ZV Bauherrenpreis 2016

Die Qualität einer sozialen Gemeinschaft zeigt sich nicht zuletzt an den Angeboten und Hilfestellungen, die sie jenen Mitgliedern bietet, für die die Herrschaftsnormen der Gesellschaft im Alltag nicht mehr zu bewältigen sind. Wenn viele, ehemals feste Ankerpunkte des Lebens ins Wanken geraten, kommt dem Wohnen eine umso bedeutendere Rolle zu.
Mit dem Wohnheim „neunerhaus“ in der Hagenmüllergasse wird versucht, ausgehend von einem innovativen Betreuungskonzept, eine bauliche Antwort auf diese Herausforderung zu finden. Neben 73 Wohneinheiten, von denen jede für sich einzigartig ist, gibt es dort eine Vielzahl verschiedener, großzügiger Bereiche für Begegnung und Kommunikation sowie Stützpunkte für soziale Betreuung und gesundheitliche Versorgung.
Das Gebäudekonzept beruht auf drei grundlegenden Bausteinen: Zum einen eine offene, weitgehend natürlich belichtete Kommunikationszone, die das gesamte Gebäude durchzieht, weiters eine Vielzahl verschiedener Wohnungstypen mit optimierten Sanitäreinheiten und schließlich eine weitgehend standardisierte, modulare Möbelgrundausstattung. Die funktionale Gliederung folgt der Abfolge von öffentlichen Bereichen im Erdgeschoß (Arzt‐ und Bürobereich) und Untergeschoß (belichtete Gemeinschaftsräume und Lager) zu den privaten Wohnbereichen mit Gemeinschaftszonen in den Obergeschoßen.