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Offener Wettbewerb | 10/2016

Neubau MCI Management Center

Rendering: pixlab

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Anerkennung

Preisgeld: 37.000 EUR

hohensinn architektur

Architektur

Erläuterungstext

Architekturwettbewerb Neubau MCI Innsbruck

Kompakter Baukörper und Vorplatz
Der Neubau des MCI wird als kompaktes Volumen so auf dem Bauplatz situiert, dass sich zwischen dem Gebäudekomplex der SOWI im Süden und dem neuen MCI ein neuer Platz aufspannt, der die zukünftige Entflechtung der Bewegungsströme ermöglicht und gleichzeitig einen großzügigen Vorplatz im Süden zum neuen Universitätsgebäude öffnet. Der Neubau wird als Solitär auf eine Platte gestellt, die in einer zum Großteil versenkten Ebene das neue Busterminal beinhaltet. Das neue Sportzentrum wird als langgestreckte Struktur als städtebaulicher Abschluss im Norden des Ost-West-orientierten Sportplatzes angeordnet und vervollständigt als Rahmen die städtebauliche Figur.

Urbaner Platz | Städtische Querverbindung
Der neue Vorplatz entwickelt sich als dreidimensionaler urbaner Raum auf 2 Ebenen. Mit der teilweisen treppenartigen Absenkung des Platzes wird einerseits ein attraktiver öffentlicher Zugang für das Busterminal möglich gemacht und andererseits eine urbane Querverbindung von der Kaiserjägerstraße zum öffentlichen Hofgarten eröffnet. Brücken überspannen diesen Einschnitt so, dass wichtige Bewegungsachsen zu den Anknüpfungspunkten der umliegenden Universitätsgebäude und dem Stadtraum sich in zweiter Ebene über den Platz legen. Somit wird eine optimale Entflechtung der beiden Bewegungsströme (Städtische Querverbindung-Busterminal und SOWI-MCI) erreicht.
Dieser Platz wird als bepflanzte Treppenskulptur zu einem urbanen Kommunikations- und Begegnungsraum, Treffpunkt und attraktiver Vorplatz im Süden des MCI (sonniger Platz!).

Studieren und Arbeiten im Grünen | Green Hypercube
Grundgedanke des Gebäudekonzeptes ist es Grünraum, Pflanzen und natürliche Komponenten in das neue Gebäude zu integrieren. Pflanzen helfen bei der Regulierung des Raumklimas, produzieren Sauerstoff, filtern CO2, verdunsten Wasser über die Blattoberfläche und kühlen über den Effekt der Evapotranspiration auf natürliche Weise die Umgebungsluft. Durch die direkte Integration von intensiv bepflanztem Grünraum in die Lern- und Arbeitsumgebung werden vielfältige und unterschiedlichste Raumerlebnisse für StudentInnen, Lehr- und Forschungspersonal angeboten.

Aktive Klima & Landschaftschoreographie
In die Innenraumlandschaft des zukünftigen Forschungsgebäudes werden zwei wesentliche Klimaräume implementiert, die sich entsprechend der Ausrichtung des Gebäudes natürlich in das Klima des Gebäudes einfügen und es intelligent – gesund und nachhaltig - moderieren.
Dem architektonischen Konzept der „Maschine“ folgend nisten sich immergrüne Landschafts- und Experimentierräume, Wellnessräume zur Verbesserung der Luftqualität in den streng geometrischen Baukörper ein. – Unter dem Konzept ‚Immer.Grün’ werden ausgewählte Ökosysteme implementiert, welche sich intelligent an der Außenwelt des Gebäudes orientieren und das Klima zwischen Innen und Außen moderieren.
Das vorliegende Konzept sieht vor Ökosysteme als aktiven Bestandteil in das Universitätsgebäude zu integrieren und zur Kühlung und Heizung nutzbar zu machen. In diesem Sinne wird die Beziehung zwischen Mensch und Natur im Innenraum erlebbar gemacht.
> aktive Landschafts-, und Klimachoreographie
> Sensorgesteuerte Systeme adaptieren sich je nach Außentemperatur, Luftfeuchte, Automatische Bewässerung
> Klimakapseln – Fenster mit Lüftungsklappen nach Außen

