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Award / Auszeichnung | 11/2016

BDA Hamburg Architektur Preis 2016

Schumacher meets KBNK - Verknüpfung von Bestand und Neubau

Schumacher meets KBNK - Verknüpfung von Bestand und Neubau

Bürgerhaus in Barmbek

DE-22307 Hamburg, Lorichsstr. 28a

ein 3. Preis

KBNK Architekten GmbH

Architektur

IBP - Ingenieurgesellschaft für Brandschutzplanung mbH

Brandschutzplanung

Landschafts.Architektur Birgit Hammer

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    570m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Neu-/Anbau des Bürgerhauses in Barmbek


Das Bürgerhaus in Barmbek setzt schon heute mit dem denkmalgeschützten Gebäude von Fritz Schumacher einen wichtigen städtebaulichen und sozialen Akzent für den Stadtteil. Dem Entwurf für die Erweiterung des Bürgerhauses liegt daher ein wesentlicher Gedanke zugrunde: Respekt vor dem bestehenden Bürgerhaus, Respekt vor dem Entwurf Schumachers.

Die Erweiterung basiert folgerichtig auf dem Entwurfsansatz Schumachers, nämlich den Neubau in unterschiedlich proportionierte Baukörper zu gliedern, die der darin vorgesehenen Funktion folgen.
Das Foyer wird weit zurückliegend angeordnet und an das historische Gebäude angeschlossen. Ein als Terrasse nutzbarer Eingangshof wird als Zone zwischen Alt- und Neubau angeordnet, sodass der neue Saal zwar freigestellt wird, sich gegenüber dem Bestand aber weiterhin zurückhält. Dabei wird die Hierarchie von Alt und Neu nie infrage gestellt, zusammen mit den Freiflächen entsteht ein ausgewogenes Ensemble von hoher räumlicher Qualität.

Die Terrassierung der Freiflächen bietet unabhängig voneinander nutzbare Bereiche, die in ihrer Größe auf die Nutzung als öffentliche (Eingangsterrasse) oder halböffentliche (Saalterrasse) Fläche reagieren.

Zum Respekt des denkmalgeschützten Gebäudes gehört neben der städtebaulichen Anordnung auch eine Zurückhaltung bei Eingriffen in den Bestand. Gegenüber der heutigen Situation wird lediglich die Küche in den Bereich des ehemaligen Waschraums verlegt, sodass die ursprünglichen Raumproportionen wieder erlebbar werden.

Eine zurückhaltende Fassadengestaltung mit Klinker als Hauptmaterial in Anlehnung an den Bestand prägt den Neubau. Entwurfsmotive des Bestands wie Stahlbetonstützen und Gesimse wurden neu interpretiert und finden in der klaren und sachlichen Fassade ihren Ausdruck. Durch die geschosshoch verglaste Fassade nach Westen wird eine eigenständige Gestaltung erreicht, die als Ergänzung der Schumacherschen Architektur verstanden wird. Auf diese Weise erhält das neue Bürgerhaus Barmbek mit der Erweiterung eine neue Identität, die gleichzeitig die charakteristischen Bestandteile des Stadtbildes bewahrt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Gerade weil die Hürde eines Erweiterungsbaus an ein denkmalgeschütztes Gebäude von Fritz Schumacher in einem wunderbar gewachsenen Stadtquartier in Barmbek als sehr hoch erscheint, überzeugt das Projekt durch seine handwerklich souveräne und gestalterisch zeitgemäße Interpretation des Weiterbauens im Bestand. Städtebaulich schafft der Erweiterungsbau einen gelungenen Abschluss des Straßenraums am Übergang zu einem Grünzug, eine eindeutige Adressierung für das öffentliche Gebäude und die notwendige Offenheit eines Hauses der Bürger. Die Hierarchisierung von Alt und Neu ist bis ins Detail klar gegliedert, die Funktionen sind auf knappem Raum geschickt angeordnet, und die Plastizität der Gebäudeteile unterstreicht klar ablesbar die Inhalte. In der Summe ist mit dem Schumacherʼschen Denkmal und diesem neuen Erweiterungsbau ein stadträumliches Gefüge entstanden, welches höchst selbstverständlich und dennoch sehr kraftvoll seine Wirkung entfaltet.
An-/Neubau, Westfassade

An-/Neubau, Westfassade

Südfassade

Südfassade

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Infobox / Ticketoffice

Infobox / Ticketoffice

Veranstaltungssaal

Veranstaltungssaal