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Award / Auszeichnung | 09/2016

Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2016

Natur- und Kulturpanorama Gacher Blick . Fließ / Tirol

AT-6521 Fließ, Gacher Blick 100

Lobende Erwähnung

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Architektur

GM013 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum, Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Natur- und Kulturpanorama Gacher Blick
„Gach“ bedeutet so viel wie „plötzlich“. Im Tiroler Oberland wird er auch für „schnell“ oder „steil“ verwendet. Der Gache Blick öffnet den Blick bis an die Grenzen Nordtirols. Das Gelände fällt hier 800m steil ins Inntal ab.
Das neue Natur- und Kulturpanorama Gacher Blick ist ein Bindeglied von Geschichte, Kultur und Natur. Der Gache Blick, am nördlichen Ausläufer des Engadiner Fensters wurde von enormen Kräften und in geologischen Zeitdimensionen geschaffen. Am Piller Sattel, in der Naturparkgemeinde Fließ haben Menschen bereits vor Jahrtausenden innegehalten und den faszinierenden Blick ins Obere Inntal bestaunt. So wie heute kamen diese Menschen aus der Region oder waren Reisende auf ihrem beschwerlichen Weg über die Alpen. Die Herkunft der zahlreichen Fundstücke, die in dieser Region gefunden wurden, spricht dazu eine eindeutige Sprache.
Gezielte Maßnahmen der Renaturierung ermöglichen ein sanftes Ankommen. Speziell der südliche Aussichtsbereich des Naturparkhauses wurde beruhigt, das neue Bepflanzungskonzept zoniert den Parkplatz neu, dem Konzept entsprechend als Lichtungen mit gezielter Bepflanzung (Bewaldung). Der hintere Parkbereich wird durch die Bepflanzung abgeschottet, neue Parkinseln werden in den anliegenden Wald eingebettet. Der vordere Hauptbereich wird als großzügige notwenige Umkehrschleife für Busse ausgebildet und ermöglicht so die Räumung im Winter. Die entstehende Grüninsel in der Mitte schottet die Autoabstellplätze zur Straße hin ab, allgemein wird die Wahrnehmung der Autos durch die Bepflanzung entschärft.
Der atmosphärische, räumlich differenzierte barrierefreie Steig mit drei Haltepunkten / Podesten ist als räumlich differenzierte Abfolge durch bewusst gesetzte Bepflanzung inszeniert. Der volle Umfang der Ein-, Durch, Rück- und Ausblicke in Natur und Kultur wird über die Jahre und dem Wachstum der Baum- und Sträuchergruppen erfahrbar werden. Der 200 m lange und 1.5m breite Weg ist in schlichten Betonelementen ausgeführt und hangseitig mit einem Handlauf versehen. Der letzte Abschnitt ist als Brücke ausformuliert, welche mit Corteenstahl-Flanken eingefasst ist. Diese steigen auf die Höhe des anschließenden Fachwerkes an und verstärken in der Verengung den Weg zur Plattform hin. Das in seiner Höhe nach vorne abfallende Fachwerk sitzt auf Betonwänden auf, welche den darunter liegenden brüchigen Felsen zusammenhalten. Boden und Geländer der Aussichtsplattform sind in Gitterroste aufgelöst. Ganz vorne gibt das Panorama freie Sicht auf bedeutende Stätten der Tiroler Freiheitsgeschichte und gleichzeitig auf eine geologische Besonderheit, das Engadiner Fenster.