Grün im Innenraum bzw. in der Interaktion mit Menschen am Arbeitsplatz kann nachhaltig zur Verbesserung für sowohl Gesundheit der Mitarbeiter als auch den Arbeits- und Lernerfolg unterstützen! Gemäß einer Vielzahl von Studien gehen wir davon aus, dass die Integration von Grün in zukunftsfähige Gebäude die Basis bildet. Insbesondere an Arbeitsplätzen ist der direkte Kontakt zu Grün zunehmend gefordert, da grüne Arbeitsumgebungen sich positiv auf Gesundheit und Motivation der Arbeitnehmer auswirken. Die Integration der „gründen Klimalandschaften“ am Arbeitsplatz kann die Produktivität um 15% erhöhen und psychische Erkrankungen, sowie kurzzeitige Krankheitsausfälle der Arbeitnehmer, um 40% reduzieren.


Äußere Gestaltung | intelligente Klimafassade
An der Fassade des Gebäudes wird eine ca. 4m tiefe Grünraumzone definiert, die als öffenbare Doppelfassade die neuen vorgelagerten Grünräume aufnehmen wird. In diese Grünraumzone werden Volumen wie z.B. der Hörsäle eingeschoben, teilweise treten die Volumen weiter zurück etc. Damit entsteht ein dreidimensionales Geflecht von Grünräumen, die den dahinterliegenden Innenraum bereichern, zugleich an der Fassade als Gestaltungselement in Erscheinung treten und das Gebäude nach Außen prägen sollen. Das Gebäude tritt zur Stadt als „dreidimensional begrünter Hypercube“ in Erscheinung. Gleichzeitig wirkt die begrünte Doppelfassade als Klimaaktiver Pufferraum, der je nach Jahreszeit geöffnet oder geschlossen wird und hilft, den Klima- und Energiehaushalt des Gebäudes aktiv zu unterstützen. Durch die Öffenbarkeit und die die lebende Bepflanzung dieser Fassade, wird ein lebendiges sich ständig veränderndes, auf die Umweltbedingungen reagierendes Erscheinungsbild entstehen.

Konzept der Grünräume
01 – Außenraum Ankommen in Innsbruck
Der Eingangsbereich des neuen Universitätszentrum und Busbahnhofes wird zum neuen Verkehrsknotenpunkt - vom Ankommen zum Austauschen, Verweilen und Weiterfahren.
Für Ankommende des Busterminal steht daher das Erleben der orts-typischen Landschaft im Vordergrund. Da der Vorplatz nach Süden auch hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, wird bewusst mit technischer Unterstützung eine natürliche Kühlung der Umgebungstemperatur bei Hitzetagen durch Hochdrucknebel vorgesehen. Die Choreographie des Außenraumes wird mit Sensoren je nach Wetter gesteuert und angepasst. Ziel ist es einen natürlichen Außenraumkomfort für eine hohe Aufenthaltsqualität zu ermöglichen.

02 – Innenräume – Climate Capsules
Die klima-aktiven Temperaturspeicher, werden in der kälteren Jahreszeit als Wärmepuffer unterstützend für die Luft-Heizung aktiviert und bringen somit frisch mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Büroräume.

2a) SÜD / SÜD WEST
Wärmende Landschaft, Mediterrane Gerüche und Erfrischende Farben
Klima – mediterranes wärmendes Klima dient zur Unterstützung der Heizung im Winter und den oft klimatisch schwierigen Übergangszeiten. Innerhalb der sogenannten „Klima-Capsules“ werden eigenständige Ökosysteme eingepflanzt die das ganze Jahr über das Innenraumklima positiv beeinflussen und als Erlebnisräume, Ruheoasen oder Labore von diversern Forschungsinstituten, möglicherweise in Kooperation mit den Bundesgärten bewirtschaftet und kultiviert werden.

