Auszeichnung guter Bauten 2006 BDA Düsseldorf

Für das Grundstück der Bayerischen Hausbau wurde 2001 ein Gutachterwettbewerb durchgeführt, den das Architekturbüro ASTOC Architects & Planners gewann. Der Planungsprozeß war gekennzeichnet durch ein diskursives Verfahren, unter Beteiligung von Investor, Architekt, Planungsamt und einer Bürgerinitiative nachbarschaftlicher Interessen.

Das Areal liegt zwischen Orsoyer und Kaiserswerther Straße, im Übergang gegensätzlicher Wohnbebauung: Die Orsoyer Straße ist geprägt durch zweigeschossige, städtische Reihenhäuser der 30er Jahre mit erhöhtem Erdgeschoss, steilen Satteldächern, hochwertigen Putzfassaden und Sand- oder Bruchsteinsockeln. Im Gegensatz dazu präsentiert sich die viergeschossige Bebauung der Kaiserswerther Straße als typischer Wohnungsbau der späten 50er Jahre: Geschosswohnungsbau in Zeilen mit Putzfassaden und flachen Satteldächern.

An diesem Ort sind nun großzügige Wohnungen und Büros in Form von Stadtvillen entstanden. Die Neubebauung ist ein urbanes Gebäude-Ensemble mit hochwertigen Geschoßwohnungen, die durch die Innenstadt- und Rheinnähe und den Freiflächenbezug eine Alternative zum Einfamilienhaus in den Umlandgemeinden darstellen.

Die Gebäude sind Mittler in der heterogenen Umgebung. Die Baumasse wurde hierzu in Einzelhäuser aufgelöst, die sich in Höhe und Volumen an den jeweiligen Nachbarn orientieren. Die Konstellation des Ensembles generiert auf dem Grat zwischen städtischer Dichte und Privatspäre differenzierte Wohnsituationen.

Die Freiflächen prägen die Gebäude entscheidend, Freisitze mit Terrassengärten, dezidiert gesetzte Balkone, nach oben geöffnete Loggien und großzügige Dachgärten ermöglichen individuelles Wohnen. Der Ensemble-Gedanke wird durch die zurückhaltende und einheitliche Farb- und Materialwahl verstärkt.