richtung, öffnet den Freiraum damit auch für externe Besucher und schafft die Verbindung zum natürlich gewachsenen Ortskern. Direkt angrenzend beginnt die freie Natur mit Wald und Wiesen.

Die Konstruktion in Stahlbeton-Massivbauweise mit außenliegender Wärmedämmung ist mit einer Kombination aus Putzfassade und Metallverkleidung versehen, ergänzt durch isolierverglaste Kunsttstoff-Fenster. Die Energie wird über Solarkollektoren am Dach erzeugt, außerdem besteht eine Anbindung an die Fernwärmeleitung. Das Parkdeck ist intensiv begrünt.

Das Projekt ist mit seiner Hanglage und Fernsicht frei und großzügig in die Landschaft eingebettet, gleichzeitig ist das Ortszentrum von Feldkirchen und die täglich genutzte Infrastruktur mit Kindergarten, Schule und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar. Zusätzlich ist eine gute allgemeine Verkehrsanbindung gegeben.