2b) NORD / NORD OST - Kühlender Klimapuffer – Nordische Tundra
kühlende Tundra, feuchtes Immergrün
Die an der Nordseite angeordneten Klimakapseln werden zur Speicherung kühler Luft aktiviert. Während heißer Sommermonate werden diese ‚kühleren’ Landschaftsräume aktiviert und können so starke Hitzespitzen ausgleichen und nachhaltig moderieren. Gleichzeitig dienen die Räume ebenso als Erlebnisräume, Ruheoasen oder Labore und können von allen Vielfältig bespielt werden.
Active ‚Climate Capsule’
Die klima-aktiven Temperaturspeicher, werden in der kälteren Jahreszeit werden diese als Wärmepuffer unterstützend für die Luft-Heizung aktiviert und bringen somit frisch mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Büroräume.
> feuchtes Kontinentalklima
> Räume werden im Sommer als Puffer zum Kühlen benutzt

3) Begrüntes Atrium – Hängender Garten - Orangerie
Das Herzstück des Gebäudes ist ein hängender und Frischluft produzierender Garten über das gesamte zentrale Atrium. Der dem Gebäude eingeschriebener Innenhof entwickelt sich über 4 Geschoße und wird intensiv begrünt. Er ist mit einem leichten öffenbaren Glasdach überspannt, sodass auch dieser Grünraum im Sommer geöffnet werden kann und zur Durchlüftung und Kühlung des Gebäudes beiträgt, im Winter bleibt er geschlossen, und kann somit als Wintergarten auch in der kalten Jahreszeit als Grünraum genutzt werden. Er wirkt als klimaaktiver Puffer (Kompaktheit, Wärmeverluste, Wärmerückgewinnung, Raumklima etc.). Alle Räume und Ebenen des Gebäudes profitieren vom Blick in den grünen Innenhof, der fließende Raum zwischen den Kuben der Hörsäle erweitert sich in die grünen Pflanzenräume.
> moderiert Klima durch träge Masse der Luftmenge mit
> befeuchtet die Luft, und produziert frischen Sauerstoff für die Benutzer des Gebäudes
> Gemäßigtes / mildes Klima / „Orangerie“
> Microgreens – hängende Pflanzen

Erschließung | Übersichtliche Grundorganisation
Das Gebäude wird von Süden über den Vorplatz auf dem Sockel erschlossen. Über das zentrale Foyer erschließt das zentrale am Innenhof liegende das Gebäude. Der vertikale Erschließungsraum der großzügigen Treppenskulptur öffnet sich immer auf einer Seite zum begrünten Innenhof. Die erforderlichen Sicherheits- und Fluchtstiegenhäuser werden in vier kompakten und komprimierten Kernen als (jeweils Doppelstiegenhäuser!) an den Außenseiten des Gebäudes situiert. Damit wird eine höchst effiziente und übersichtliche Entflüchtung und zusätzliche Erschließung garantiert.

Gebäudeorganisation | Fließender Raum
Das Gebäude wird vertikal organisiert. Im Erdgeschoss werden die urbanen Funktionsbereiche sowie sie großen Hörsäle sowie der Audimax siutiert. In den beiden darüber liegenden Geschossen werden die Hörsäle und Gruppenräume untergebracht. Konzept ist dabei, dass die Hörsäle als eingeschriebene Kuben (die sich nur zur Fassade öffnen) in einem frei umfließenden Raumkontinuum auf den Ebenen verteilen. Zwischen den Hörsälen entstehen in Kombination mit den vorgelagerten Grünräumen unterschiedlichste Lern- und Aufenthaltsbereiche, Raumerweiterungen und dreidimensionale Durchblicke. Flexible Raumabschlüsse schaffen anpassbare und variable Nutzungsvarianten. Die Kuben der Hörsäle sollen sich in ihrer Materialität (Holzverkleidungen) gestalterisch von der stringenten und klaren Primärstruktur des Gebäudes abheben. Im 3. OG werden die Werkstätten, Labors und Institutskombinationen um den Innenhof gruppiert. Hierbei werden dienende Räume im inneren und Arbeitsbereiche nach außen bzw. zum Innenhof orientiert. Im 4. OG werden die Administrativen Bereiche untergebracht, welche durch ein leichtes Shed-Dach auch in den innen liegenden Gebäudebereichen attraktive Räume, Belichtungen und Ausblicke in die umgebende Berglandschaft ermöglichen.

Busterminal | Tiefgarage
Das Busterminal bekommt einen attraktiven ebenerdigen Eingangsbereich durch den vorgelagerten abgesenkten Vorplatz. An der Südseite, an der die Haltestellen und das Fahrgastzentrum angeordnet werden ist damit vollständig über sie Südseite belichtet, vom Terminal wird somit der Bezug zum Stadtraum hergestellt. Die Busebene ist rundum natürlich be- u. Entlüftet.
Die PKW-Tiefgarage wird darunter in einer TG angedacht, die über die benachbarte Ein- u. Ausfahrt (Süden) gemeinsam erschlossen wird: Begründung:
• Die statischen Tragachsen können einfach von der Busgarage bis in die TG geführt werden
• Keine aufwendige und teure Unterkellerung des Fußballfeldes!
• Das Fußballfeld bleibt für zukünftige Entwicklungen komplett frei von Unterkelleungen – Statik.
• Wir schlagen vor, die bestehende Einfahrt der benachbarten Uni-Garage auch für diese TG weiterhin nutzen – damit können Busverkehr und PKW-Verkehr komplett getrennt werden! -> Synergien, nur eine PKW-Zufahrt
• Nur zwei Einfahren (1x Bus, 1x PKW) = nur zwei Kreuzungspunkte an der Kaiserjägerstraße! Kreuzungspunkte sind ausreichend voneinander entfernt!
• Synergien bei den Baukosten!

Sportplatz und Sportzentrum
Das Sportzentrum wird in 2 Ebenen organisiert: Über Rampen und Treppen gelangen die Zuschauer und Besucher auf die obere Zuschauer- und Tribünenebene, auf der auch das Cafe, Büro, etc. untergebracht sind. In der unteren, Sportplatz-gleichen Ebene werden ebenerdig alle Umkleiden und Sanitärbereiche für Sportler, Lager und Wirtschafträume angeordnet. Zwei dem Sportplatz folgende Rampen geben dem Sportzentrum den Rahmen.

Energiekonzept
> Nachhaltige, energieeffiziente Nutzung natürlicher Energieressourcen wie
Grundwasser und Sonne
> maximal hohe Behaglichkeit als ideale Voraussetzung für effizientes Lernen
> Aktivierung der Bauteilmasse zur Wärme- und Kältespeicherung sowie als
temperierte Oberfläche im Winter und im Sommer für optimalen, thermischen
Komfort
> Hybride Lüftung (Kombination aus kontrollierter und natürlicher Lüftung) zur
Minimierung des Strombedarfs zur Luftförderung bei gleichzeitig maximal
hohem Komfort und Energieeffizienz
> Nutzung der passiven Sonnenenergie im Winter über das innenliegende Atrium
und der in die Fassade integrierten Pufferzonen
> Intelligente, adaptive Fassade für eine optimale Anpassung des Gebäudes an
das Klima und den Nutzer
> Maximale Tageslichtnutzung durch großzügige, transparente und transluzente
Fassadenflächen, aktive Tageslichtlenkung über das Atrium

Als primäre Energiequelle dient das Grundwasser. Wasser-
Wasser Wärmepumpen erzeugen Wärme zur Beheizung des Gebäudes auf
Niedertemperaturniveau. Im Sommer wird das Brunnenwasser zur direkten
Kühlung verwendet. Die thermische Brunnenwassernutzung ist eine sehr effiziente,
ökonomisch und ökologisch nachhaltige Methode der thermischen
Energieerzeugung. Eine in das Sheddach integrierte PV-Anlage (BIPV) liefert Strom
für den Eigenbedarf des Gebäudes. Zur Warmwasserbereitung wird auf dem Dach
des Sportzentrums eine thermische Solaranlage errichtet.
Das Gebäude wird in erster Linie über die thermisch aktivierte
Stahlbeton-Rasterdecke temperiert. Die Bauteile werden im Winter beheizt und im
Sommer gekühlt. Dabei wird ein angenehmes Raumklima im Winter als im Sommer
geschaffen. Durch Aufteilen der Decken in thermische Zonen kann individuell auf
Orientierung und Nutzung der Räume reagiert werden. Die thermische Masse der
Betondecken erlauben das zeitversetzte Be- und Entladen und reduziert somit die
nötige Anschlussleistung für Heizung und Kühlung. Die Oberflächentemperaturen
der Betondecke sorgt im Winter als auch im Sommer für ein komfortables
Raumklima.

Fassade / Lüftung / Belichtung
Tageslichtnutzung und Belichtung
Ein hybrides Lüftungssystem reduziert den Strombedarf zur Luftförderung
erheblich und spart somit energetisch hochwertigen Strom. Die Abluft wird
mechanisch, punktuell über vier Schächte, geschossweise abgesaugt. Die
Frischluft strömt über Pufferzonen in der Fassade und über das zentrale Atrium in
Büroräume und Schulungsräume. Die Zuluft wird im Sommer im Atrium und in den
Pufferzonen adiabat gekühlt. In der Übergangszeit kann zusätzlich über öffenbare
Fenster gelüftet werden. Hörsäle, Labore und innenliegende Räum werden
mechanisch be- und entlüftet, dabei kommen Quelllufteinlässe und hocheffiziente
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. In allen Bereichen wird die
Luftmenge über Volumenstromregler und CO2 Sensoren auf ein Minimum reduziert.
Alle Lüftungsregister sind auf niedrige Vorlauftemperaturen (35°C) im Winter und
hohe Temperaturen (16°C) für den Sommerbetrieb ausgelegt.
Die nach außen homogen wirkende Fassade reagiert auf Orientierung,
Sonnenstand, wechselnde klimatische Verhältnisse und den Nutzer im Inneren. So
kann die Fassade gezielt verschatten, Tageslicht ins Innere Lenken, als
Blendschutz oder in der Nacht als zusätzlichen Wärmeschirm dienen. Die in die
Fassade integrierten Pufferzonen unterstützen aktiv den Wärmeschutz durch low-e
Wärmeschilde, nutzen passive solare Gewinne im Winter und verbessern die
Qualität der Frischluft für die Büros.
Die Gebäudeanordnung mit dem zentralen Atrium, dem Einsatz großzügiger transparenter und transluzenter Fassadenflächen und Tageslichtlenkung sorgen für einen maximalen Tageslichtquotienten in Büros, Seminarräumen, Hörsälen und Laboren. Durch die Kombination von hocheffizienten LED Leuchtkörpern und einer intelligenter Lichtsteuerung wird der Strombedarf auf ein Minimum reduziert.
Die Fassade wird in den Bereichen, die nicht transparent ausgeführt werden mit tranluzenten Profilitverglasungen mit integrierter Perlitedämmung für hohe Dämmwerte ausgeführt. Der Transparenzgrad wird gezielt je nach Raumnutzung und Tageslichterfordernis geplant. An der Fassade entsteht somit ein Spiel mit unterschiedlichen Transparenzen.

Brandschutz und Fluchtwege
Die brandschutztechnische Lösung des ggst. Projektes sieht eine gesamtheitliche Konzeption auf Basis der Schutzziele im Sinne der Tiroler Bauordnung sowie den OIB Richtlinien bzw. der AStV. vor. Die Auslegung erfolgt auf den Vorgaben der Gebäudeklasse 5 (Fluchtniveau 22m). Neben den brandschutztechnischen Einrichtungen wie Sprinkleranlage, Brandmeldeanlage, Wandhydrantenanlage, Sicherheitsbeleuchtung sowie Rauchabzugseinrichtungen für die relevanten Bereiche wird die brandschutztechnisch bauliche Lösung wie folgt projektiert:
Die Sicherung der Flucht erfolgt über die vier Treppenhäuser („amerikanische Treppen“), welche allesamt als gesicherte Fluchtbereiche im Sinne der OIB Richtlinie bzw. der AStV. ausgeführt werden. Aus sämtlichen Bereichen wird die zulässige Fluchtweglänge von 40 m in einen gesicherten Fluchtbereich eingehalten. Sämtliche Fluchtwege sind auf die maximale Personenzahl im Objekt nach den Vorgaben der OIB Richtlinie 4 ausgelegt. Die Brandabschnittsbildung folgt den Vorgaben der OIB Richtlinie, wobei durch das Projektieren einer Sprinkleranlage und der Brandmeldeanlage diesbezüglich bauliche Erleichterungen bzw. gestalterische Freiräume möglich sind.

Tragwerk / Konstruktion
Das Gebäude soll in Stahlbeton errichtet werden. Der annähernd quadratische Baukörper besitzt 2 Untergeschosse, Erdgeschoss und 4 Obergeschosse. Das Tragwerk besitzt eine gerasterte Grundordnung mit zweiachsig verlaufenden Hauptachsen im Abstand von 10,25 m in Längs- und 10 m in Querrichtung. Die Vertikallasten werden in der Regel über STB-Stützen und -Wände abgetragen. In einzelnen Fällen werden Wandartige Träger zur Überspannung großer Spannweiten verwendet, um darunter stützenfreie Räume anbieten zu können. Die 4 Kernbereiche sind im Erd- und in den Obergeschossen übereinander angeordnet. In den Untergeschossen werden die lastabtragenden Elemente durch ein regelmäßiges Stützenraster aufgefangen.
Die Decke ist als Kassettendecke konzipiert, mit welcher die erforderlichen Spannweiten mühelos überbrückt werden können. Die „Trägerrippen“ sind in Haupt- und Nebenrippen mit jeweils gleicher Bauhöhe, aber unterschiedlichen Breiten gegliedert. Die Haupttragrippen liegen auf den Stützen bzw. Wänden auf. Die zweiachsige Konstruktion der Decken ermöglicht eine flexible Anordnung von Deckendurchbrüchen, um den zentralen Lichthof, eine Freitreppe sowie einzelne mehrgeschossige Wintergärten in der Fassadenebene anzuordnen.
Eine leichte Stahlkonstruktion bildet das Dach: Die modularen Dachelemente aus dreieckigen Stahl-Fachwerken bilden pro Reihe in Querrichtung einen Vierendeelträger, der auf wenigen Stützen das 4. Obergeschoss überspannt. Die rechteckigen Felder der Vierendeelträger werden verglast und sorgen zusammen mit dem ebenfalls verglasten Mittelbereich für eine optimale Belichtung des Gebäudes.

© Hohensinn Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sieht einen nahezu quadratischen 5-geschoßigen Baukörper vor, der an allen Seiten angemessenen Abstand zu den Bebauungsgrenzen hält. Der Ausgang aus der Busgarage (meetingpoint) erfolgt zwischen Sowi und Neubau in einer Unterführung, was überwiegend positiv beurteilt wird. Die Verfasser legen großen Wert auf ein ökologisches Gebäudekonzept, welches große, teilklimatisierte Zwischenzonen vorsieht. Dies wird besonders gewürdigt. Die Glaubwürdigkeit der Gesamtstrategie wird jedoch angezweifelt, ebenso wie die Notwendigkeit der üppigen internen Begrünung. Abgesehen davon werden allgemeine räumliche Qualitäten vermisst. Bei näherer Betrachtung fallen lange, unattraktive Flure auf. Als kritisch wird auch die Organisation des Eingangsgeschoßes betrachtet, die unstrukturiert erscheint. Das zentrale Audimax hat keine natürliche Belichtung. Das Gebäude hat insgesamt eine unverhältnismäßig große Kubatur, welches eine wirtschaftliche Realisierbarkeit unwahrscheinlich macht. Der Fußballplatz ist nördlich des Baukörpers in Ost-West-Richtung angeordnet, die geforderte Unterbringung der Ersatzflächen für die Bundesgärten wurde nicht beachtet. Zusammengefasst können die innovativen Überlegungen zur Ökologie die räumlichen und wirtschaftlichen Defizite nicht aufwiegen.
Rendering: pixlab

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